Kinder und Karriere: Geht das überhaupt?

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Wenn es um das Thema Kinder und Karriere geht, so ist dies eine Fragestellung, die in erster Linie Frauen betrifft.

Umfragen unter Studentinnen haben gezeigt, dass sich fast alle vorstellen können, in absehbarer Zeit eine Spitzenposition in einem Unternehmen einzunehmen und gleichzeitig Kinder groß zu ziehen. Auch aus der Politik und der Wirtschaft kommen Signale und verschiedene Angebote, die es den karrierebewussten Müttern ermöglichen sollen, sowohl Kinder groß zu ziehen, als auch eine, ihrer Ausbildung entsprechende, Karriere zu machen. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund unserer immer mehr überalternden Gesellschaft sehr wichtig.

Doch die Praxis sieht in der Regel anders aus, als die schönen Sonntagsreden der Politiker uns glauben machen sollen.

Kinder und Karriere in der Praxis

Die Frauen die heute im besten Karriere-Alter, also zwischen 30 und 40 sind, sind die, welche das erste mal seit langer Zeit entscheiden können Kinder zu haben und zeitgleich Karriere zu machen. Allerdings scheitert dies in der Praxis an vielen Punkten.

Der erste Knackpunkt sind die Öffnungszeiten der Kitas. Die meisten schließen um 16.00 Uhr. Genau zu der Zeit, in der für karrierebewusste Frauen, dass letzte Drittel des Arbeitstages beginnt. Es gibt zwar einige private Kitas die längere Öffnungszeiten haben, aber die sind auch entsprechend teuer. Da könnte man auch gleich stundenweise ein Kindermädchen beschäftigen.

Kinder und Karriere ließe sich auch bewerkstelligen, wenn es zu einem Wechsel im klassischen Rollenverhalten innerhalb der Familien kommen würde. Also, dass sich der Vater um alle Angelegenheiten kümmert, die mit dem Familienleben und den Kindern zusammenhängen und die Frau sich ganz ihrer Karriere widmen kann. Dazu wäre es zum Beispiel hilfreich, wenn der Vater in Teilzeit arbeitet.

Doch die Situation in Deutschland gestaltet sich so, dass 70 Prozent der Mütter in Teilzeit beschäftigt sind, aber nur fünf Prozent der Väter. Die Väter sind oft gern bereit, die Elternzeit in Anspruch zu nehmen, danach wollen sie wieder zurück an ihren Arbeitsplatz. Um der Karriere willen.

Rückkehr aus der Elternzeit und die Karriere

In der Regel sieht es in den meisten Unternehmen so aus, dass Derjenige die begehrte Beförderung erhält, der regelmäßig am Abend das Licht in der Firma ausschaltet und auch an den Wochenenden regelmäßig am Schreibtisch zu finden ist.

Für junge Mütter kommt hier noch die Belastung durch das Kind hinzu. Eine Nacht ohne Schlaf, weil das Kind einen neuen Zahn bekommt und ein Zwölf-Stunden-Tag, lassen sich nur befristete Zeit miteinander in Einklang bringen. Zudem wollen die Mütter auch in angemessener Weise für ihre Kinder da sein und es in allen Entwicklungsstufen begleiten.

Es kommt zu einem Zustand des Hin- und Hergerissenseins, der meist zugunsten des Kindes ausgeht.

Die Mutter reduziert ihre Arbeitszeit mit einem Teilzeitvertrag und damit erlöschen auch alle Aussichten auf eine Karriere.

Wenn man dann Jahre später in den Job zurückkehrt, wird man oft wie ein Berufsanfänger behandelt und auch entsprechend bezahlt. Egal wie qualifiziert man ist.

Das Fazit?

Karriere und gleichzeitig Kinder groß zu ziehen ist nur unter Schwierigkeiten möglich. Frauen sind also genötigt, sich entweder für die Karriere oder das Kind zu entscheiden.


Bildnachweis: © morguefile.com – taliesin

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Content-Marketing-Agentur schwarzer.de. Als Marketer, Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de und industry-press.com. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatrioten dabei „ausgefallene“ Ideen und technische Novitäten besonders am Herzen.

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