„Von Asbestplatten entsorgen und Kosten–Übernahme stand nichts in der Anzeige!“ – Die Suche nach der passenden Immobilie gestaltet sich gerade für ein Start-up nicht immer ganz einfach: Wenig kostenintensiv sollte es sein und eine gute Infrastruktur wäre ebenfalls von Vorteil. Gerade zentral liegende Altbauten bieten sich da an. Aber Vorsicht: Vorher in jedem Fall einen Asbestcheck durchführen lassen!
Asbeststaub und seine gesundheitsgefährdende Wirkung
Noch bis in die 1980er-Jahre galt Asbest als ein hervorragendes Baumaterial, das einerseits besonders robust und andererseits unbrennbar ist. Diese Vorteile können Asbestplatten, die aus mineralischen Silikatfasern bestehen, tatsächlich aufweisen – jedoch mit einer Einschränkung: Der Staub von Asbest ist höchst krebserregend, weshalb es zu empfehlen ist, Asbest nach Möglichkeit zeitnah auszutauschen. Doch gerade beim Ausbauen entsteht der giftige Staub, der über die Atemluft in die Lunge gelangt. Das zellschädigende Material Asbest zeigt erst nach mehreren Jahren seine Auswirkungen, wenn schließlich eine Asbestose ausbricht oder Krebs in der Lunge entstanden ist.
Bei der Entsorgung müssen aus diesem Grund besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, wie sie nur von fach- und sachkundigen Entsorgerfirmen realisiert werden können. Dass dies nicht gerade günstig ist, dürfte klar sein. Wer sich als Start-up also für eine Immobilie älteren Baujahres interessiert, sollte vorab in jedem Fall mit einem Experten (Bauingenieur, Architekten) das Gebäude näher unter die Lupe nehmen. Wurde Asbest verbaut, ist deutlich davon abzuraten die Immobilie anzuschaffen, denn die Entsorgungskosten des krebserregenden Stoffes sind immens. Für die Entsorgung braucht es spezielle Foliensäcke, aus denen der Staub nicht austreten kann. Ferner müssen die Personalkosten der Entsorgungsfirma berechnet werden, denn schließlich müssen die Platten fachkundig abgenommen werden.
Asbestplattenentsorgung und ihre Kosten
Neben den Arbeitsmaterialien und dem Personal, das für den Ausbau zuständig ist, kommen auch die Kosten der Entsorgung der Asbestplatten per se hinzu. Nicht zuletzt die Annahmekosten des Sondermülls schlagen zu Buche: Hier kann mit Kosten von 100 Euro je Tonne gerechnet werden. Der Preis für den Sondermüll variiert von Ort zu Ort und kann sich in manchen Städten sogar auf einen Preis bis zu 300 Euro belaufen.
Da Eternitplatten, welche den giftigen Feinstaub enthalten, relativ schwer sind, kommt da schnell eine große Summe zusammen. Gerade bei großen Dachflächen von geschäftlichen Gebäuden übersteigen die Entsorgungskosten das zur Verfügung stehende Budget.
Folgende Beispielrechnung zeigt, wie kostenintensiv bereits die Entsorgung eines Asbestdaches für eine Dachfläche von rund 120 qm ist. Für die Entsorgung wird eine speziell zertifizierte Firma herangezogen.
- Kosten für die Anfahrt: 100 Euro
- Kosten für das Gerüst: 800 Euro
- Materialkosten für Abdeckung und Folie: 300 Euro
- Abbau der Asbestplatten durch Fachkräfte: 4.000 Euro
- Entsorgung des Sondermülls (Asbestplatten fallen hierunter): 1.500 Euro
Bereits für die Dachfläche eines Einfamilienhauses kann mit Kosten von rund 6.7000 Euro gerechnet werden. Entsprechend wachsen diese mit einer größeren Dachfläche.
Alternativen zum Gebäude mit Asbestdach
Es ist aus diesem Grund ratsam, bereits vorab alle Möglichkeiten abzuklopfen. Eine örtliche Begehung mit einem Experten hilft, die Risiken eines Gebäudes einschätzen zu können. Stehen dann noch mehrere Immobilien zur Auswahl, sollte die Wahl klar sein. Wer nicht unbedingt muss, der sollte darauf verzichten, in ein Gebäude zu investieren, welches zunächst saniert werden muss.
Asbestplatten entsorgen und Kosten dafür aufzubringen sind eine ebenso kostspielige wie Zeit und Nerven raubende Angelegenheit. Wer keine eigenen Räumlichkeiten braucht oder lediglich auf der Suche nach einem geeigneten Büro ist, der kann sich gleichermaßen auch einmal nach sogenannten Co-Working-Spaces umhören. Dies sind Bürokomplexe, wo einzelne Büros angemietet werden können.
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2 Kommentare
Wir sanieren und müssen den Asbest entsorgen. Es ist wahrscheinlich besser so, weil das Asbest ja giftig ist. Leider habe wir die Immobilie nicht kontrollieren lassen und haben jetzt ein Haus mit Asbest. Langsam aber sicher tauschen wir es aber aus.
Bekannte hatten seine Sanierung wegen Asbest auch von eine Fachfirma vornehmen lassen. Leider wurde in der 70er Jahren in denen das Gebäude erstellt wurde sehr viel damit gearbeitet. Jetzt wo alles saniert ist, fühlen sich die Mitarbeiten wieder sicher.