Online-Kredit und andere Finanzierungsalternativen zum klassischen Bankkredit

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Startups stehen genauso wie viele andere Unternehmen vor der Frage, welche Finanzierung für Sie geeignet ist. Jede Firma nutzt die Innenfinanzierung und der klassische Bankkredit rangiert auf der Liste der wichtigsten Finanzierungsbausteine von Unternehmen auf Platz zwei. Ob sich das in absehbarer Zeit ändern kann, sei dahingestellt. Dennoch haben sich still und leise weitere Finanzierungsinstrumente etabliert, die sich durchaus als Alternative eignen. Auch der Online-Kredit gehört dazu.

Unternehmen stellen sich die Frage: Welcher Kredit ist der Richtige?

Basel II, die Einführung von Ratings und die sehr genaue Durchleuchtung von Kreditanfragen schrauben die Anforderungen an Startups, gewerbliche Kunden, Einzelkämpfer und Selbstständige immer weiter nach oben. Die Konsequenz aus den hohen Anforderungen ist, dass die Unternehmensfinanzierung vergleichsweise professionell geworden ist.

Auch Basel III greift bereits und die Auswirkungen treffen auch Unternehmensfinanzierungen empfindlich: In der Branche spricht man davon, dass Bankkredite von der Tendenz her langfristig eher teurer, als günstiger werden.

Inzwischen fragen sich Startups zurecht, ob sie einen Rechtsanwalt brauchen, um eine Firma zu gründen. Für einen Online-Kredit ist das sicherlich nicht notwendig.

Dennoch: Die allgemeine Kredit-Situation und die sich abzeichnenden Entwicklungen führen dazu, dass viele Unternehmer ihre eigene Finanzierung überprüfen und andere Finanzierungsinstrumente ins Auge fassen. Das Ziel eines gesund finanzierten Unternehmens ist generell, dass es auf einer breiten, sicheren Basis steht.

Neue Finanzprodukte sollten aber gerade Startups nicht ungeprüft übernehmen, denn bestimmte Finanzierungsinstrumente eignen sich nur für ganz spezielle Situationen. Welche Alternativen es zum klassischen Bankkredit gibt, führt dieser Bericht aus.

Abbildung 1: Vor dem Kredit hat die Bankenwelt das Rating gesetzt. Ohne explizite Prüfung werden heutzutage keine klassischen Bankkredite mehr vergeben.

Abbildung 1: Vor dem Kredit hat die Bankenwelt das Rating gesetzt. Ohne explizite Prüfung werden heutzutage keine klassischen Bankkredite mehr vergeben.

Wenn es schnell gehen muss: Der Online-Kredit

Klassische Bankkredite haben im Allgemeinen verhältnismäßig langwierige Bearbeitungszeiten. Doch was tun, wenn es schnell gehen muss? Der Vorteil von Online-Krediten ist, dass sie zu jeder Tages-und Nachtzeit beantragt werden können, bspw. auf Portalen wie TopTarif.de.

Hinzu kommt, dass die Anträge üblicherweise sehr zeitnah bearbeitet werden. Den Zeitvorteil verschafft sich der Verbraucher, der einen Online-Kredit im Internet abschließt, selber. Denn er ist es, der bereits alle erforderlichen Daten ausfüllt und Unterlagen bereitstellt, die für eine Kreditbearbeitung erforderlich sind. Der weitere Ablauf gleicht dem eines klassischen Kreditantragverfahrens.

Lieferantenkredit: Zahlungsziele nach hinten schieben

Neben dem Online-Kredit gibt es noch eine ganz andere Option, die jedoch quasi an der Tagesordnung ist. Viele Startups nutzen sie, ohne zu wissen, dass sie bereits eine gängige Finanzierungsalternative in Anspruch nehmen. Sie nutzen den Lieferantenkredit. Der Lieferantenkredit ist ein Kredit, den ein Dienstleister oder Lieferant einräumt. Stellt er zum Beispiel eine Rechnung mit dem Zahlungsziel „4 Wochen 3 % Skonto, 60 Tage netto“ aus, dann verschafft er seinen Kunden einen finanziellen Vorteil sowie zeitlichen Spielraum.

Vorteilhaft an einem Lieferantenkredit ist, dass er ohne Prüfung der Kreditwürdigkeit erfolgt, zumindest in den meisten Fällen. Auch Sicherheiten werden nicht regelmäßig gefordert. Der Nachteil allerdings sind die doch verhältnismäßig hohen Kosten, die der Lieferantenkredit verursacht. Wird eine Rechnung in Höhe von 5.000 € mit 3% Skonto bezahlt, so spart der Kunde 150 €. Der Zahlbetrag wären nur 4.850 €. Verzichtet der Kunde auf das gewährte Skonto, kostet ihn das logischerweise 150 € – ein teurer Spaß.

Schuldscheindarlehen zur langfristigen Finanzierung

Ein Schuldscheindarlehen ist eine Vereinbarung zwischen Bank und Unternehmen. Die Bank darf jedoch den Schuldschein an ausgewählte Investoren weitergeben. Diese ausgewählten Investoren sind zum Beispiel andere Banken, Versicherungen oder Pensionsfonds. Die Laufzeit liegt zwischen drei und sieben Jahren.

Der Vorteil ist, dass Unternehmen, die ein Schuldscheindarlehen nutzen, in Kontakt mit ganz neuen Gläubigern kommen. Das heißt, dass potentiell interessierte Investoren auf ein bis dato unbekanntes Unternehmen aufmerksam werden können. Das birgt langfristige Chancen für Kooperationen.

Außerdem behalten Unternehmen ihre Flexibilität, müssen keine Sicherheiten hinterlegen und ein spezieller Verwendungszweck ist ebenfalls nicht zwingend erforderlich. Der Nachteil liegt darin, dass verhältnismäßig große Volumina per Schuldscheindarlehen abgesichert werden. Zwar gibt es formell keine Untergrenze, doch es ist eher selten, dass Banken Vereinbarungen eingehen, die unter einem sechsstelligen Betrag liegen.

Abbildung 2: Vorsicht vor dem Kredithai - auch und gerade bei Online-Krediten.

Abbildung 2: Vorsicht vor dem Kredithai – auch und gerade bei Online-Krediten.

Fazit

Der Bankkredit ist nicht die einzige Möglichkeit, ein Unternehmen zu finanzieren. Neben dem Online-Kredit, dem Lieferantenkredit und dem Schuldscheindarlehen, käme zum Beispiel auch Venture Capital infrage. Tunlichst vermeiden sollten Gründer allerdings den überhasteten Abschluss von überteuerten Krediten, die schnelles Geld versprechen. Denn allzu böse ist das Erwachen, wenn sich der Kreditgeber als Kredithai entpuppt.


Bildnachweis: © Titelbild/Abbildung 1: pixabay.com – geralt (CC0 Public Domain), Abbildung 2: pixabay.com – Fgyongyver (CC0 Public Domain)

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