Führende Start-ups und Wachstumsunternehmen haben sich der Techarenan Challenge für die nordische Region gestellt. Sieger war Climeon, der Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit bei der Energiegewinnung konkurrenzlos.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Industry‘s Award für Climeon: Energy Recycling System als Siegbeitrag (Video)
Die Techarenan Challenge richtet sich an Start-ups und Wachstumsunternehmen der nordischen Region. In 2020 gab es einen klaren Sieger: Climeon gewann den Industry Award und setzte sich mit guter Begründung gegen die zahlreichen Konkurrenten durch. Und davon gab es viele!
Mehr als 450 Einsendungen wurden gezählt, in die Endrunde kamen 50 Unternehmen. Bewertet wurden die Firmen aus der gesamten nordischen Region innerhalb ihrer Branchen. Vertreten waren dabei E-Health ebenso wie Edtech, Fintech, Umwelttechnologie und Mobilität.
Der Wettbewerb wurde in 2020 zum siebten Mal ausgerichtet und ist für Unternehmen gedacht, die einzigartige Innovationen auf den Markt bringen und die das Potenzial haben, sich auch auf dem Weltmarkt zu behaupten. Die Power und Innovationskraft der Ideen von teilnehmenden Unternehmen wurden durch die Experten in einer Jury bewertet.
Video: Viking Glory – vesillelasku
Nachhaltigkeit, Wachstumschancen und Skalierbarkeit standen als Bewertungskriterien im Vordergrund. Und genau hier konnte sich Climeon durchsetzen, denn das Heat Power System aus dem Hause Climeon ist wirklich einzigartig.
Laut Jury trägt Climeons Heat Power System bzw. das Energy Recycling System dazu bei, die nachhaltige Energiewirtschaft voranzutreiben. Die Experten waren bei der Auswertung der Meinung, dass durch die Nutzung geothermischer Niedertemperaturwärme sowie der Abwärme von Motoren eine besonders günstige und vor allem sich ständig erneuernde Energiequelle zur Stromversorgung gefunden wurde.
Die Idee von Climeon hätte das Potenzial, einen großen Teil der Energie aus fossilen Brennstoffen und Atomkraft zu ersetzen. Die Jury war der Meinung, dass Climeons Technologie die Welt besser machen würde.
Verliehen wurde der Industry Award durch den Verband der schwedischen Maschinenbauindustrie, der als Hauptvertreter der Industrie Schwedens gilt. Der Verband zählt rund 4.200 Mitgliedsunternehmen, welche für etwa ein Drittel der gesamten schwedischen Exporte verantwortlich sind.
Umweltfreundliche Innovation von Climeon: Schiffe mit Abwärme betreiben (Video)
Auch wenn es noch nicht ganz gelungen ist, die Schiffe vollständig mit dem Climeon Heat Power System zu betreiben, so kommen doch bereits rund 40 Prozent der benötigten Energie für den Passagierbetrieb vom Energy Recycling System.
Auf dieses setzt die neue „Viking Glory“ von Viking Line, die jetzt in 2021 in Dienst gestellt werden soll. Eigentlich sollte dies bereits im letzten Jahr geschehen, doch die Pandemie machte diesen Plänen den Garaus.
Die „Viking Glory“, ein Super-Eisklasse 1A-Schiff baut nun dank des Energy Systems auf mehr Umweltfreundlichkeit denn je und ermöglicht einen großen Schritt in Richtung des nachhaltigen Seeverkehrs.
Als bekannt wurde, dass die „Viking Glory“ auf das Heat Power System setzt, überschlugen sich die News der Branche. Jeder wollte wissen, wie dieses System aussieht.
Hier die Eckdaten zum neuen Flagschiff:
- Antriebssystem ABB Azipod XO
- Wärtsilä 31 DF-Zweistoffmotoren
- Zylinderleistung mit 550 kW pro Zylinder
- Energy Recycling System zur Nutzung der Abwärme der Motoren und Umwandlung in Strom
- LNG-Abfallkühlung
Video: Climeon & Viking Line
Betrieb eines Kreuzfahrtschiffs mit einer Dampfturbine
In 2019 berichteten die News über die Werksabnahme, die die „Viking Glory“ bestanden hatte und bei der sich Climeons Energy Recycling System schon als echte Innovation präsentierte. Bereits zu diesem Zeitpunkt lag der Verdacht nahe, dass Climeon einst den Industry Award für seine Errungenschaft gewinnen könnte, die Company hinter der „Viking Glory“, Viking Line, zeigte sich rundum begeistert.
Im Fokus standen dabei nicht nur die Einsparungen an Energie zum Betrieb des Kreuzfahrtschiffs, sondern auch die Verringerung des CO2-Ausstoßes, wodurch der nachhaltige Seeverkehr in erreichbare Nähe gerückt werden konnte.
Die Vorteile des Heat Power Systems lagen und liegen vor allem in dem Punkt, dass die Abwärme der Motoren bei hohen und bei niedrigen Temperaturen genutzt werden kann. Die Kombination aus Wärmekraftmodul und Dampfturbine ist skalierbar und so individuell für den jeweiligen Bedarf nutzbar.
Und wie kann das Wärmekraftmodul zur Nutzung der Motorenabwärme eingesetzt werden? Die Technologie dahinter ist leicht erklärt: Die Motoren des Schiffs müssen gekühlt werden, was durch sie umspülendes Kühlwasser geschieht.
Dieses Kühlwasser nimmt Wärme auf, besitzt selbst aber einen niedrigen Siedepunkt. Es verdunstet daher schnell. Die angeschlossene Turbine sorgt für eine Entspannung der Dämpfe, die wiederum einen Generator antreiben. Damit wird der Strom erzeugt, der zum Beispiel für die Heizung und Klimatisierung der Passagierkabinen wichtig ist.
Zusätzlich wurde ein intelligentes Lüftungs- und Beleuchtungssystem installiert, das an das Buchungssystem des Schiffs gekoppelt ist. Wenn eine Kabine nicht belegt ist, wird ihre Klimatisierung und Heizung auf ein Minimum heruntergefahren, was viel Energie spart.
Die „Viking Glory“ dank Climeon als eines der klimafreundlichsten Passagierschiffe
Die Company Viking Line ist stolz darauf, von ihrem Flagschiff „Viking Glory“ behaupten zu können, es sei eines der klimafreundlichsten Schiffe der Welt.
Dank des Energy Recycling Systems aus dem Hause Climeon soll die „Viking Glory“ bis zu 10 Prozent weniger Treibstoff brauchen, verglichen mit der „Viking Grace“. Letztere ist das Schwesterschiff der „Viking Glory“, sie ist jedoch bedeutend kleiner und erhielt ebenfalls schon eine Auszeichnung als umweltfreundlichstes Schiff.
Die „Viking Glory“ ist natürlich kein Produkt einer einzelnen Company, vielmehr haben mehrere Unternehmen hier zusammengearbeitet und dafür gesorgt, dass die News noch lange von diesem „Energy Wonder“ sprechen werden.
Zu nennen sind hier:
- Deltamarin
- Projektia
- Viking Line
- Wärtsilä
Die LNG-Abfallkühlung ist zwar keine Neuerung mehr, doch die Kombination mit der Nutzung der Motoren-Abwärme ist einmalig. Durch das neuartige Azipod-Propellersystem von ABB wird beim Manövrieren des Schiffs weniger Kraftstoff verbraucht, das Manöver ist unter geringerem Energieaufwand und in kürzerer Zeit möglich.
Zudem trägt das Climeon System zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei. Bis zu 4.000 Tonnen CO2 sollen es pro Jahr weniger sein.
Damit ist Climeon MSC Cruises einen großen Schritt voraus, denn dort soll erst ab 2022 die „MSC World Europa“ mit ihrem LNG-Antrieb in den Dienst gestellt werden. Hierbei setzt man auf das Projekt „CHEK“ der Universität Vasaa in Finnland und auf EU-Fördermittel, mit denen die Energieeffizienz in der Schifffahrt deutlich verbessert werden soll.
Wasserstoffantrieb und neue Abfallverbrennungssysteme stehen dabei ebenso im Fokus wie das neue Ultraschall-Antifouling. Insgesamt soll damit erreicht werden, dass der ökologische Fußabdruck der Passagierschifffahrt deutlich verringert wird.