Sparen im Startup: Tipps zur Kostenminimierung für Unternehmensgründer

0

Für den Erfolg eines neu zu gründenden Unternehmens ist der Businessplan eine wichtige Grundvoraussetzung, welche nicht nur die Geschäftsidee und Unternehmensstruktur darstellt, sondern auch den Finanzplan enthält. Dieser gibt wiederum vor, für was die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel verwendet werden. Diese müssen im besten Fall für die notwendigen Investitionen ausreichen, weshalb Unternehmensgründer auf ihre Ausgaben achten sollten.

Unnötige Kosten vermeiden

In der Euphorie über die Geschäftsidee und das vorhandene Startkapital neigen immer wieder Gründer dazu, mehr Geld auszugeben als sinnvoll ist. Daher ist es wichtig, sich genau zu überlegen, welche Anschaffungen tatsächlich getätigt werden müssen.

Voller Elan an die Unternehmensgründung zugehen ist prima, wenn man die Kosten im Blick behällt.

Voller Elan an die Unternehmensgründung zugehen ist prima: wenn man die Kosten auch  im Blick behällt. (#01)

So ist zunächst abzuwägen, ob externe Büroräume wirklich notwendig sind oder ob die Mietkosten nicht durch das Arbeiten aus dem Homeoffice in der Anfangszeit eingespart werden können. Auch der Standort ist entscheidend: Erfolgt der Großteil des Kundenverkehrs online, muss sich das Büro nicht in einer zentralen Top-Lage befinden. Stattdessen kann es sich außerhalb des Stadtzentrums oder sogar in einer Randgemeinde befinden, wo die Mietpreise günstiger sind.

Der Umzug in prestigeträchtigere Geschäftsräume ist immer noch möglich, wenn schwarze Zahlen geschrieben werden. Zudem kann der Erfolg auch mit sich bringen, dass sich das Startup vergrößern muss und daher sowieso neue Geschäftsräume benötigt. Auch ein teurer Firmenwagen ist normalerweise nicht notwendig.

Des Weiteren sollten Jungunternehmer beim Personal knauserig sein und erst einmal so viel Arbeit wie möglich selbst erledigen, da dies hohe Lohnkosten vermeidet. Bestimmte Tätigkeiten wie beispielsweide die Buchhaltung müssen nicht von einem angestellten oder externen Buchhalter erledigt werden, sondern können von den Gründern selbst durchgeführt werden. Daher sollte die Erweiterung des Personals ebenso wie das Outsourcen von Tätigkeiten genau durchgerechnet werden.

Gebraucht statt neu

Um im Arbeitsalltag effektiv arbeiten zu können, ist eine gewisse Grundausstattung im Büro erforderlich. Abhängig von der Größe der Räumlichkeiten und der Anzahl der Mitarbeiter ist dies nicht nur für ein Büro, sondern für mehrere notwendig. Da Schreibtisch und Bürostuhl für ein ergonomisches und effizientes Arbeiten eine gewisse Qualität besitzen sollten, kann diese Anschaffung hohe Kosten verursachen.

Für die Unternehmensgründung, wäre doch aus Kostenminimierungsgründen, Drucker, Toner aus zweiter Hand auch ne gute Alternative.

Für kleinere Unternehmensgründungen eventuell eine gute Idee: Drucker & Toner aus zweiter Hand – zum Beispiel aus einer Insolvenz oder Ebay (#02)

Für Jungunternehmer ist es deshalb empfehlenswert, sich bei Büromöbeln und Lampen für gebrauchte Varianten zu entscheiden. Solche können beispielsweise bei einer Geschäftsauflösung erstanden werden. Gebraucht zu kaufen ist grundsätzlich auch bei technischen Geräten möglich, jedoch sind diese meistens nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik.

Zudem ist das Angebot im Hinblick auf die Modellauswahl und Preise sehr vielfältig, sodass das Startup-Budget in den meisten Fällen einen neuen Computer, Drucker oder ein neues Faxgerät ermöglicht.

Ob bei Online-Shops oder im stationären Handel – regelmäßige Angebote machen es leicht, die IT-Ausstattung kostengünstig zu kaufen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Gründer nicht unbedingt auf ein bestimmtes Modell festlegen, sondern mehrere zur Auswahl haben und dann das mit dem günstigsten Preis auswählen.

Vergleichen lohnt sich bei der Anschaffung von Bürogeräten

Die Entscheidung bei den Druckern muss zunächst zwischen den beiden Varianten Tintenstrahl- und Laserdrucker erfolgen, die spezifische Vor- und Nachteile aufweisen. Beide Varianten sind darüber hinaus als Multifunktionsgeräte erhältlich und vereinen auch Scanner, Kopierer und Faxgerät in sich. Solche Modelle bedeuten in der Regel eine hohe Kostenersparnis gegenüber dem Einzelkauf der verschiedenen Geräte. Empfehlenswert ist bei einem Drucker auch die WLAN-Funktion, weil auf diese Weise mehrere Arbeitsplätze auf ihn zugreifen können und für sie nur ein Gerät angeschafft werden muss.

Leistungsvergleich zwischen Tintenstrahl- und Laserdrucker

Infografik Tintenstrahldrucker vs. Laserdrucker: Vor- und Nachteile auf einen Blick.

Infografik Tintenstrahldrucker vs. Laserdrucker: Vor- und Nachteile auf einen Blick.

Große Unternehmen entscheiden sich wegen der Druckgeschwindigkeit und Leistungsfähigkeit in der Regel für Laserdrucker. Allerdings gibt es inzwischen auch moderne Tintenstrahldrucker, die sehr schnell drucken und durch große Tintentanks eine hohe Kapazität besitzen. Zudem sollte sich die Entscheidung auch primär nach den Nutzungsgewohnheiten richten.

Des Weiteren lassen sich Kosten sparen, wenn vor der Anschaffung eines Bürogeräts die Preise für das Verbrauchsmaterial des infrage kommenden Modells berücksichtigt werden. Papier, Tintenpatronen oder Tonerkartuschen sowie anderes Zubehör muss regelmäßig nachgekauft werden, sodass vor allem bei einem hohen Druckaufkommen hohe Kosten entstehen können. Sparpotentiale gibt es  allerdings durch die Verwendung von kompatiblen und recycelten Druckerpatronen und Toner, die in der Regel preisgünstiger sind als die Originalprodukte.

Übersicht über die Varianten des Druckerzubehörs

Allerdings ist nicht bei jedem Gerät eine große Auswahl an kostengünstigem Verbrauchsmaterial verfügbar, sodass ein günstiger Anschaffungspreis schnell relativiert ist. Daher ist es wichtig, bereits vor dem Kauf eines Bürogeräts einen Druckerpatronen-Preisvergleich durchzuführen. Auf diese Weise können sich Unternehmensgründer für das hochwertige Markenmodell entscheiden, das ihnen die besten Funktionen zu einem etwas höheren Preis bietet, dessen jedoch Verbrauchsmaterial kostengünstig erhältlich ist.

Infografik Toner: Welche Arten von Toner gibt es?

Infografik Toner: Welche Arten von Toner gibt es?

Unterstützung vom Staat beantragen

Sollte der Finanzplan trotz eines genau eingehaltenen Investitionsbudgets ein Defizit aufweisen, können Jungunternehmer auf finanzielle Unterstützung von Dritten zurückgreifen. Unter bestimmten Umständen (z.B. Anspruch auf Arbeitslosengeld) erhalten Existenzgründer durch das Arbeitsamt einen sogenannten Gründerzuschuss, mit dem sich gerade in der Anfangszeit die Lebenshaltungskosten decken lassen, solange noch keine Gewinne erwirtschaftet werden.

Damit ausreichend Startkapital zur Verfügung steht, können Startups nicht nur finanzielle Mittel von privaten Kapitalgebern erhalten, sondern auch durch den Staat. Diese Kredite oder Darlehen wie beispielsweise das KfW-Darlehen verfügen normalerweise über sehr günstige Konditionen.

Steuerliche Vorteile nutzen

Alle Steuerlichen Vorteile zu nutzen, bringt bares Geld in die Unternehmenskasse.

Alle Steuerlichen Vorteile zu nutzen, bringt bares Geld in die Unternehmenskasse.(#03)

Die Wahl der Rechtsform besitzt jedoch nicht nur in dieser Hinsicht positive oder negative Auswirkungen auf die Steuerlast. Ob Einzelunternehmen, GbR oder GmbH – die Unternehmensform besitzt in erster Linie Einfluss auf die anfallenden Steuerarten. So müssen Personengesellschaften und Einzelunternehmer Gewerbe- und Einkommenssteuer zahlen, während Kapitalgesellschaften Gewerbe- und Körperschaftsteuer zu entrichten haben.

Für Unternehmensgründer ist dabei wichtig, dass dies einen Einfluss auf ihre Liquidität besitzt. Eine GmbH muss zum Beispiel ihrem Geschäftsführer ein Geschäftsführergehalt bezahlen, für das ans Finanzamt Lohnsteuer abgeführt werden muss.

In den Unternehmensanfängen fließt auf diese Weise Liquidität ab, auch wenn keine Gewinne erwirtschaftet worden sind. Darüber hinaus ist wichtig zu wissen, dass die Gründung einer GmbH hohe Kosten verursachen kann, weil dafür ein Grundkapital von 25.000 Euro notwendig ist und teilweise aufwendige Verwaltungsarbeiten anfallen.
Daher kann es sinnvoller sein, eine GbR oder ein Einzelunternehmen zu gründen.

Dadurch ergeben sich außerdem Vorteile hinsichtlich der Buchführungspflicht: Bis zu einem Umsatz von 600.000 Euro (GbR: 350.000 Euro) und einem Gewinn von 60.000 Euro (GbR: 30.000 Euro) ist eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung für den Jahresabschluss ausreichend. Dies erspart den Gründern den Aufwand der doppelten Buchführung und damit die Kosten für eine Buchhaltungssoftware oder einen Buchhalter.

Somit sollte jede Entscheidung in den Anfängen der Gründung gut durchdacht werden, um insbesondere die Fixkosten so gering wie möglich und die Liquidität so hoch wie möglich zu halten. Dadurch ist ein Startup auf dem richtigen Weg in eine erfolgreiche Zukunft.


Bildnachweis:© Fotolia-Titelbild: Coloures-pic-#01:Gina Sanders-#02:Peterfactors-#03:anawat_s

Lassen Sie eine Antwort hier