Vom 19. Bis 23. Oktober findet dieses Jahr die Buchmesse in Frankfurt statt. Für viele Aussteller ist diese Messe die erste große Möglichkeit, sich und ihr Business vorzustellen. Doch welche Aspekte sollten Erstaussteller eigentlich beachten?
Die Buchmesse Frankfurt: Zum ersten Mal ausstellen
Während die Leipziger Buchmesse in erster Linie als Publikumsmesse gilt, ist dies bei der Frankfurter Buchmesse anders. Dort können mehr als 7.000 Aussteller ihr Business vorstellen und Geschäfte abschließen. Vom Buchhändler über den Filmproduzenten bis hin zu Autoren, Übersetzern und Verlegern – die Frankfurter Buchmesse ist eine riesige Plattform für all diejenigen, die im Buch- bzw. Mediengeschäft tätig sind. Auf mehr als 170.000 m² Fläche stellen die Aussteller ihr Können, ihre Dienstleistung bzw. ihre Werke zur Schau. Mehr Infos zur Messe Frankfurt finden Sie unter www.messefrankfurt.com.
In den letzten Jahren hat die digitale Revolution ihr übriges getan, dass sich auf der Buchmesse nicht mehr alles nur noch um Bücher und haptische Medien dreht, sondern auch die E-Books und Hörbücher zunehmend an Relevanz gewinnen. Die Frankfurter Buchmesse bewegt sich ebenso wie das Publikum am Puls der Zeit.
Des Weiteren finden im Rahmen der Frankfurter Buchmesse zwei Dinge statt: Zum einen widmet sich die Messe jedes Jahr einem Gastland und dessen Kultur im Besonderen. Zum anderen wird auf der Buchmesse in der Mainmetropole ebenfalls der Deutsche Jugendliteraturpreis verliehen. Kein Wunder also, dass die Frankfurter Buchmesse die optimale Plattform für all diejenigen ist, die im Buch- und Mediengeschäft Fuß fassen wollen. Doch wie sollte vorgegangen werden, wenn man zum ersten Mal auf Messe gehen möchte? Gerade Erstaussteller stehen häufig vor einem Berg von Fragen.
Wer zum ersten Mal auf einer Messe ausstellen möchte, der muss sich zunächst klar werden, wie die eigene Positionierung überhaupt ist. Dafür gilt es, einige Fragen klar zu beantworten: Wer ist meine Zielgruppe? Wer gehört nicht zu meiner Zielgruppe? Was ist das Alleinstellungsmerkmal meiner Arbeit/Leistung/Dienstleistung? Was habe ich, was andere nicht haben? Die Beantwortung dieser wichtigen Fragen gehört zum Grundrepertoire einer jeden Marketingabteilung. Dennoch ist es von großer Relevanz, die eigene Positionierung noch einmal zu überdenken oder neu zu formulieren, um auf der Messe schließlich zu brillieren und wichtige Kontakte zu knüpfen.
Der zweite Schritt, der vorbereitend getroffen werden sollte, besteht ebenfalls aus der Beantwortung diverser Fragen. Die zentrale Frage lautet: Mit welchem Ziel gehe ich auf die Messe? Es gibt mehrere Möglichkeiten, weshalb ein Messestand sinnvoll sein kann: Zunächst können auf der Messe wichtige Kontakte geknüpft werden – das Stichwort lautet hierbei Networking. Selbstverständlich ist ein Messestand nicht nur sinnvoll zum Netzwerken, sondern auch, um die eigenen Ideen kreativ und ansprechend zu vermarkten. Ein wirkungsvolles Marketing ist also das zweite Stichwort. An dritter Stelle steht die Beobachtung der Konkurrenz. Wer sich umsieht und die Mitstreiter fest im Blick hat, kann sich neue Impulse und Inspirationen holen, um die eigenen Produkte oder Leistungen entsprechend anpassen bzw. verbessern zu können.
Die richtige Vorbereitung für Erstaussteller
Wer seine Ziele und die eigene Positionierung klar formuliert hat, der kann zur Tat schreiten. Nun gilt es, mit dem Messeteam rechtzeitig in Kontakt zu treten und die konkreten Vorstellungen für einen Stand zu äußern. Viele Messen haben bereits eigens für Newcomer und Erstaussteller zusammengestellte Angebote: Ein Newcomer-Paket, bei dem sowohl ein fertig eingerichteter Stand als auch erste Einführungsseminare angeboten werden, zielen auf die Gruppe der Erstaussteller. Des Weiteren bestehen unzählige Möglichkeiten, um die Standgestaltung zu individualisieren – hierfür ist es ratsam, sich per Mail oder Telefon direkt bei der Messe zu melden.
Vorher sollte überlegt werden, welche Art von Stand notwendig ist, um die eigene Dienstleistung oder das eigene Angebotsportfolio bestmöglich und selbstverständlich auch ansprechend zu gestalten. Wer sich beispielsweise als Vermarktungsmöglichkeit für Hörbücher positionieren will, der sollte nicht darauf verzichten, eine multimediale Anlage zu installieren. Dort können die Hörbücher direkt gehört werden – die Interessierten werden also in medias res geworfen. Generell sollten in die Vorbereitung eines Standes jede Menge Zeit und Mühe gesteckt werden. Wer durch einen originellen Stand auffällt, der das eigene Portfolio hervorragend unterstreicht, der hat bereits die halbe Miete, wenn potenzielle Kunden oder Geschäftspartner aufmerksam werden.
Als Erstaussteller zum Erfolg
Sollten vonseiten der Messe Webinare, Mailings oder Newsletter für Erstaussteller angeboten werden, empfiehlt es sich, diese Angebote auch wahrzunehmen. Insbesondere im Austausch mit Gleichgesinnten können offene Fragen geklärt und gemeinsam eine Lösung gefunden werden. Des Weiteren stehen auch die Teams der Messe mit Rat und Tat zur Seite, denn schließlich lebt eine erfolgreiche Messe von zufriedenen und motivierten Ausstellern. Im Rahmen der Messe werden ebenfalls spezifische Veranstaltungen für Erstaussteller angeboten: Der Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse zeigt, wo Sie als Erstaussteller besonders gut aufgehoben sind.
Sind alle Vorbereitungen getroffen und alle vorbereitenden Angebote wahrgenommen, kann es auf der Messe dann richtig losgehen. Die genannten Newcomer Treffen und Einführungen sind eine tolle Option, um sich in das Messegeschehen hineinzufinden und erste Kontakte zu knüpfen. In der Regel kommt es jedoch zusätzlich auf weitere Besonderheiten an, die ebenfalls zu beachten sind.
Als Erstaussteller Präsenz zeigen
Am wichtigsten ist es, dass Sie als Erstaussteller – ebenso wie als alter Hase – Präsenz zeigen. Dies sollte sowohl bei interessanten und zielgruppenspezifischen Veranstaltungen der Fall sein. Doch auch im eigenen Stand ist es ratsam, in der Hauptbesuchszeit anwesend zu sein. Dann gilt es, offen für Fragen und Businesstalk zu sein. Wer sich mit dem Thema Smalltalk schwertut, muss keine Sorge haben: Auf der Messe dreht sich alles rund um das eigene Fachgebiet, Vorgeplänkel ist zwar vonnöten, dennoch stehen die fachlichen Inhalte im Zentrum der Gespräche. Eine optimale Präsentation des eigenen Standes ist also Pflicht: Sowohl fachlich kompetente als auch höfliche und gepflegte Personen sollten mit potenziellen Kunden und Interessierten in Kontakt kommen. Das Bild der Mitarbeiter ist dabei ebenso wichtig wie das Bild des Standes.
Dieser sollte – wie bereits zuvor erwähnt – alle Möglichkeiten ausschöpfen, um das eigene Unternehmen bestmöglich in Szene zu setzen. Dabei sind nahezu alle kreativen Griffe erlaubt. Wichtig ist, dass sich der Aussteller mit seinem Stand identifizieren kann und sich wohlfühlt. Nichts wirkt unauthentischer als ein künstlicher Stand, der lediglich dazu dient, Aufsehen zu erregen. Eine gute Mischung aus Authentizität, Stil und Kreativität sorgt dafür, dass sich Ihre potenziellen Kunden gerne an Ihrem Stand aufhalten.
Tipps für Erstaussteller: Gespräche führen
Kommunikation ist das A und O auf einer Messe. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob es sich um formelle Gespräche mit offizieller Vorstellungsrunde oder um einen informellen Plausch zum Ideenaustausch handelt. Es ist dabei wirklich immer ratsam, Visitenkarten zur Hand zu haben – viel wichtiger ist jedoch eine offene und interessierte Ausstrahlung. Nur wer wirklich mehr von einem Thema wissen möchte, kann sein Gegenüber mit echtem Interesse überzeugen.
Informeller Kontakt wird insbesondere in der wachsenden Bloggerwelt immer wichtiger. Alte Konventionen werden in der Welt von Social Media und digitalen Medien zunehmend abgelegt: Beginnend bei der ‚Du‘-Kultur bis hin zu den zeitgemäßen Möglichkeiten des Internets – ein Wandel ist mit dem Generationenwechsel auf nahezu jeder Messe zu spüren. Schließt eine Messe ihre Türen, dann ist in der Regel noch nicht Schluss, sondern vielmehr geht das Networking hier in eine neue Runde: Ob Ausstellerparty, gemeinsames Abendessen oder Umtrunk – auch nach der Messe können wichtige Kontakte geknüpft werden, die insbesondere für Erstaussteller von großer Relevanz sind. Ist einmal der Anschluss gelungen, können im kommenden Jahr bereits altbekannte Gesichter wiedergetroffen werden.
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