Das Videoportal YouTube hat sogar noch mehr Nutzer als Facebook – für Firmen ist ein eigener Channel auf der zu Google gehörenden Plattform daher ein Muss. Das gilt insbesondere für Startups, die erst noch bekannt werden wollen und müssen.
YouTube ist ein Phänomen:
Im Jahr 2005 gegründet und bereits ein Jahr später von Google für umgerechnet 1,3 Milliarden Euro aufgekauft, ist die Plattform mehr als „nur“ das mit Abstand größte Videoportal.
YouTube ist ebenso eine Suchmaschine – nach Google sogar die zweitgrößte der Welt.
YouTube ist auch ein soziales Netzwerk, in dem User miteinander interagieren – und offenbar sogar das meistgenutzte Social Network überhaupt, noch vor Facebook. Laut einer Untersuchung der PR-Agentur Faktenkontor besuchen 88 Prozent der Social-Media-User YouTube – im Gegensatz zu 87 Prozent Facebook-Besuchern.
Kaum ein Unternehmen ohne YouTube-Channel
YouTube ist also eine Macht im Internet, um die Unternehmen nicht herumkommen. Ein Firmen- und/oder Marken-Channel auf YouTube ist Pflicht. Das haben die allermeisten Unternehmen erkannt und umgesetzt, auch Firmen aus Branchen, die eher als etwas spröde gelten. Sei es der Versicherungskonzern Axa, das Logistikunternehmen DHL oder die Finanzberatung Swiss Life Select: Kaum ein Unternehmen kommt heutzutage ohne YouTube-Channel aus.
YouTube als Marketingkanal für Startups
Startups zeichnen sich dadurch aus, dass dahinter Menschen mit frischen Ideen, viel Enthusiasmus und Energie stecken – die aber meist wenig Kapital zur Verfügung haben. Auf digitalen Plattformen können sie Werbung für ihre Firma, ihre Marke und ihr Produkt machen, ohne dabei tief in die Taschen greifen zu müssen – das gilt natürlich auch für Facebook, aber ebenso und insbesondere für YouTube. Einfach nur einen Firmenkanal einzurichten und ab und an ein Video hochladen, damit ist es aber auf der Videoplattform nicht getan.
Video Marketing – Wie Sie in YouTube bekannt werden…
Suchmaschinenoptimierung muss auch bei YouTube sein
Auf YouTube gibt es eine gigantische Menge an Videos. Damit die eigenen Clips Beachtung finden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein – ansonsten geht man in der unglaublichen Masse an Videos unter. Wie bereits erwähnt, ist YouTube auch eine Suchmaschine, daher ist Suchmaschinenoptimierung notwendig – oder SEO für „Search Engine Optimization“, so der Branchenfachbegriff.
Konkret bedeutet SEO, dass zunächst wichtige und suchintensive Keywords für die Videos ermittelt werden und anschließend Dateinamen und Metadaten mittels Verwendung der relevanten Schlüsselbegriffe optimiert werden müssen. Das funktioniert im Prinzip genauso wie die Optimierung von Texten durch Verwendung der relevanten Schlüsselbegriffe.
Den Unternehmenskanal optimal gestalten
Optimieren lässt sich auch der Unternehmenskanal selbst – und das sollte er auch. Schließlich möchte man als Firma und/oder Marke professionellen Ansprüchen genügen und sich im positiven Sinne von den zig Millionen privaten Amateur-Channels abheben. Zuallererst sollte die Optik stimmen – der Kanal schick aussehen und dem Corporate Design angepasst sein, damit es kein Stirnrunzeln gibt, falls die User von YouTube aus die Unternehmenswebseite besuchen.
Außerdem müssen die besonderen rechtlichen Vorschriften für Firmenauftritte erfüllt sein. Darüber hinaus sollte gerade ein Startup, das noch gar nicht oder nur wenig bekannt ist, seinen YouTube-Kanal klar und stimmig benennen und in den Beschreibungen verständliche und umfassende Informationen zum Unternehmen sowie zum Produkt oder zur Dienstleistung zur Verfügung stellen.
Ohne HD geht gar nichts
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die technische Qualität der Clips. Die spannendsten Videos werden von YouTube abgestraft, wenn die Clips keine hohe Auflösung haben. HD, also High Definition, muss sein, nicht nur für YouTube, auch die User erwarten heute eine Top-Qualität von Bild und Ton.
Ebenfalls wichtig: Da die Firmen-Clips im Netz kursieren und nicht nur bei YouTube angeklickt werden sollen, müssen sie zur Einbettung freigegeben sein.
Außerdem sollten die Videos direkt mit der Firmen- oder Marken-Webseite verknüpft sein, um über die Clips Traffic für die Homepage zu generieren.
Mitten drin statt nur dabei
Besonders angesagt sind bei YouTube derzeit Live-Streaming-Videos und 360-Grad-Clips – eine Chance für Startups, sich als innovatives Unternehmen zu präsentieren, das sich am Puls der Zeit befindet. Die 360-Grad-Clips ermöglichen Usern einen Rundumblick, die Nutzer können sich bei der Wiedergabe selbst für den gewünschten Blickwinkel entscheiden. Live-Videos sind eine klasse Möglichkeit, um etwa ein Ereignis zu promoten und mit den Usern zu interagieren.
Sie lassen sich mithilfe spezieller Apps mit minimalen Aufwand aufnehmen, besonders angesagt sind derzeit die Apps Periscope und Meerkat. YouTube soll aktuell mit Hochdruck eine eigene Live-Streaming-App namens YouTube Connect entwickeln, mit der sich Videos ebenfalls direkt vom Smartphone in Echtzeit streamen lassen.
Emotionen und Wow-Effekt statt plumper Werbung
Ob live oder aus der Konserve, das Wichtigste ist und bleibt:
- Die Videos müssen inhaltlich stimmen.
- Die Begeisterung, die im Startup vorherrscht, sollte auch in den Clips zur Geltung kommen und im besten Fall ansteckend wirken.
- Es gilt, Emotionen zu wecken, den Zuschauer zu unterhalten, zu amüsieren oder zu verblüffen – oder ihm einen wirklichen Nutzen zu bereiten.
- Mit dem Holzhammer präsentierte Werbebotschaften möchte niemand sehen, wohl aber originelle Videos mit Wow-Effekt.
Solche Clips verbreiten sich dann auch viral weiter – und schon spricht sich die Geschichte vom neuen Startup im Netz herum.
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