Wie lässt sich ein Online Casino gründen? Es braucht Lizenzen und ein gehöriges Grundkapital, ein ausgefeiltes Marketing und die nötigen Spieler. Und welche Stolpersteine warten?
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Online Casino gründen: Stolpersteine erkennen und vermeiden
Die Selbstständigkeit lockt immer mehr Menschen: Warum nicht ein neue Online Casinos gründen, wie sie auf verschiedenen Online Portalen zu finden sind? Doch wer im Internet Geld verdienen möchte, muss mehr als nur einen guten Willen zum Erfolg zeigen.
Vielmehr geht es auch darum, die Gesetze in Deutschland zu beachten, sich nicht von der Konkurrenz einschüchtern zu lassen und die Kosten im Blick zu behalten.
Mit den folgenden Tipps kann ein eigenes Unternehmen im Onlinecasino-Bereich Erfolg haben.
Stolperstein Nr. 1: Gesetzliche Regelungen in Deutschland nicht beachtet
Die gesetzlichen Vorgaben für alle, die ein Online Casino gründen wollen, finden sich im aktualisierten Glücksspielstaatsvertrag. Doch hier ist nicht alles genannt!
Wer ein eigenes Unternehmen führt, muss sich auch mit Steuern und Abgaben befassen, mit der Anmeldung des Gewerbes beim Finanzamt und beim Gewerbeamt sowie mit den Lizenzen, die für das Führen eines Casinos unabdingbar sind. Schnell war schon mancher Neu-Casinobesitzer in der Lage, sich vor Gericht verteidigen zu müssen, weil rechtliche Regelungen nicht eingehalten worden sind.
Stolperstein Nr. 1 vermeiden: Vor der Gründung des Unternehmens sollte eine kostenfreie Gründungsberatung in Anspruch genommen werden. Eine solche wird meist von der regionalen Wirtschaftsförderung angeboten.
Eine Nachfrage bei der IHK bringt die nötigen Informationen über Ort und Datum der Beratung. Auch Existenzgründerseminare können gut vorbereiten, zumindest die rechtliche Seite und wie sich ein Businessplan erstellen lässt, wird dabei ausgeführt.
Um spezielle Informationen dazu zu erhalten, was zu beachten ist, wenn jemand ein Online Casino gründen möchte, ist der Besuch beim Steuerberater sinnvoll. Er kennt sich mit der gesamtsteuerlichen Situation aus und weist Existenzgründern einen Weg, um die Gewinne nicht durch die vom Finanzamt erhobenen Kosten wieder aufheben zu lassen.
Stolperstein Nr. 2: Keine Lizenz für das Casino
Ohne eine Lizenz für das Onlinecasino geht in Deutschland und in den meisten anderen Ländern der Welt gar nichts. Wer ein Online Casino gründen möchte und auf die Lizenz verzichtet, mag zwar eine Zeit lang gut durchkommen, doch diese Branche steht unter großer Beobachtung und schwarze Schafe fallen schnell auf.
Stolperstein Nr. 2 vermeiden: Die beste Möglichkeit, um diesen Stolperstein zu vermeiden, ist der Erwerb einer EU-Lizenz. Diese hat eine sehr gute Außenwirkung und suggeriert Seriosität. Doch es müssen hohe Anforderungen erfüllt werden, ehe diese Lizenz vergeben wird.
Die Lizenz von der „Lotteries and Gaming Authority“ aus Malta verlangt zum Beispiel das Vorhandensein von 40.000 Euro als Stammkapital. Damit kann ein Casinobesitzer eine Lizenz der Klassen drei oder vier erteilt bekommen. Auch andere Ländern bieten Lizenzen, allerdings sollten Casinobetreiber bei der Wahl des Anbieters darauf achten, dass dieser für Seriosität im Geschäft steht.
Stolperstein Nr. 3: Die Konkurrenz vergessen
Es ist durchaus verständlich: Wer ein eigenes Unternehmen gründet, sieht erst einmal nur sich selbst. „Was kann ich machen, um Erfolg zu haben und die Gewinne möglichst hoch ausfallen zu lassen?“ In der Folge wird versucht, das Spielen möglichst attraktiv zu gestalten und es wird auf die Bekanntheit aus der Werbung gesetzt.
Doch die Konkurrenz wird gern vergessen. Dabei ist sie es doch, die so manchen heißen Tipp parat hat, wie sich der Weg nach oben leichter gehen lässt! Auch wenn kein Wettbewerber damit freiwillig rausrückt, so ist das Nicht-Beachten der Konkurrenz doch ein böser Fauxpas.
Stolperstein Nr. 3 vermeiden: Der „Nightrush Casino Test“ zeigt, welche anderen Onlinecasinos derzeit aktiv sind. Dabei lohnt sich nicht nur ein Blick auf diese Plattform, sondern auch auf zahlreiche andere. Denn immer mehr Seiten im Internet befassen sich mit einem Casinovergleich, sodass zum Beispiel die Art der Spiele, die Anforderungen an die Spieler, Ein- und Auszahlweisen, Boni und Mitgliedschaften verglichen werden.
Dort sollten sich nicht nur diejenigen informieren, die selbst spielen wollen, sondern auch die, die ein Online Casino gründen! So zeigt sich nämlich ganz einfach, was bei den Spielern gefragt ist, was wichtig und was völlig unnötig ist.
Wer seine Umsätze und Gewinne im Onlinecasino konsequent steigern möchte, muss wissen, was andere zum Erreichen genau dieses Ziels tun. Dann müssen nur noch Wege gefunden werden, um die Konkurrenz zu übertrumpfen.
Stolperstein Nr. 4: Auf „Marke billig“ gesetzt
Wer ein Online Casino gründen möchte, muss dafür das nötige Startkapital haben. Viele Gründer verzichten aber gerade an einer der wichtigsten Stellen darauf, wirklich auf Qualität zu setzen und leisten sich Fehler bei der Wahl der technischen Lösungen.
Der Aufbau der Internetseite ist unübersichtlich, wirkt damit nicht seriös und völlig überladen. Wer sich hier umsehen möchte, findet sich nicht zurecht und klickt schnell weiter zum nächsten Anbieter. Jeder Spieler, der die Seite ohne zu spielen verlässt, trägt nicht zum Erfolg bei!
Stolperstein Nr. 4 vermeiden: Die technischen Lösungen verdienen ein besonderes Augenmerk, wenn es mit dem eigenen Casino vorangehen soll. Die Seite muss sauber laufen, darf keine langen Ladezeiten oder gar Seiten haben, die nicht funktionieren. Im besten Fall ist sie auch für die mobile Nutzung ausgelegt, denn viele wollen von unterwegs bei ihrem Lieblingscasino spielen.
Daher sollte die Seite auch von Smartphone und Tablet aus nutzbar sein. Wer ein Online Casino gründen möchte, sollte sich daher vorab über Softwareanbieter informieren, die wirklich Erfahrung mit Onlinecasinos haben und die Gestaltung und Programmierung nicht „mal schnell nebenbei“, sondern wirklich professionell erledigen.
Außerdem ist guter Content wichtig, denn die Suchmaschinen durchforsten diesen nach bestimmten Suchbegriffen, Links, dem Aufbau der Texte selbst und zahlreichen anderen Kriterien. SEO spielt auch beim Onlinecasino eine Rolle!
Stolperstein Nr. 5: Die Finanzen vergessen
Dass man Geld braucht, um ein Online Casino gründen zu können, dürfte selbstverständlich sein. Doch nur allzu häufig werden die Kosten auf die reine Gründung reduziert.
Was aber ist mit den Lizenzen, mit Gebühren für die Spiele, mit der Pflege der Webseite und vielen anderen Posten? Wer nicht unter Kosten versinken, sondern Erfolg durch die Gewinne haben will, muss gerade diesen Stolperstein besonders berücksichtigen.
Investitionen: so viel kostet eine Online-Casino-Gründung | |
Position | Investition |
Software | 250.000 Euro |
Webseite | etwa 30.000 Euro |
Lizenz | etwa 150.000 Euro |
Gewinnauszahlungen | 400.000 Euro |
Werbung | 300.000 Euro |
Video: Glücksspiel: In Quarantäne online in die Spielsucht | Abendschau | BR24
Stolperstein Nr. 5 vermeiden: Um das Online Casino gründen und damit Erfolg haben zu können, ist es wichtig, einen Businessplan zu erstellen und prüfen zu lassen. Der Profi spricht davon, dass der Businessplan belastbar sein muss.
Allgemein kann hier von den folgenden Kosten ausgegangen werden, die im Finanzplan zu berücksichtigen sind:
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Kauf der Software
Die Kosten für die Software von NetEnt, Microgaming, Novomatic und weiteren Anbietern kann zwischen 200.000 und 300.000 Euro kosten. Angeboten werden je nach Software-Firma verschiedene Pakete, die unterschiedliche Spiele enthalten. Je nach Anteil der prozentualen Lizenzgebühren für die Nutzung der Software gestalten sich die Kosten unterschiedlich hoch. Als Lizenzgebühren fallen in der Regel zwischen 10 und 45 Prozent der monatlichen Gewinne an.
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Pflege der Webseite
Die Software wird dann auf die eigenen Bedürfnisse angepasst, was meist in einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten geschieht. Dafür ist noch einmal mit 10.000 bis 50.000 Euro zu rechnen.
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Lizenzierung
Die Lizenz ist die wichtigste Voraussetzung dafür, wenn jemand ein Online Casino gründen und führen möchte. Die bereits erwähnte Lizenz aus Malta ist eine Möglichkeit, auch Gibraltar, die Isle of Man, Costa Rica, Antigua und Curacao bieten Lizenzen für das Glücksspiel an. Auch andere Länder vergeben Lizenzen, allerdings meist nur mit so hohen Auflagen, dass diese nur zu Einschränkungen im Spielbetrieb und nicht zum Erfolg führen. Die Kosten für die Lizenzierung betragen zwischen 100.000 und 150.000 Euro. Oft wird darüber hinaus ein vorhandenes Stammkapital gefordert.
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Gewinnauszahlungen
Die Spieler freuen sich, wenn sie gewonnen haben – der Casinobetreiber hingegen muss das Geld nun auszahlen. Damit das immer sicher und reibungslos klappt, verlangen viele Software-Entwickler eine Sicherheitseinlage. Damit soll die Auszahlung der Spielergewinne garantiert werden. Die Kosten dafür betragen zwischen 250.000 und 500.000 Euro. Diese müssen sozusagen als Startkapital vorhanden sein! Der Casino-Betreiber sichert damit seinen guten Ruf, denn er wäre ganz schnell vom freien Markt verschwunden, wenn bekannt werden würde, dass mit seinen Spielen zwar Geld zu gewinnen ist, dieses aber nicht ausgezahlt wird.
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Mitarbeiter
Werden für das Onlinecasino Mitarbeiter beschäftigt, wollen diese ebenfalls ein Honorar haben. Das gilt für diejenigen, die für die Kommunikation zuständig sind und ein gezieltes Marketing betreiben, damit es dem jungen Unternehmen schon bald gut oder noch besser geht. Das gilt aber auch für den Kundenservice, für den VIP Manager für treue Kunden und für den IT-Profi, der dafür sorgt, dass immer alles reibungslos funktioniert. Meist kann mit vier bis zehn Mitarbeitern gerechnet werden, deren Anzahl je nach Erfolg des Casinos steigt. Es ist von einer Entlohnung von ca. 35.000 Euro pro Jahr für einen Mitarbeiter auszugehen.
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Werbung
Wer seinen Finanzplan erstellen und überprüfen, darf keinesfalls vergessen, den Kostenpunkt für Werbung und Marketing aufzuführen. Gerade dieser Punkt ist wichtig, denn nur mit einer tollen Software und interessanten Spielen allein lässt sich kein Gewinn erwirtschaften. Wenn niemand weiß, dass es den Anbieter gibt, kommen auch keine Spieler! Es lohnt sich in der Regel, einen Werbeprofi zu engagieren, der das Casino bekannt werden lässt und ihm einen Platz inmitten der zahlreichen anderen Anbieter, die teilweise schon jahrelange Erfolge für sich verbuchen können, sichert. Der Kostenpunkt der Werbung ist sicherlich variabel, doch grundsätzlich sollte mit mindestens 50.000 Euro für das erste Jahr gerechnet werden. Es gibt allerdings auch Casinos, die bis zu 400.000 Euro als Jahreskosten für Werbung und Marketing ausgeben.
Zu guter letzt muss noch erwähnt werden, dass sich die ersten Erfolge frühestens nach zwei bis drei Jahren einstellen. Das heißt, dass die oben genannten Kosten erst einmal in Form von Stammkapital abgedeckt werden müssen. Läuft alles optimal, können die Spielereinnahmen für die Kostenbegleichung verwendet werden, sodass am Jahresende kein dickes Minus, sondern vielleicht eine Null steht. Allerdings handelt es sich gewissermaßen auch beim Online Casino gründen um ein Glücksspiel und niemand kann den künftigen Erfolg voraussagen.