Arbeit im Wandel: So wird sich die Arbeitswelt in der Zukunft verändern

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Arbeit im Wandel: Beschleunigt durch die Corona-Krise, müssen sich Unternehmen einer großen Herausforderung stellen. Der Arbeitsmarkt wird mehr und mehr von der Flexibilität der Arbeitsangebote geprägt.

Arbeit im Wandel: Mitarbeiterbindung durch mehr Flexibilität

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass viele, die bisher ausschließlich im Unternehmen tätig waren, auch gut von zu Hause aus arbeiten können. Der Digitalisierung sei Dank, sind die Arbeitsergebnisse im Home Office nicht schlechter, Absprachen sind möglich und Termine werden eingehalten. Nach Beendigung der Auflagen haben viele Arbeitgeber daran festgehalten und schicken einen Teil der Mitarbeiter zumindest für einige Tage in der Woche ins Home Office. Doch das ist nicht das Einzige, das sich geändert hat.

In Zukunft wird es neue Arbeitsmodelle mit mehr Flexibilität geben, was auch dem Fachkräftemangel geschuldet ist. Arbeitgeber müssen sich vielfach darauf einstellen, dass die benötigten Arbeitnehmer die Arbeitsbedingungen bestimmen. Wer die Forderungen als Unternehmen nicht erfüllen kann, läuft Gefahr, die Mitarbeiter an die Konkurrenz zu verlieren.

Arbeitsverträge werden mit flexiblen Laufzeiten geschlossen ( Foto: Adobe Stock - Studio Romantic )

Arbeitsverträge werden mit flexiblen Laufzeiten geschlossen ( Foto: Adobe Stock – Studio Romantic )

 

Steigender Druck nach mehr Flexibilität

Angestellte fühlen heute einen deutlich stärkeren Druck und müssen flexibler sein. Die Arbeitnehmer legen mehr Wert auf eine gesunde Work-Life-Balance. Sie wollen zwar in dem Unternehmen arbeiten, sich jedoch nicht das ganze Leben vorschreiben lassen. Flexible Arbeitsmodelle sind das Ergebnis der Digitalisierung und werden auch in Zukunft in den Unternehmen vorherrschend sein.

Mittlerweile gelten flexible Arbeitsmodelle als Erfolgskonzept in den Firmen und sind ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge. Sie sollen für mehr Lebensqualität sorgen und tragen wesentlich zur Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer bei. Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird von Arbeitskräften geprägt sein, die nicht mehr täglich zu einer bestimmten Zeit im Büro sitzen, die aber dennoch immer erreichbar sind.

Die sogenannte „Flex Work“ wird sich in verschiedenen Beschäftigungsformen zeigen:

  • Flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Teilzeit werden üblich
  • Mobiles Arbeiten wird in immer mehr Bereichen eingesetzt
  • Der Arbeitsort ist frei wählbar
  • Arbeitsverträge werden mit flexiblen Laufzeiten geschlossen

Grundsätzlich geht es darum, den Bedarf auf dem Arbeitsmarkt zu decken, andererseits aber auch den Wünschen der Arbeitnehmer zu entsprechen.

Arbeit im Wandel heißt auch, dass die Arbeitsorte flexibler gestaltet werden. ( Foto: Adobe Stock - Sven Bähren )

Arbeit im Wandel heißt auch, dass die Arbeitsorte flexibler gestaltet werden. ( Foto: Adobe Stock – Sven Bähren )

 

Keine festen Arbeitszeiten mehr

Die größtmögliche Flexibilität der Arbeitgeber wird sich in den kommenden Jahren in Bezug auf die Arbeitszeit zeigen. Wobei es schon seit jeher Arbeitgeber gibt, die nicht auf die im Vertrag vereinbarten 40 Stunden in der Woche gepocht haben, sondern der Meinung waren, dass die Arbeit erledigt werden müsse.

Wer schneller war, konnte nach Hause gehen. Wer länger brauchte, musste Überstunden machen, die dann allerdings auch verrechnet werden konnten. Heute setzt sich mehr und mehr das Vertrauensarbeitszeitmodell durch. Dabei wird ein festes Ergebnis der Arbeit erwartet, dafür ist eine ungefähre Arbeitszeit kalkuliert. Was zählt, ist dabei das Ergebnis, das Arbeitgeber und Kunden zufriedenstellen muss. Eine arbeitszeitliche Erfassung erfolgt dabei grundsätzlich nicht.

Auch die folgenden Flexibilitäten in Bezug auf die Arbeitszeit sind denkbar:

  • Teilzeitarbeit

    Es werden mehr Menschen nur noch in Teilzeit arbeiten, da sie mehr Zeit für die Familie und für sich selbst haben wollen. Das Ganztagsmodell dürfte dank der Arbeit im Wandel schon bald ausgedient haben.

  • Jahresarbeitszeit

    Die Arbeitszeiten werden nicht täglich oder wöchentlich fest vorgegeben. Vielmehr erfolgt eine saisonal bzw. nach Arbeitsaufkommen bedingte Anpassung. So kann es sein, dass bei guter Auftragslage mehr gearbeitet werden muss, während bei einem Auftragsrückgang mehr Freizeit winkt.

  • Lebensarbeitszeit

    Die Arbeitszeiten werden auf einem Langzeitkonto gutgeschrieben, wobei Zeit angespart werden kann. Diese ist dann wiederum für ein Sabbatical nutzbar oder kann für die frühere Verrentung eingesetzt werden.

  • Jobsharing

    Zwei Arbeitnehmer teilen sich eine volle Stelle. Der Wechsel ist nach Tagen, Wochen oder auch halbwöchentlich möglich.

Die größtmögliche Flexibilität der Arbeitgeber wird sich in den kommenden Jahren in Bezug auf die Arbeitszeit zeigen. ( Foto: Adobe Stock - Jelena )

Die größtmögliche Flexibilität der Arbeitgeber wird sich in den kommenden Jahren in Bezug auf die Arbeitszeit zeigen. ( Foto: Adobe Stock – Jelena )

 

Arbeit im Wandel bringt weitere Neuerungen mit sich

Das Arbeiten in der Zukunft könnte sich gänzlich von dem unterscheiden, was wir bis jetzt kennen. Flexible Arbeitsmodelle werden sich etablieren, wobei die Flexibilität auch im Arbeitsort besteht. Grundsätzlich wird derzeit davon ausgegangen, dass der Arbeitsmarkt auch noch in einigen Jahren ein Arbeitnehmermarkt sein wird.

Das bedeutet, dass die Unternehmen und damit die Arbeitgeber die Wünsche der jeweiligen Arbeitnehmer zumindest im Großen und Ganzen berücksichtigen müssen. Die Arbeitswelt wird geprägt sein von Menschen, die zwar arbeiten gehen, die das Leben aber dennoch genießen.

Telearbeit gibt es in verschiedenen Modellen ( Foto: Adobe Stock - David Pereiras )

Telearbeit gibt es in verschiedenen Modellen ( Foto: Adobe Stock – David Pereiras )

 

Arbeitsorte flexibler gestalten

Arbeit im Wandel heißt auch, dass die Arbeitsorte flexibler gestaltet werden. Die Digitalisierung schreitet seit Jahren voran und im Grunde genommen ist es verwunderlich, dass diese größere Flexibilität erst durch die Pandemie ermöglicht wurde. Vorher taten sich viele Arbeitgeber damit noch schwer und waren neuen Regelungen gegenüber wenig aufgeschlossen. Heute setzt die Arbeitswelt auf die Telearbeit, die im modernen Sprachgebrauch als Remote Work bezeichnet wird.

Folgende Formen der Telearbeit sind dabei denkbar:

  • Teleheimarbeit

    Die Mitarbeiter arbeiten in erster Linie vom Home Office aus.

  • Telearbeitszentrum

    Es werden lokale Büros zur Verfügung gestellt, in denen die Nutzer temporär arbeiten können. Es gibt meist keine fest zugewiesenen Arbeitsplätze. Diese Form ist vor allem für Vertriebsmitarbeiter geeignet.

  • Mobile Telearbeit

    Der Mitarbeiter kann selbst bestimmen, wo er arbeitet. Er ist mobil und kann demnach auch aus dem Zug oder von seinem Urlaubsort aus tätig werden.

  • Alternierende Telearbeit

    Bei dieser Form sind alle vorgenannten Arten der Telearbeit inbegriffen und werden je nach Bedarf individuell angewendet.

Mittlerweile gelten flexible Arbeitsmodelle als Erfolgskonzept in den Firmen und sind ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge. ( Foto: Adobe Stock - bnenin )

Mittlerweile gelten flexible Arbeitsmodelle als Erfolgskonzept in den Firmen und sind ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge. ( Foto: Adobe Stock – bnenin )

 

Die wichtigsten Kennzeichen der modernen Arbeitswelt nach ihrem Wandel

Die moderne Arbeit im Wandel beinhaltet Experten zufolge auch, dass die Menschen bald anders arbeiten dank des Klimawandels. Arbeitszeiten werden sich verlagern, neue Jobs werden entstehen.

Vor allem sogenannte „Green Jobs“ werden in wenigen Jahren deutlich häufiger anzutreffen sein oder die Arbeitswelt sogar dominieren. Auch das Jobsharing wird in verschiedenen Varianten auftreten. Nicht nur zwei Mitarbeiter werden sich eine Arbeitsstelle teilen, sondern es können sogar noch mehr sein.

Die Arbeitszeit ist damit so flexibel wie bei keinem anderen Modell. Nachteilig sind aber die Absprachen, die in großem Umfang zu treffen sind. Alle Beteiligten müssen über den aktuellen Stand eines Projekts auf dem Laufenden sein, bei Übernahme des Jobs muss der Vorgänger genau mitteilen, was er gemacht hat und wie der Stand ist. Das erweist sich in der Praxis häufig als sehr zeitaufwendig.

Wenn sich die Arbeit im Wandel befindet, wird sich zudem die Funktionsarbeitszeit durchsetzen können. Es handelt sich hierbei um eine Arbeitsvariante, die bisher bereits in Banken und bei Versicherungen angewendet wird. Auch der öffentliche Dienst setzt inzwischen darauf, wobei in der Arbeitswelt häufig von einer „zeitautonomen Arbeitsgruppe“ die Rede ist. Grundlage ist dafür ein funktionierendes Team, das sich die anfallende Arbeit selbst einteilen kann. Es gibt keine Kernarbeitszeit.

Wichtig ist nur, dass zu bestimmten Zeiten jemand erreichbar ist. Wer jeweils anwesend oder erreichbar sein muss, wird intern festgelegt. Das gilt auch für Urlaubs- und andere Abwesenheitszeiten, die teamintern vereinbart werden. Das Team bekommt damit eine gewisse Autonomie, die zu erledigende Arbeit wird dennoch nicht liegengelassen.

Die Notwendigkeit einer sehr guten Organisation kann jedoch schnell negativ sein, denn nicht alle Mitarbeiter sind dazu bereit, das hohe Maß an Eigenverantwortung zu tragen. Interessant ist diese Variante vor allem für Fach- und Führungskräfte, die sehr selbstständig sind und die ein Team zum Selbstmanagement anleiten können.

Zuletzt sei die Möglichkeit der Schichtarbeit bei einer Betrachtung der Arbeit im Wandel erwähnt. Aufgrund der veränderten Arbeitszeiten gilt diese Arbeitsform ebenfalls als flexibles Modell, wenngleich sie nicht neu ist. Mindestens zwei Personen übernehmen dabei identische Aufgaben und wechseln sich dazu in einem festgelegten Turnus ab. Die Schichten können gleich bleiben oder es wird zwischen Tages- und Nachtschichten gewechselt.

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