Utopie: Erklärung, Beispiele und woran sie zu erkennen ist
Utopie: Utopische Träume und Unvorstellbares
Mit dem Ausspruch „Das ist doch utopisch!“, wird meist etwas abgetan, was völlig unvorstellbar ist. Es geht dabei um Träume und Visionen, wie sie fast jeder Mensch hat, oder um die Vorstellungen einer neuen Welt, wie sie durch Schriftsteller oder Filmemacher dargestellt werden. Ein Beispiel für eine utopische Vorstellung kennt jeder, der schon einmal davon geträumt hat, nie mehr arbeiten zu müssen. Es ist klar, dass Geld zum Leben gebraucht wird und wer nicht gerade reich erbt oder im Lotto gewinnt, wird die Vorstellung des ewig freien Lebens ad acta legen und als utopisch verbuchen müssen.
Vision einer besseren Zukunft
Das Wort Utopie bedeutet so viel wie „ohne Ort“ und meint ein Wunschbild einer Gesellschaft, wie sie in der Zukunft einmal aussehen könnte.
Der Idealzustand einer solchen Gesellschaft wurde durch Sir Thomas More in seinem Roman „Utopia“ beschrieben, wo das Wohl aller Menschen und Tiere über jeglichem Handeln steht.
Das höchste Ziel in dieser Gesellschaft besteht darin, dass die Menschen glücklich sind.
More wusste, dass dieser Gesellschaftszustand niemals eintreten würde, doch er übte mit seinem Roman eine deutliche Kritik an den sozialen Verhältnissen Englands zu seiner Zeit.
Bekannte Beispiele für utopische Werke sind neben dem bereits genannten „Utopie“ unter anderem:
- “Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley
- “Looking Backward: 2000 – 1887“ von Edward Bellamy
- “Die letzten Menschen der Erde“ von William Voltz
- “Nova Atlantis“ von Francis Bacon
Video: Utopien – Erfinde eine bessere Welt! (Reupload) | Streetphilosophy | ARTE
- Menschen leben friedlich miteinander, es gibt keinen Neid, Krieg, keine Missgunst oder Disharmonie
- Hunger und Unterdrückung sind unbekannt
- jeder Mensch darf frei sein
- Menschenrechte bleiben gewahrt
- das Leben wird positiv durch fortschrittliche Technologien und medizinische Erkenntnisse beeinflusst
- Menschen sind alle gleich
Ein Blick in Thomas Morus‘ Weltgeschichte.
Genau so klingt auch „Utopia“, was „kein Ort“ bedeutet. Diese doppelte Bedeutung führte dazu, dass der Begriff zum Namen eines Ortes in einem Buch wurde.
Dieses Buch wurde zu Beginn der Neuzeit, etwa um das Jahr 1500, veröffentlicht. Es wurde von Thomas Morus aus England in Form eines Dialogs verfasst, ähnlich wie es im Altertum griechische Philosophen taten, um ihre Gedanken niederzulegen.
In Morus‚ „Utopia“ handelt es sich um eine Insel, auf der er eine fremde Gesellschaft mit eigenen Regeln und Besonderheiten erschuf. Zum Beispiel gehörten alle Besitztümer den Menschen gemeinsam, und sie hatten die Freiheit, ihre Religion frei zu wählen.
Dennoch war das Leben auf dieser Insel nicht unbedingt idyllisch, da es dort auch Sklaverei und Kriege gab. Morus wollte eigentlich seine Ansichten über die Gesellschaft und sein eigenes Land darstellen. Er fragte sich, wie es wäre, wenn einige Regeln geändert würden.
Allerdings wollte er nicht direkt über das missfallende in seinem eigenen Land schreiben, aus Angst vor möglichen Konsequenzen. Stattdessen konnte er über die fiktive Insel „Utopia“ all das ausdrücken, was ihm am Herzen lag. Zudem ist eine Geschichte über eine Insel oft besonders fesselnd zu lesen.
Ähnlich wie Morus hat der griechische Philosoph Platon in seinem Werk ein Gespräch über die Insel Atlantis verfasst. Andere Schriftsteller haben ebenfalls Geschichten über angebliche Ereignisse in anderen Ländern niedergeschrieben.
Was gibt es für Utopien?
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Die klassische Utopie
Eine Utopie ist die imaginative Gestaltung einer potenziellen, künftigen Lebensweise oder Gesellschaftsstruktur, die in der Regel von zeitgenössischen historisch-kulturellen Kontexten unabhängig ist. Der Begriff „Utopie“ hat seine Wurzeln in der altgriechischen Sprache, wobei „ou“ für „nicht“ und „tópos“ für „Ort“ oder „Stelle“ steht. Gemeinsam ergibt dies die Bedeutung eines „Nicht-Ortes“. Utopien sind somit Konzepte, die nicht an die realen Gegebenheiten gebunden sind und Raum für kreative Vorstellungen einer idealen Welt bieten.
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Religiöse Utopie
Besonders in Bezug auf religiöse Utopien identifiziert er erhebliche Gefahren: In einer vielfältigen Gesellschaft kann ein religiös begründeter Anspruch auf absolute Wahrheit problematisch sein. Religiöse Anliegen sollten stattdessen im privaten Bereich verbleiben, wo sie jedoch durchaus als treibende Kraft dienen können, um sich für gerechtere Verhältnisse einzusetzen.
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Gesellschaftliche Utopie
Gesellschaftliche Utopien sind tiefgreifende Vorstellungen und Träume von vollkommenen sozialen und gesellschaftlichen Zuständen, in denen Gerechtigkeit, Harmonie und Wohlstand für alle Bürgerinnen und Bürger herrschen. Diese utopischen Konzepte gehen oft über die aktuellen Realitäten hinaus und bieten eine inspirierende Vorstellung davon, wie die Welt besser sein könnte. Sie dienen als Quelle der Inspiration und können als Motor für soziale Veränderungen und Fortschritt wirken. Utopien spiegeln die Sehnsucht nach einer idealen Gesellschaft wider, in der die Bedürfnisse und Rechte aller Mitglieder in Einklang gebracht werden und eine bessere Zukunft für kommende Generationen geschaffen wird.