Herausforderung Digitalisierung: Chancen und Risiken für mittelständische Unternehmen

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Der Trend zur Digitalisierung ist schon viele Jahre vorhanden, doch einen richtigen Schubs nach vorn gab es durch die Corona-Pandemie. Unternehmen waren gezwungen, sich aufgrund der aktuellen Notwendigkeit mit Möglichkeiten des digitalen Arbeitens zu befassen.

Aktuelle Lage: Digitalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen

Der Grad der Digitalisierung bildet seit einigen Jahren die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg der kleinen und mittelständischen Unternehmen. Auch Firmen, die bis zu Beginn der Pandemie digitalen Anwendungen eher skeptisch gegenüber standen, mussten sich neu orientieren und haben durchaus Vorteile für sich entdeckt. Verschiedene Studien, die im Auftrag diverser Forschungsinstitute über mehrere Jahre hinweg durchgeführt werden, zeigen, dass sich Unternehmen der Relevanz der Digitalisierung durchaus bewusst sind.

Sie benötigen zwar professionelle IT-Dienstleister wie TORUTEC an ihrer Seite, um die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen. Doch gleichzeitig ist der Wunsch vielfach da, mit den modernen Entwicklungen Schritt zu halten und die neuen Möglichkeiten zu nutzen. Allerdings gilt dies nicht für alle Branchen.

Ergebnisse von Studien und Umfragen zur Digitalisierung von KMU

Die wichtigsten Fakten, die sich auf Basis der Studien und Umfragen zum aktuellen Stand der Digitalisierung in den befragten KMU ergeben, im Überblick:

  • Unternehmen mit geringem Umsatz sehen die Digitalisierung weniger relevant
  • Unternehmen aus dem Baugewerbe messen der Digitalisierung eine geringere Bedeutung bei
  • hohe Digitalisierungsgrade im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie, bei Finanzdienstleistern und im Handel
  • Gesundheits- und Baugewerbe sowie verarbeitendes Gewerbe mit niedrigerem Digitalisierungsgrad
  • höchste Bewertung für digitale Möglichkeiten in den Bereichen Rechnungs- und Beschaffungswesen sowie im Vertrieb
  • scheinbar geringer Digitalisierungsnutzen im Bereich Personalwesen, Produktion und Strategieentwicklung
  • Digitalisierung wird mit IT-Risiken verbunden
  • größter Anteil an Unternehmen hat keine Digitalisierungsstrategie
  • großes Hemmnis Datenschutz
  • Unsicherheiten herrschen in Bezug auf regelmäßige Kosten für IT-Betreuung, auf Investitionskosten sowie auf Wirtschaftlichkeit der Digitalisierungsmaßnahmen

Die meisten Unternehmen sehen die Digitalisierung als Chance, um Prozesse und Betriebsabläufe zu vereinfachen und sind an entsprechenden Förderungen, die beispielsweise von den Ländern gewährt werden, interessiert.

Gesundheits- und Baugewerbe sowie verarbeitendes Gewerbe mit niedrigerem Digitalisierungsgrad (Foto: AdobeStock - 971759242 K)

Gesundheits- und Baugewerbe sowie verarbeitendes Gewerbe mit niedrigerem Digitalisierungsgrad (Foto: AdobeStock – 971759242 K)

Damit lassen sich die nötige Hard- und Software zur Anwendung von Digitalisierungsstrategien anfangs finanzieren.

Die meisten Unternehmen sehen die Digitalisierung als Chance, um Prozesse und Betriebsabläufe zu vereinfachen und sind an entsprechenden Förderungen, die beispielsweise von den Ländern gewährt werden, interessiert. (Foto: AdobeStock - 1251748057  Andrey Popov)

Die meisten Unternehmen sehen die Digitalisierung als Chance, um Prozesse und Betriebsabläufe zu vereinfachen und sind an entsprechenden Förderungen, die beispielsweise von den Ländern gewährt werden, interessiert. (Foto: AdobeStock – 1251748057 Andrey Popov)

Chancen und Risiken der Digitalisierung von KMU

Werden kleine und mittelständische Unternehmen dazu befragt, ob die Digitalisierung für sie von Vorteil ist, antworten die meisten von ihnen mit „ja“. Effizienzgewinne, eine bessere Wettbewerbsfähigkeit sowie Kostenersparnisse werden als mögliche Pro-Argumente benannt. Allerdings stellt sich angesichts dieser Vorteile die Frage, warum so viele Unternehmen noch eher skeptisch sind, wenn es um Strategien für einen höheren Digitalisierungsgrad geht. Die Risiken scheinen zu überwiegen, können aber im Einzelnen oft nicht benannt werden. Ein genaueres Hinterfragen ist nötig, zumal auch Digitalisierungsstrategien an das jeweilige Unternehmen angepasst werden müssen.

Diese Chancen bietet die Digitalisierung für KMU

Nicht nur mehr Flexibilität und geringere Kosten werden von einem höheren Digitalisierungsgrad erwartet, auch wenn diese beiden Vorteile häufig als erste genannt werden. Auch diese Pro-Argumente sind relevant:

  • Optimierung und höhere Effizienz:

    Durch die Implementierung neuer digitaler Lösungen lässt sich die Effizienz im Unternehmen beträchtlich steigern. Prozesse werden automatisiert, Abläufe können optimiert und Ressourcen geschont werden. Damit verbunden ist eine deutliche Kostensenkung im Unternehmen.

    In Produktionsbetrieben lassen sich Stillstandszeiten verringern oder vermeiden. Eine digitale Vernetzung von Einkauf, Vertrieb, Lagerwirtschaft, Produktion und Buchhaltung ist für die gewünschte Effizienzsteigerung unverzichtbar.

  • Höhere Qualität:

    Fehler in der Produktion lassen sich durch eine lückenlose Überwachung aller Vorgänge vermeiden, die Produktion läuft konstanter ab.

    Frühzeitig werden Abweichungen gegebener Parameter erkennbar und lassen sich beheben. Kostenintensive Nachbearbeitungen werden unnötig, die Kundenzufriedenheit wächst.

  • Mehr Flexibilität:

    Personalisierte Produkte sind bei vielen Kunden gefragt, auch in der Industrie steht die Einzelteilfertigung hoch im Kurs.

    Digitale Lösungen erlauben die schnelle und effiziente Anpassung wichtiger Parameter an die aktuellen Kundenwünsche. Dies wiederum sorgt für eine höhere Kundenzufriedenheit und damit für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit.

  • Nutzung neuer Vertriebskanäle: Unternehmen, die auf die Digitalisierung setzen, können neue Vertriebsnetzwerke aufbauen. Das E-Commerce ist in allen Branchen mit einem hohen Anteil vertreten – wer die Möglichkeit, die angebotenen Produkte direkt online zu kaufen, nicht anbietet, hat es ungleich schwerer auf dem Markt. Selbst Dienstleister sollten versuchen, eine Buchung ihrer Leistungen auch online zu ermöglichen. Darüber hinaus bieten digitale Lösungen neue Marketingwege unter anderem durch die Nutzung von Social Media Kanälen.
  • Etablierung neuer Geschäftsmodelle: Durch die bessere und leichtere Erreichbarkeit von Kunden und Geschäftspartnern lassen sich neue Geschäftsmodelle und -strategien installieren, analoge Produkte können durch digitale Services erweitert werden.

    Fachliches Know-how und der Zugang zu möglichem Beteiligungskapital kann ebenfalls durch digitale Anwendungen verbessert werden.

Das E-Commerce ist in allen Branchen mit einem hohen Anteil vertreten – wer die Möglichkeit, die angebotenen Produkte direkt online zu kaufen, nicht anbietet, hat es ungleich schwerer auf dem Markt.  (Foto: AdobeStock - 496186454 pikselstock)

Das E-Commerce ist in allen Branchen mit einem hohen Anteil vertreten – wer die Möglichkeit, die angebotenen Produkte direkt online zu kaufen, nicht anbietet, hat es ungleich schwerer auf dem Markt. (Foto: AdobeStock – 496186454 pikselstock)

Bei einer Betrachtung der Vorteile der Digitalisierung für KMU dürfen die eigenen Mitarbeiter nicht vergessen werden. Sie profitieren oftmals durch die Möglichkeit, Remote zu arbeiten. Auch flexible Weiterbildungen sind möglich, oft sind die Zugänge zu entsprechenden Angeboten kostengünstiger und damit attraktiver für Arbeitgeber. Gleichzeitig werden Mitarbeiter entlastet, denn sich häufig wiederholende, stupide Aufgaben werden weniger oft nötig bzw. durch digitale Anwendungen abgelöst. Wächst die Mitarbeiterzufriedenheit, steigert sich meist auch deren Loyalität „ihrem“ Unternehmen gegenüber. Sie werden motivierter, arbeiten damit effizienter und bedeuten für ihren Arbeitgeber eine noch kostbarere Ressource.

Und die Risiken der Digitalisierung?

Risiken sollten hier nicht als Probleme, sondern eher als mögliche Herausforderungen gesehen werden. Als solche sind sie nicht für alle kleine und mittelständische Unternehmen relevant.

Doch allen Firmen muss bewusst sein, dass es keine Alternative zur Digitalisierung gibt, die modernen Errungenschaften in diesem Bereich werden nicht wieder zurückgenommen.

Die folgenden Aspekte sollten daher zwar berücksichtigt, aber bestmöglich angepasst werden:

  • Ungenaue Kommunikation:

    Kurze Absprachen sind per E-Mail oder über das Projektmanagementsystem in Ordnung. Diese Form der Kommunikation sollte jedoch nicht überhandnehmen. Komplexe Fragestellungen lassen sich besser persönlich klären. Gleichzeitig bergen digitale Kommunikationsmöglichkeiten die Gefahr, dass eine jederzeitige Erreichbarkeit erwartet wird. Dies sorgt für Stress und kann sich negativ auf die Motivation und damit auf die Arbeitseffizienz auswirken. Zudem ist die Ablenkung durch ständige Nachrichten hoch, auch damit leidet die Effizienz.

  • Digitaler Aktionismus:

    Einmal angefangen, wollen viele Unternehmen so viele digitale Lösungen wie möglich integrieren. Doch das ist ein Fehler, denn viele Mitarbeiter sind mit der Flut an neuen Möglichkeiten überfordert. Zudem ist es nicht in jedem Bereich die beste Wahl, auf Digitalisierung zu setzen. Eine angepasste Digitalisierungsstrategie muss gefunden und verfolgt werden. Schwierig wird der digitale Aktionismus zudem dann, wenn interne Kompetenzen überschätzt werden. Die Frage, ob die Mitarbeiter überhaupt die nötigen Fähigkeiten zur Anwendung der jeweiligen Softwares mitbringen, muss vor deren Einführung geklärt werden.

Strategien bringen Digitalisierung und Unternehmen voran

Jedes Unternehmen muss eine Digitalisierungsstrategie finden, wenn es künftig zu einer der bedeutenden Branchen gehören möchte.

Die Strategieentwicklung sieht zuerst eine Übersicht über individuelle Chancen und Risiken vor, erst danach kann eine Strategie zur Einführung der Lösung definiert werden.

Danach ist es sinnvoll, eine Person oder die Geschäftsführung mit der Einführung der Software zu beauftragen, diese wiederum übernimmt die Führungsrolle innerhalb des Unternehmens.

Strategien bringen Digitalisierung und Unternehmen voran. (Foto: AdobeStock -122079423  Robert Kneschke)

Strategien bringen Digitalisierung und Unternehmen voran. (Foto: AdobeStock -122079423 Robert Kneschke)

Ebenso wichtig ist in dem Zusammenhang der Aufbau der nötigen Kompetenz bei den Anwendern selbst, also bei den Mitarbeitern. Weiterbildungen und Schulungen zur Anwendung der gewählten digitalen Lösung sind schon jetzt sinnvoll und ergänzen die Implementierung.

Es kann zudem sinnvoll sein, diese Einführung der digitalen Neuerungen schrittweise vorzunehmen. Dazu sollten erst einmal bestimmte Arbeits- bzw. Digitalisierungspakete benannt und eingeführt werden. Nach Abschluss einer Phase kann mit der nächsten begonnen werden, wobei ein Resümee des bisher Erreichten nach Beendigung jedes weiteren Digitalisierungsschritts wichtig ist.

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