Erfahren Sie hier, worauf Sie bei der Entwicklung neuer Produktetiketten achten müssen! Inklusive kleiner Farbberatung nach Produktsparten.
Corporate Design: Das macht ansprechende Produktetiketten aus
Sei es nun der Most eines Weinguts oder die Eiernudeln vom Hofladen: Als Verbraucher bringen wir ganz intuitiv Vorstellungen davon mit, wie ein bestimmtes Produkt verpackt sein soll. Innovative Etiketten spielen mit dem Bruch der Erwartungen, bleiben dennoch nah genug am tradierten Design, um den Kunden positiv anzusprechen. Der Zeitgeist muss zwischen Schriftform, Farbkontrasten und der Verpackung gefunden werden – keine leichte Aufgabe und definitiv etwas, das leicht schief gehen kann.
Wir haben uns als Konsumenten an feste Farbcodices gewöhnt – Pastelltöne stehen für light, Grün für Bio. Hinter dieser Gewohnheit steht jedoch auch handfeste Psychologie. Selbst kleine Kinder reagieren schon auf diese farbpsychologischen Kodifizierungen. Wie Sie Ihre Produktetiketten und Ihr Corporate Design gestalten, ist daher von größter Wichtigkeit. Der erste, unterbewusste Eindruck ist der entscheidende Kauffaktor.
Die Farben auf den Verpackungen sollten gesund und natürlich wirken und zum jeweiligen Produkt passen. Wenn eine zubereitete Speise auf der Verpackung zu sehen ist, sollte unbedingt ein Grau- oder Blauschleier vermieden werden, da diese Farben appetitzügelnd wirken. Beste Etikettenqualität und Farbechtheit ist daher von höchster Bedeutung für den Erfolg Ihres Lebensmittels. Auch die Abbildung von Gesichtern wirkt sich verkaufsfördernd auf Ihr Produkt aus.
Video: Corporate Design
Konsequentes Corporate Design ist alles
Corporate Design ist ein wichtiger Teil Ihrer Corporate Identity. Jene definiert sich hauptsächlich, aber nicht ausschließlich über Ihr Design. Was ist Ihre Unternehmensphilosophie? Wie ist Ihre Website gestaltet? Wie ist Ihr Social-Media-Auftritt? Tragen Ihre Mitarbeiter Arbeitskleidung? Und falls ja – wie ist diese gepflegt?
Funktioniert Ihr Corporate Design nicht, liegt wahrscheinlich auch etwas mit Ihrer Unternehmensphilosophie im Argen. Bevor Sie sich blind in ein neues Design stürzen, sollten Sie sich daher zuerst überlegen, welche Außenwahrnehmung Ihr Unternehmen transportieren soll. Was ist Ihre Zielgruppe? Welchen Lebensstil verkörpert Ihr Produkt?
Nicht nur Ihre Produkte sollte ein einheitliches Design zieren, Ihr ganzer Betrieb sollte ein einheitliches Design prägen. Dazu gehört jede Art von Außenauftritt Ihres Unternehmens, aber auch die interne Kommunikation. Weniger greifbar, aber nicht weniger wichtig: Das Verhalten der Mitarbeiter. Berühmt für seine strenge Linie in dieser Hinsicht wäre zum Beispiel IKEA – das Unternehmen hat intern und extern das Siezen abgeschafft. Egal für welches Wording Sie sich entscheiden: Es sollte einheitlich sein. Ihr Slogan sollte zur Unternehmensphilosophie gehören.
Haben Sie sich einmal für ein einheitliches Farbdesign entschieden, sollte es konsequent verfolgt werden. Der Kunde, so die Idee, soll gar nicht auf die Idee kommen Sie mit etwas anderem zu verbinden als mit dem Design, welches Sie ihm präsentieren. Aus diesem Grund sind komplette Umgestaltungen im Farbdesign sehr problematisch.
Etikett und Produkt müssen zusammenpassen
Etiketten sind nicht nur ein Designelement zur optischen Aufwertung, sie zeigen auch das mittransportierte Lebensgefühl der Marke. Der Kunde kauft Ihr Produkt, weil er der Idealvorstellung seiner selbst näher kommen will. Das gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Lifestyleprodukte wie zum Beispiel Kosmetik oder Elektronik.
Etikett und Produkt sollten Ihr Branding unterstützen. Im besten Fall sind das Etikett und die Verpackung so aufeinander abgestimmt, dass der Übergang durch Formen und Farben nahtlos und stimmig ineinander übergeht. Das Potenzial von Produktetiketten wird nur in den seltensten Fällen voll ausgeschöpft. Wenn der Kunde vor dem Regal mit Ihrem Produkt steht, ist Ihr Etikett das letzte entscheidende
Verkaufsargument. Beispielsweise beim Online Shop E-Tikett gibt es hochwertige Produktetiketten, die Ihr Design in neuem Glanz erstrahlen lassen.
Gezielte Emotionen hervorrufen
Es hört sich so simpel und selbstverständlich an: Aber wir kaufen eher Produkte, die wir mit einem positiven Mindset in Verbindung setzen. Ansprechende Werbemittel, positive Slogans und ehrlich wirkende Verkäufer sind daher wichtige Komponenten für ein überzeugendes Markenimage.
Für ein ansprechendes Farbdesign geht ein hoher Arbeitsaufwand einher: Das Produktetikett sollte zum Gesamtkonzept der Marke passen und beim Betrachter positive Reaktionen hervorrufen.
Die richtige Wahl der Farbpalette unterliegt in diesem Zusammenhang einigen wichtigen Kriterien, die bei der Gestaltung von Etiketten unbedingt berücksichtigt werden sollten.
Hierzu gehören:
- positive Wahrnehmung
- gewollte Wertvermittlung
- Wiedererkennen der Marke (Branding-Effekt durch Corporate Design)
Video: Farbpsychologie Farben und ihre Bedeutung
Die Bedeutung hinter den Farben
Um ein Etikett wirkungsvoll ins Szene zu setzen und es als effektives Marketinginstrument nutzen zu können, ist es von essenzieller Bedeutung zu wissen, welche Farbe welche Bedeutung hat.
- Blau: Die Farbe Blau wird oft in Verbindung mit Ruhe, Reinheit und Klarheit gebracht und vermittelt zudem Vertrauen. Perfekt für die Produktetiketten, Essbares in dieser Farbe wird jedoch eher liegen gelassen.
- Rot: Die Signalfarbe Rot evoziert Hitze, Liebe und Wut, verspricht aber vor allem auch Vitalität und Kraft. Wird besonders bei energiereichen Produkten wie zum Beispiel Chips verwendet.
- Gelb: Bei Gelb handelt es sich um die Farbe der Sonne, die Freude, Dynamik und Bewegung signalisiert. Perfekt um Akzente zu setzen, von einer Verpackung in reinem Gelb ist (bis auf Ausnahmefälle wie Margarine) eher abzuraten.
- Grün: Diese Farbe vermittelt einen hohen Grad an Verbundenheit mit der Natur, Frische und Hoffnung. Besonders oft wird diese Farbe bei naturnahen Produkten wie Milch, Butter oder Gemüse verwendet.
- Schwarz: Die Farbe Schwarz wird bei Produkten als Symbol für Stärke, Luxus und Eleganz eingesetzt. Die Edeka-Gruppe setzt dunkles Schiefergrau erfolgreich in seinen Supermärkten und in der Werbung ein.
- Orange: Hierbei handelt es sich um eine auffällige Signalfarbe, die für Optimismus, Freundlichkeit und Innovation steht. Großflächig kann diese Farbe jedoch ähnlich wie Gelb oder Rot aggressiv wirken.
Fehler in der Farbpsychologie
Es ist eine Wissenschaft für sich, jedoch sollte man sich bei der Farbestaltung von Produktetiketten tatsächlich eher auf das erste unmittelbare Gefühl verlassen. Das größte Problem ist tatsächlich eine gewisse “Betriebsblindheit” der hauseigenen Design-Abteilung. Frische und unvoreingenommene Meinungen sollten beim Entwicklungsprozess daher immer wieder eingeholt werden. Auch eine grobe Orientierung bei der Konkurrenz ist erlaubt.
Es wäre zum Beispiel ein schwerer Fehler das preiswerte Grundnahrungsmittel Milch in schwarzer Verpackung anzubieten, da hier ein ungewollter Luxuseffekt entsteht, der als teuer und unpassend empfunden wird. Anders sieht es bei Schokolade aus: Hier wird das schwarze Etikett eher mit der Einstellung “Ich-gönne-mir-dieses-Extra” verbunden.
Hilfreich Farbgebung ist auch sich klar zu machen, wer die Zielgruppe ist. Soll das Produkt Jugendlichkeit und Aktivität vermitteln? Oder richtet sich das Produkt an eine bestimmte Altersgruppe? Erst wenn diese grundlegenden Fragen geklärt sind, können Sie ein erfolgreiches Produktetikett gestalten.
Etikettendesign geht auch nachhaltig
“Nachhaltigkeit” wird meist sofort mit “ökologisch nachhaltig” verknüpft – doch das ist zu kurz gegriffen. Nachhaltig arbeiten bedeutet, dass man zu einem späteren Zeitpunkt auf die voran gegangene Arbeit aufbauen kann.
Beim Etikettendesign bedeutet das, dass Sie sich bereits bei der Gestaltung Gedanken machen sollten, wie Sie später dieses Design erweitern könnten. Seien es neue Farbkontraste, neue Etikettenformen oder neue Gesichtsabbildungen: Sie sollten Ihre Produktverpackungen von Anfang an flexibel gestalten um neue Produkte problemlos in Ihre Corporate Identity einbinden zu können.
Etiketten für die Lebensmittelindustrie
Wer kennt es nicht, das grelle Pink der Telekom? Oder die giftgrünen Flixbusse? Eines haben diese Unternehmen geschafft: Man assoziert ihre Marke mit einer bestimmten Farbe. Auffällig ist jedoch, dass dies eher Dienstleistungsunternehmen gelingt, die weitgehend auf Produktverpackungen verzichten können.
Die Gleichsetzung eines produzierenden Unternehmens mit einer einzigen Farbe ist hingegen sehr problematisch: Zu schnell kann die selbstgewählte Farbe unpassend wirken, insbesondere im Lebensmittelbereich. Hier sollte daher auf abwechslungsreiche Kontraste gesetzt werden, auf die später durch eine Ergänzung der Farben aufgebaut werden kann.
Beim Essen werden unsere evolutionären Instinkte aktiv wie sonst kaum beim Produktdesign. Die Herausforderung besteht darin, in der Nähe der tradierten Farbmuster zu bleiben und trotzdem kreative Akzente zu setzen. Gelingen kann dies besipielsweise durch eine dezente Anpassung der Farben oder eines neuen Schrifttyps, welche die Aussage der Marke besser zur Geltung bringt.
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