Hospitation: Definition, Ablauf und warum sie so wichtig ist

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Hospitation: Definition, Ablauf und warum sie so wichtig ist

Im Rahmen einer Hospitation besuchen externe Personen, die als Hospitierende bezeichnet werden, eine Einrichtung, um Einblicke in den dortigen Arbeitsalltag zu gewinnen, die üblichen Arbeitsabläufe kennenzulernen und ein umfassenderes Verständnis für das Berufsfeld zu entwickeln. Hospitationen haben oft das Ziel, die Entscheidungsfindung für oder gegen einen bestimmten Beruf zu unterstützen. Sie sind auch ein obligatorischer Bestandteil bestimmter Studiengänge, um praktische Erfahrungen im gewählten Berufsfeld zu sammeln.
Der Begriff „Hospitation“ leitet sich vom lateinischen Wort „Hospitari“ ab, was so viel bedeutet wie „zu Gast sein“. Während der Hospitation erstellen die Teilnehmenden in der Regel detaillierte Protokolle.
Hospitation: Definition und ZielsetzungVorteile einer HospitationNachteile einer HospitationHospitation im BewerbungsprozessIn diesen Berufen/Branchen wird hospitiert

Hospitation: Definition und Zielsetzung

Eine Hospitation ist der genaue Einblick in den Arbeitsalltag in einem Unternehmen, einer Einrichtung oder einer Organisation. Der Hospitierende kann die typischen Arbeitsprozesse kennenlernen und sich ein genaues Bild über den jeweiligen Job und die Branche machen. Dies kann die Entscheidung für einen Beruf erleichtern. In vielen Studiengängen ist die Hospitation vorgeschrieben. Dies gilt beispielsweise für das Medizinstudium, wobei die Studenten hier in verschiedenen Abteilungen beispielsweise in einem Krankenhaus hospitieren. Ihnen wird damit nicht nur die wichtige Praxiserfahrung ermöglicht, sondern auch die Wahl eines Fachbereiches erleichtert. Auch Lehramtsstudenten hospitieren in Schulen und nehmen dort am Unterricht teil. Es geht um die Wissensvermittlung, um das Beobachten von Konflikten und deren Lösungen sowie um das Erlernen zielführender Gespräche. Üblicherweise führen die Hospitierenden Protokoll über ihre Teilnahme.

Das Ziel einer Hospitation besteht in einem Einblick in das künftige Tätigkeitsfeld sowie um die Darstellung exemplarischer Situationen innerhalb des Berufs. Auch im Hinblick auf eine spätere Bewerbung in der ausgewählten Organisation, Einrichtung oder in dem betreffenden Unternehmen bietet das Hospitieren die Möglichkeit, die internen Strukturen kennenzulernen.


Hospitation im Bewerbungsprozess
Die Bewerbung zur Hospitation kann vor oder nach einem Bewerbungsgespräch und der Zusage zum neuen Job erfolgen. Wie man sich bewirbt, ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich.

Vor dem Bewerbungsgespräch: Die Initiativbewerbung für eine Hospitation

Wer vor seiner offiziellen Bewerbung einen Einblick in den neuen Beruf erlangen möchte, muss sich selbst um einen Termin kümmern. Hier lohnt es sich meist, zunächst in der Einrichtung anzurufen und einen Ansprechpartner zu erfragen. Über diesen kann man erfahren, welche Schritte man zur Initiativbewerbung einleiten muss.
Bei einer Hospitation im Krankenhaus, beispielsweise unter Ärzten, reicht an dieser Stelle meist ein Kontakt zu einem Kollegen und eine terminliche Absprache. In der Pflege funktioniert es ähnlich.
Auch dort ist man mit einem Kontakt zu einer dort tätigen Pflegefachkraft gut beraten. Manche Betriebe erwarten dagegen die offizielle Bewerbung mit Bewerbungsschreiben und Lebenslauf. Mit etwas Glück kann man während der Hospitation zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden.

Nach dem Bewerbungsgespräch: Einblick durch eine Hospitation und Selbstinitiative

Einige Arbeitgeber laden Bewerber, die sie für gut befinden, während oder nach dem Vorstellungsgespräch zu einer Hospitation ein, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich ein Bild von den betrieblichen Strukturen zu machen.
Natürlich kann man als Anwärter auf einen Job auch selbstständig nach einer Hospitation fragen, wenn man Interesse daran hat.
Um nicht unsicher dem neuen Job gegenüber zu wirken, kann man beispielsweise argumentieren, dass man die Hospitation nutzen möchte, um direkt Erfahrungen für die neue Anstellung zu sammeln.
In diesen Berufen/Branchen wird hospitiert

Video: 7 Gründe, warum du hospitieren solltest! Referendariat Tipp von happyRef

In bestimmten Berufsfeldern sind Hospitationen obligatorisch. Im Medizinstudium beispielsweise sind mehrere Hospitationen in Hausarztpraxen, Kliniken oder anderen Gesundheitseinrichtungen vorgeschrieben. Dies dient dazu, praktische Einblicke in den Arztberuf zu gewinnen, insbesondere während des theoretischen Teils der Medizinausbildung.
Lehramtsstudierende sammeln ebenfalls praktische Erfahrungen durch regelmäßige Hospitationen. Sie nehmen an Schulunterricht teil, beobachten erfahrene Lehrkräfte hinsichtlich Wissensvermittlung, Gesprächsführung und Konfliktlösung und führen gelegentlich selbst Unterrichtsstunden durch.
Im Bereich der Schauspielerei ist eine Hospitation oft die Vorstufe zu einer professionellen Tätigkeit am Theater. Darüber hinaus sind freiwillige Hospitationen in einer Vielzahl von Berufen und Branchen möglich, darunter Politik, Polizei und Anwaltskanzleien.

Video: Hospitation – In welchen Situationen die richtige Idee?


Vorteile einer Hospitation
Vorteile einer Hospitation
Schneller Einblick: Hospitierende erhalten rasch einen umfassenden Einblick in ihren Wunschberuf, ohne lange Recherchen durchführen oder langfristig arbeiten zu müssen.
Objektiver Blick: Externe Perspektiven ermöglichen eine objektive und unvoreingenommene Bewertung des Berufs.
Entscheidungsunterstützung: Die Hospitation kann bei der Entscheidung für oder gegen einen Beruf hilfreich sein.
Nachteile einer Hospitation
Nachteile einer Hospitation
Idealisierte Vorstellungen:
Es besteht die Gefahr, dass den Hospitierenden ein zu idealisiertes Bild des Berufs vermittelt wird, indem negative Aspekte verschwiegen werden.
Potenzielle Enttäuschung:
Dies kann zu Enttäuschungen führen, wenn die Kandidatinnen und Kandidaten später in Praktika, Ausbildung oder Studium negative Seiten des Berufs erfahren.

Ablauf des ersten Hospitationstags

In der Regel startet der erste Tag der Hospitation mit einer Einführung durch einen erfahrenen Kollegen oder eine erfahrene Kollegin. Während dieser Zeit können bereits auftretende Fragen geklärt und Aufgaben festgelegt werden, die eigenständig erledigt werden können. Danach wird den Hospitanten oft eine andere Person im Team zugeteilt, mit der sie den Rest des Tages verbringen.

Es ist eine gute Gelegenheit, zu erfragen, wie lange diese Fachkraft bereits im Unternehmen tätig ist. Hospitanten werden häufig neuen Mitarbeitern zugewiesen, wobei die Annahme besteht, dass sie bald in einer ähnlichen Position sein werden. Allerdings verfügen erfahrene Kollegen in der Regel über ein tieferes Verständnis des tatsächlichen Arbeitsklimas und realistischere Vorstellungen von ihrem Beruf.

Der Probetag endet üblicherweise mit einer abschließenden Besprechung, in der die neuen Erfahrungen und Eindrücke ausgetauscht werden.

Eine Hospitation ist der genaue Einblick in den Arbeitsalltag in einem Unternehmen, einer Einrichtung oder einer Organisation. (Foto: AdobeStock - 633651944 Drazen)

Eine Hospitation ist der genaue Einblick in den Arbeitsalltag in einem Unternehmen, einer Einrichtung oder einer Organisation. (Foto: AdobeStock – 633651944 Drazen)

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