Wie in vielen Unternehmen kam auch bei der Foto Erhardt GmbH der Tag, an dem über eine Unternehmensnachfolge nachgedacht werden musste. Hier entschied man sich für den Generationswechsel – der zwar keine leichte Aufgabe ist, dennoch aber gemeistert werden kann. Das Traditionsunternehmen stellt sich bislang sehr erfolgreich der Herausforderung, die ein solcher Wechsel nun einmal mit sich bringt.
Neue Führung bei der Foto Erhardt GmbH
Die ersten Weichen wurden schon gestellt, als Birthe Erhardt sowie Christian Erhardt in die Geschäftsführung des Unternehmens eintragen. Erstere ist die Tochter von Norbert Erhardt, seines Zeichens nach geschäftsführender Gesellschafter, Christian Erhardt ist der Sohn von Wolfgang Erhardt.
Dabei bekam die neue Führung noch eine weitere Person zur Seite gestellt, die Tochter des Firmenchefs. Anabel Erhardt arbeitet als Prokuristin und übernimmt in Zukunft die Betreuung des Filialnetzes. Insgesamt besitzt das Unternehmen zwölf Filialen, die nun alle im Familienbesitz bleiben sollen. Beste Aussichten dafür sind gegeben, denn mit dem Wechsel an der Spitze wurde der Grundstein für einen erfolgreichen Generationswechsel gelegt.
Guter Zeitpunkt für den Wechsel?
Nun stellt sich die Frage, ob der Zeitpunkt für den Wechsel so günstig gewählt wurde. Der Wettbewerb in der Branche ist umfassend und hart, jedes zweite Fotogeschäft musste innerhalb der letzten zehn Jahre in Deutschland Insolvenz anmelden oder aufgeben. Es gibt sogar schon große Städte, in denen kein einziger Fotoladen mehr vorhanden ist – der Trend wird sich aller Voraussicht nach auch noch in der Zukunft fortsetzen. Zu groß ist die Konkurrenz, zu hart das Geschäft mit den Internetshops.
Bisher hat sich Foto Erhardt aber sehr erfolgreich gegen die Konkurrenz durchgesetzt und behauptet seinen Platz fünf in der Branche. Die alte sowie die neue Geschäftsführung ist guter Hoffnung, wenn es um den Wettbewerb mit den großen Elektronikketten geht. Diese haben zwar die Möglichkeit, alles günstiger anzubieten, gleichzeitig wird dort aber weniger auf Kompetenz gesetzt.
Genau diese kann aber ein Spezialgeschäft wie Foto Erhardt bieten. Das Angebot rund um den Bereich der Fotografie ist umfassend – ebenso das Wissen der spezialisierten Mitarbeiter. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist angepasst und kann durchaus mit günstigen Angeboten mithalten. Für die Kunden ist das natürlich von Vorteil, müssen sie doch weder auf Kompetenz noch auf günstige Preise verzichten.
Die Geschäftsführung setzt außerdem darauf, die Kunden auch langfristig an das Unternehmen binden zu können. Es werden verschiedene Workshops und Seminare für Hobbyfotografen angeboten, die gut angenommen werden. Dabei legt man sich nicht auf einen Themenbereich fest, sondern ist für alle Sparten der Fotografie offen. Einsteiger werden hier ebenso bedient wie Semiprofis oder Profis, die bereits mit der Spiegelreflex gekonnt umgehen können.
Gute Ausbildung bei Foto Erhardt
Bei der Foto Erhardt GmbH wird großer Wert darauf gelegt, dass der Nachwuchs gut ausgebildet ist. Derzeit werden etwa 25 Leute ausgebildet, die Geschäftsführung wirbt sogar damit, dass Foto Erhardt der größte Fotoausbilder innerhalb Deutschlands ist.
Insgesamt arbeiten 120 Menschen für Foto Erhardt, davon sind eben 25 Azubis der verschiedenen Lehrjahre. Der Stammsitz des Unternehmens befindet sich nach wie vor in Westerkappeln, dazu kommen die einzelnen Filialen in verschiedenen Städten des Landes. Ein ziemlich großes Geschäft, welches hier aus der 1903 gegründeten Foto-Drogerie hervorging.
Der Gesamtumsatz betrug im Jahr 2013 etwa 26 Millionen Euro, in 2015 rechnet man mit einem Plus von rund sieben Prozent. Dabei ist man bei Foto Erhardt modern geblieben und bietet natürlich auch den Internetservice an – dieser macht etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Die Tendenz in diesem Bereich ist steigend.
Wichtig ist der Unternehmensführung auch der Ausbau des Filialnetzes. Dabei konzentriert sich die Geschäftsführung auf Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Nicht nur, dass die eigene Präsenz damit erhöht wird, auch die Fachkräfte sollen in der jeweiligen Region gehalten werden. Ein gutes Ziel, welches mit dem nun begonnenen Generationswechsel durchaus Zukunft haben dürfte.
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