Taubenplage: Lochbleche sind letzte Rettung der Bahn

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Eine Taubenplage kennen viele Städte – doch immer noch sind Touristen und auch Einwohner recht großzügig beim Verteilen von Lebensmitteln. Die „so süßen Tauben“ werden mit Brötchen und Kuchen gefüttert und sind in Scharen an allen größeren Plätzen in den Städten anzutreffen. Auch in Neumünster gibt es das Problem der Taubenplage, dem nun zu Leibe gerückt werden soll.

Taubenplage: Lochbleche schaffen Abhilfe

Der Bahnhofstunnel ist der Ort des Geschehens, an dem gegen die Taubenplage in Neumünster vorgegangen wird. Dabei sind es nicht nur die Tiere an sich, die einfach lästig sind, sondern vor allem deren Kot, der stört und schwer zu umgehen oder umfahren ist. In allen Ecken gurrt es – Tauben gibt es scheinbar an jeder Ecke.

Nun hat sich aber eine Maurerfirma aus Schmalfelden dem Problem angenommen und wird die Sitzplätze der Tiere verdichten. Dafür werden an den Seitenwänden des Tunnels Fliesen und Steine herausgenommen. An deren Stelle werden Lochbleche gesetzt. Solch ein Lochblech kann in verschiedenen Ausformungen daherkommen, mit runden oder ovalen Löchern, mit kleineren oder größeren Öffnungen.

Dabei ist die Verwendung der Lochbleche gegen die Taubenplage eine vergleichsweise günstige Lösung – allerdings je nach Betrachtungsweise. Rund 30.000 Euro müssen für die Sicherung gegen das geflügelte Viehzeug eingeplant werden. Doch diese Summe ist das kleinere Übel, wenn man diesen Betrag einmal mit den über die Jahre anlaufenden Kosten für die Reinigung des Bahnhofstunnels vergleicht.

Außerdem darf schließlich nicht außer Acht gelassen werden, dass Tauben auch Überträger verschiedener Krankheitserreger sind. Insofern ist das Einsetzen der Lochbleche auch eine gesundheitliche Präventionsmaßnahme.

Lochblech: Verschiedene Materialien und Verwendungen

Ein Lochblech kann aus Aluminium oder Stahl bestehen, wobei auch Mischformen aus einzelnen Materialien möglich sind. Dabei sind solche Lochbleche durchaus vielfältig verwendbar und finden nicht nur im Kampf gegen die Taubenplage ihren Einsatz, sondern verschönern mittlerweile Fassaden von Häusern, stellen Treppengeländer dar oder verkleiden Balkone.

In Bezug auf die Taubenplage wird nun darauf gesetzt, dass die Verwendung der Lochbleche Erfolg hat. Seit die Straßenunterführung der Rendsberger Straße mit Platten verdichtet wurde, finden die Tauben dort keinen Unterschlupf mehr. Nun haben sie sich eben in den Bahnhofstunnel gezogen. Ob sie hier dauerhaft vertrieben werden können, steht noch in den Sternen. Denn auch wenn die Sitzplätze mit einem Lochblech verkleidet werden, sind diese kleinen Tiere doch durchaus erfinderisch und ziehen einfach an den nächsten Platz.

Mit Glück und Fertigstellung der gesamten Arbeiten im Tunnel ist die Taubenplage hier vielleicht passé, doch ob sich die Tierchen nicht woanders niederlassen, ist noch ungewiss. Solange die Einwohner und Besucher von Neumünster und auch der übrigen Städte, in denen mit Tauben gekämpft wird, nicht einsehen, dass die Tiere eben nicht gefüttert werden dürfen, werden sich diese auch weiterhin in der Nähe der Menschen wohlfühlen.

Insofern ist der Einsatz von Lochblech und Co. zwar eine Lösung, beseitigt das Problem jedoch nicht endgültig, da es genau genommen nur lokal verlagert wird. Vielleicht findet sich am Ende aber ein Plätzchen für die Tauben, an denen sie weniger störend sind und wo sie nicht verbannt werden müssen. In Kombination mit der wegfallenden Fütterung durch die Menschen könnte sich das Problem dann erledigen bzw. wird eine Koexistenz möglich.


Bildnachweis: © morguefile.com – clarita

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