Die Digitalisierung ist vollkommen auf dem Vormarsch – Internet, mobile Endgeräte und E-Mail gehören zum Standardrepertoire. Es stellt sich vor allem im Hinblick auf die Schaltung von Werbung die Frage, ob Printwerbung überhaupt noch lohnenswert ist.
Offlinemarketing: Das Prinzip von Werbung
Printwerbung hat eine lange Tradition und soll hier einmal näher betrachtet werden. Schon seit vielen Jahrzehnten nutzen Menschen Schrift und Bilder, um auf sich bzw. ihre Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Dabei ist es das oberste Ziel, den Blick der Kunden auf das eigene Unternehmen und die entsprechenden Services zu lenken.
Wie bei nahezu jeder Art des Marketings wird auch in der Printwerbung nach der bekannten AIDA-Formel vorgegangen. AIDA stellt dabei ein englisches Akronym für folgende Begriffe dar:
- Attention/Aufmerksamkeit bekommen
- Interest/Interesse wecken
- Desire/Begehren wecken
- Action/Kaufaktion bzw. Handlung hervorrufen
Mit jeder Art von Werbung wird zunächst die Aufmerksamkeit auf das beworbene Produkt oder die Leistung gelenkt. Dadurch sollen beim potenziellen Kunden Interesse und gleichermaßen Begehren geweckt werden. Idealerweise mündet das Begehren darin, dass der Kunde ein Produkt kauft oder eine Leistung in Anspruch nimmt.
Onlinemarketing: Wie die Digitalisierung ihre Wellen schlägt
Laut einer Studie der ARD und ZDF waren es im Jahr 2015 etwa 80 Prozent der Deutschen, die online unterwegs waren. Auch die ältere Generation greift zunehmend auf das Internet zurück. Kein Wunder also, dass sich viele Bereiche der Werbung immer mehr in den Onlinesektor verschieben. Mit dem Zeitalter der Digitalisierung und dem Aufschwung des Internets hat sich die Printwerbung weiter zurückentwickelt.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass gedruckte Werbung sehr kostenintensiv ist, wohin gegen eine Werbekampagne, beispielsweise über Facebook, deutlich mehr Kunden erreichen kann und dabei auch noch günstiger ist.
Ein weiterer Vorteil von Onlinewerbung besteht darin, dass der Zielgruppe die Werbung direkt angezeigt werden kann. Während bei nicht personalisierter Printwerbung oftmals die Verluste der Streuung enorm sind, können vor allem in den sozialen Medien die Zielgruppen direkt in der Plattform herausgefiltert werden.
Diese Aspekte drängen die Printwerbung also immer mehr in den Hintergrund, weshalb sich gerade für Start-ups die Frage stellt, ob Printwerbung überhaupt noch sinnvoll ist. Diese Frage kann natürlich nicht pauschal beantwortet werden. Es lohnt sich jedoch, einen Blick auf die verschiedenen Optionen von gedruckter Werbung zu werfen, um zu beurteilen, welche Arten der Printwerbung nach wie vor Potenzial haben.
Welche Möglichkeiten der Printwerbung gibt es?
Bei der klassischen Printwerbung werden die meisten Menschen zunächst an die traditionellen Zeitungsannoncen bzw. entsprechende Werbeanzeigen in diversen Printmedien denken. Dass hierbei die Zielgruppe fokussiert gewählt werden kann, stimmt nur zum Teil. Zwar ist es möglich, diverse Dienstleistungen oder Waren in entsprechenden Special Interest Titeln zu bewerben, dennoch sind die Streuverluste immer noch hoch.
Gegen Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften spricht auch, dass vor allem die junge Zielgruppe immer weniger Printmedien konsumiert und ihre Informationen verstärkt aus dem Netz zieht. Ferner ist die klassische Printwerbung in Zeitungen und Zeitschriften ebenfalls extrem teuer. Je nach Bekanntheitsgrad des Mediums steigen auch die Anzeigenpreise, was gerade bei Start-ups das Werbebudget überschreitet.
Printwerbung – das können auch diverse Broschüren sein, die ausgelegt werden. Diese haben den Vorteil, dass sie kurz und knapp beinhalten, was dem Auftraggeber wichtig ist. Dennoch sollte auch hierbei die Streuung nicht außer Acht gelassen werden.
Besonders wichtig ist es, bei der Anfertigung von Printwerbung aller Art darauf zu achten, dass auch die Qualität des Druckes stimmt. Nichts wirkt unprofessioneller als ein schlecht bedruckter Flyer, ein Plakat oder eine Broschüre. Deshalb sollten Sie unbedingt auf die richtigen Anbieter setzen und möglichst vermeiden, Printwerbung selbst auszudrucken.
Printwerbung: Visitenkarten und Plakate
Neben Printanzeigen in den gängigen Medien und Broschüren gelten auch Plakate als Printwerbung. Bei deren Anfertigung sollte ebenfalls auf die Druckqualität Wert gelegt werden. Doch auch die Gestaltung des Textes, der Bilder und Grafiken weisen eine hohe Relevanz auf, damit die Printwerbung erfolgreich wird. Plakate sind – je nach Größe und Ort, an dem Sie aufgehängt werden – eine tolle Option, um potenzielle Kunden auf sich und die Unternehmens-Leistungen aufmerksam zu machen.Dennoch ist auch hier der Effekt der Streuung besonders groß.
Ein weiteres Beispiel für Printwerbung sind Visitenkarten. Die kleinen Kärtchen sind bereits für Gründer ein Must-have, denn wer bei der Begrüßung keine Visitenkarte zur Hand hat, wirkt schnell unprofessionell. Eine Visitenkarte ist ein Aushängeschild und kann darüber hinaus ein kurzes Portfolio über die eigene Person und die eigene Leistung sein. Wichtig ist auch hierbei, dass der Druck und die Qualität der Karte stimmen. Ferner sollte mehrmals überprüft werden, ob alle Kontaktangaben auf der Visitenkarte korrekt sind, so dass potenzielle Kunden Sie auch tatsächlich erreichen können.
Lohnt sich Printwerbung überhaupt noch?
Die Frage, ob sich Printwerbung überhaupt noch lohnt, kann also mit einem zurückhaltenden ‚Ja‘ beantwortet werden. Auch wenn die Digitalisierung immer mehr dafür sorgt, dass Bücher, Papier und haptische Marketingoptionen in den Hintergrund rücken, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass zum modernen Business auch diverse Print-Marketingmaßnahmen zählen. Steht die Entscheidung im Raum, Printanzeigen zu gestalten, sollte dies – vor allem in der Gründung – gut überlegt werden.
Optimal ist folgendes Szenario: Der ortsansässige Mechaniker schaltet zum Jubiläum der Kleinstadt eine Anzeige im kostenfreien Wochenblatt – dies ist weniger kostenintensiv, da die Größe und Reichweite der Zeitung überschaubar ist und somit die Anzeigenpreise bezahlbar sind. Dennoch sollten dabei auch stets die Möglichkeiten der modernen Medien, des Internets und der sozialen Netzwerke im Auge behalten werden.
Fazit: Auf die richtige Mischung kommt es an
Generell gilt also: Auf die richtige Mischung kommt es an, auch im Falle der Printwerbung. Unverzichtbar sind in jedem Falle Visitenkarten, die zu jedem professionellen Auftreten gehören. Die symbolische Geste bei der Überreichung einer Visitenkarte ist ebenso wichtig, wie der persönliche Kontakt mit potenziellen Geschäftspartnern und Kunden. Diese Art der Eigenwerbung sollte deshalb – sobald nach der Gründung alle Daten feststehen – so schnell wie möglich in Angriff genommen werden.
Ob es notwendig ist, Plakate oder Broschüren drucken zu lassen, das ist wiederum von Einzelfall zu Einzelfall unterschiedlich. Feststeht, dass kreativ gestaltete Printwerbung toll aussieht und in der Regel beim Kunden länger in Erinnerung bleibt, sobald er sich von der Leistung, dem Produkt oder einem Service angesprochen fühlt. Es sollte dabei jedoch stets der Kosten-Nutzen-Faktor und die Erreichbarkeit der potenziellen Kunden im Zentrum des Interesses stehen.
Wer vielfältige Kanäle nutzt, um sein Unternehmen oder seine Dienstleistungen zu bewerben, arbeitet effektiver. Wichtig ist auch, sich die eigene Zielgruppe einmal bildlich vorzustellen und zu ergründen, welche Medien von den potenziellen Kunden genutzt werden. Steht diese Analyse, gilt es, die Werbung auf die potentiellen Kunden auszurichten, um diese bestmöglich zu erreichen.
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