Sie interessieren sich dafür, ein Start-up zu gründen? Glückwunsch zu dieser Entscheidung, denn vor Ihnen liegt nun sicherlich ein sehr interessanter Weg. Damit er nicht nur interessant, sondern auch erfolgreich wird, sollten Sie einige Dinge beachten, von denen wir uns die wichtigsten angesehen haben.
Start-up: Auf die Finanzierung kommt es an
Wie so häufig scheitern Vorhaben an der Finanzierung, dabei kann man gerade diesen Punkt bereits im Vorfeld gute Arbeit leisten, denn die Wege der Finanzierung gerade in der Early-Startup-Phase sind vielfältig.
1. Crowdfunding
Die Idee, die Netzgemeinschaft an der Finanzierung des Start-ups zu beteiligen, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Doch bevor es zur Finanzierung kommt, lässt man die Schwarmintelligenz erst noch darüber entscheiden, ob sich die Idee überhaupt lohnt, in die Tat umgesetzt zu werden.
Fuktionieren tut das ganz einfach: Interessenten registrieren sich für das geplante Vorhaben und geben den Betrag an, den sie im Falle eines Zustandekommens bereit sind zu zahlen. Registrieren sich viele Nutzer, handelt es sich vermutlich um eine gute Idee und man sollte schnell zusehen, dass es mit der Finanzierung weiter vorangeht, damit man sein Start-up schnell nach vorne bringen kann. Interessieren sich dagegen nur wenige Leute für die Idee, kann man es vermutlich gleich sein lassen, dann wird das Start-up vermutlich auch nicht lange auf dem freien Markt überleben.
So ist die geplante Finanzierung über Crowdfunding nicht nur eine Möglichkeit, schnell und einfach an Geld zu kommen, sondern auch ein Testballon für die Idee an sich.
2. Die Finanzierung gewinnen
Klingt zu einfach, um wahr zu sein? Stimmt aber. Denn in speziellen Wettbewerben kann man die nötige Anschubfinanzierung für sein Start-up direkt gewinnen. Voraussetzung für diesen Fall ist allerdings, dass man bereits ein fertiges Konzept und einen gut durchdachten Businessplan hat, denn hier wird wirklich genau geprüft, wer das Geld erhalten soll.
Das heißt aber eben auch, dass sich Wettbewerbe nicht wirklich für diejenigen Gründer eignen, die mal eben nebenbei ein Start-up auf die Beine stellen wollen. Die bekannten Contests wie BayStartUP oder GründerChampions sind eher etwas für Jungunternehmer, die ihr Start-up als Vollzeitveranstaltung begreifen.
3. Arbeitskraft statt Kapital
Kein Unternehmen kommt ohne sie aus: motivierte Mitarbeiter. Das Problem dabei, die meisten Mitarbeiter wollen auch bezahlt werden. Hier kommt das sogenannte Work Investment ins Spiel. Bei dieser Form der Unterstützung und Beteiligung am Unternehmen gibt es kein Geld, sondern Know-how und das kann unter Umständen sogar noch mehr wert sein. Denn wahre Experten auf einem Gebiet kosten meist eine Menge Geld, arbeiten sie allerdings unentgeltlich, entfallen diese Kosten.
Das ist wirklich verlockend, da häufig die Personalkosten in der Gründungsphase eines Start-ups ein Grund für das Scheitern sein können. Dann nämlich, wenn sie so hoch sind, dass das Geld für andere Ausgaben (wie beispielsweise auch die Miete) fehlt. Wer in diesem Fall Mitstreiter für das Work Investment gewinnen kann, bekommt zwar kein Geld, spart dafür aber welches.
Eine Mischform stellen die sogenannten Startup-Inkubatoren dar – diese unterstützen Startups sowohl mit Venture Capital bei der Finanzierung als auch aus der personellen Perspektive. Wichtig ist es, dass Inkubatoren fachlich zu den Startups passen, um eine geeignete personelle und fachliche Unterstützung anbieten zu können.
Besonders Know-How im Bereich eCommerce, Internet und Mobile/App, wie es beispielsweise die KOEHLER GROUP als Beteiligungsunternehmen und Startup-Inkubator vermittelt, ist im heutigen digitalen Zeitalter für fast alle Startups von immenser Bedeutung. Denn die digitalen Technologien können unter anderem auch für die Vermarktung des Startups genutzt werden.
4. Vater Staat
Tatsächlich gibt es auch staatliche Förderprogramme, die bei der Umsetzung einer Start-up Idee helfen können. Die Anzahl ist beachtlich: 2000 Programme gibt es in Deutschland und Europa, die junge Unternehmensgründer unterstützen. Dabei kann man sich für Kredite mit relativ geringen Zinsen und sogar Mikrokredite bewerben.
Aber gerade bei den staatlichen Förderprogrammen wird auf Bürokratie ein großer Wert gelegt – das sollte man vorab bedenken. Hier gilt es nämlich, viele Formblätter und Anträge auszufüllen, um in den Kreis der engeren Bewerber zu gelangen.
Aber auch das ist noch lange kein Garant dafür, dass es mit der Finanzierung des Start-ups auch klappt. Denn erfolgreich sind die meisten Start-ups nur dann, wenn sie viel Zeit investieren und darüber hinaus auch über das nötige Wissen verfügen, wie man solche Anträge am besten ausfüllt. Beides Dinge, die viele junge Start-up Gründer nicht haben. Und so können sich nur wenige Start-ups über eine staatliche Finanzierung freuen.
5. Wagniskapital
Das eigene Start-up als Wagnis zu betrachten, fällt den meisten Gründern wohl etwas schwer. Doch gerade das ist eine beliebte Form der Investition bei einigen Fondsgesellschaften, aber auch beim Bund, das sogenannte Wagniskapital.
Für die ganz frühe Phase der Start-up Gründung ist diese Form der Finanzierung noch nicht zu haben, da sich gerade Fondsgesellschaften erst dann beteiligen oder in das Unternehmen investieren, wenn es schon ein klein bisschen Konkreteres vorzuweisen gibt. Doch dann kann es sich durchaus lohnen. In dieser Phase kann man dann nämlich schon mit einer größeren Summe rechnen.
6. Vom Himmel hoch: Die Business Angels
Wer wünscht sich nicht den ein oder anderen Engel, der sein Start-up unterstützt und zum Erfolg geleitet? Mit übernatürlicher Unterstützung können wir nicht dienen, dafür aber mit dem Hinweis auf die ganz konkreten Business Angels. Gemeint sind damit Privatpersonen, die in Start-ups investieren.
Bei der Investition muss es sich nicht immer nur um Geld handeln. Die meisten Business Angels wissen nämlich, wovon sie sprechen und investieren daher auch nur in Start-ups, die in ihren Augen Aussicht auf Erfolg haben. In diesem Sinne sind also auch die Business Angels bereits ein erster Anhaltspunkt dafür, ob die Idee von Erfolg gekrönt werden könnte, oder eben nicht.
Aber nicht nur das: Auch Immateriell stehen die Business Angels neuen Gründern zur Seite. Sie wissen nämlich, wie der Hase läuft und was man tun muss, damit das Unternehmen erfolgreich läuft. Daher kann man sich auch dann glücklich schätzen, wenn ein Business Angel lediglich sein Wissen in die Firma investiert.
Was Sie tun sollten, damit in Ihr Start-up investiert wird?
Bei so vielen verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten scheint die Gründung eines Start-ups ja ein reines Kinderspiel zu sein. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn um an eine gute Finanzierung und tatkräftige Unterstützung zu kommen, muss man selbst auch einiges tun. Nicht nur für sich selbst.
1. Der Papierkram
Sie haben es vielleicht bereits vermutet: Um ein Unternehmen in Deutschland zu gründen, muss man sehr viele Sachen nachweisen. Angefangen bei der eigenen Qualifikation über Genehmigungen bis hin zu einer Krankenversicherung für sich selbst und – falls vorhanden – auch die Angestellten, ist an einiges zu denken.
Und als wäre das allein nicht schon genug, sind die Vorschriften in den verschiedenen Bundesländern auch noch jeweils andere. Daher sollten Sie sich an den zuständigen Ansprechpartner wenden. Die gute Nachricht: Den gibt es in jedem Bundesland.
2. GmbH, GbR, UG – was soll es denn sein
Tatsächlich muss man sich bereits vor dem ersten Auftrag Gedanken drüber machen, welche Unternehmensform das Start-up haben soll. Auch hier spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle:
Ist das Start-up auf das Gemeinwohl ausgerichtet und nicht darauf, möglichst viel, oder überhaupt Gewinn zu erwirtschaften, kann man über die Unternehmensform e.V. nachdenken. Ebenfalls zu beachten ist bei diesem Punkt, ob man das Unternehmen hauptberuflich oder nebenberuflich führen möchte. Denn gerade bei Neugründungen starten die meisten Unternehmer im Nebenjob, also unter dem Schutzschirm eines sicheren Vollzeit-Arbeitsplatzes.
3. Wo soll es denn hingehen?
Jetzt haben wir so viel über Geld gesprochen und es dabei fast aus den Augen verloren: Das Geschäftskonto. Natürlich braucht man nämlich eins, um seine Zahlungsein- und -ausgänge zu verbuchen. Kapitalgesellschaften wie eine GmbH oder auch Personengesellschaften sollten dabei ein echtes Geschäftskonto wählen, während Freiberufler auch einfach auf ein kostenloses Girokonto für ihren Zahlungsverkehr ausweichen können.
4. Ist die Idee wirklich so neu?
Start-ups werden auch häufig dann ins Leben gerufen, wenn man eine Idee hat, die vor einem sonst noch niemand hatte – vermeintlich. Denn hin und wieder ist es auch schon vorgekommen, dass Unternehmen gegründet wurden und nach kurzer Zeit wieder obsolet geworden sind. Aus einem banalen Grund: Die Idee hatte bereits vorher schon ein anderer Unternehmer.
Vor der Gründung eines Start-ups sollte man daher immer prüfen, dass keine Schutzrechte anderer Firmen berührt werden. Das gilt nicht nur für die Idee an sich, sondern auch für das Firmenlogo und die eigene Werbung für das Start-up.
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