Die Forderung nach einem Wandel in der Wirtschaft und der verstärkten Nutzung regenerativer Energiequellen eröffnet einen Milliardenmarkt. Dieser bietet deutschen Unternehmen ebenso wie den in den Schwellenländern ansässigen Firmen die Möglichkeit, zu expandieren. Von welchen Aktien insbesondere die Solarthermie Anleger profitieren, erklären wir hier.
Solarthermie Aktien: Energiewende in Schwellenländern
Im Jahr 2016 war Marokko Gastgeber des Klimagipfels und zeigte, wie die Energiewende in einem Schwellenland vonstattengehen könnte. Hier entsteht eines der größten Kraftwerke, die die Solarenergie nutzen. Die Technik dahinter: Spiegelfelder konzentrieren das Licht, welches in einem Glasrohr gebündelt wird. In diesem Rohr befindet sich ein Öl, welches wiederum auf 400 °C erhitzt wird – allein durch die Kraft der Sonne. Die entstehende Wärme wird von einer Turbine genutzt, welche Strom für das Hochspannungsnetz des Landes herstellt. Insgesamt sollen drei dieser Mega-Kraftwerke im Land entstehen.
Das Land hat verkündet, dass es in den nächsten 15 Jahren über die Hälfte des benötigten Stroms aus regenerativen Quellen herstellen möchte – weg von Kohle, Gas und Erdöl. Diese Energieträger muss Marokko derzeit noch zu über 90 Prozent importieren. Die Sonne hingegen ist ohnehin da und kommt dazu noch kostenfrei ins Haus – Marokko zählt zu den Ländern mit der höchsten Sonnenintensität weltweit. Über 2.300 Kilowattstunden kommen hier in den Trockenwüsten im Süden des Landes zusammen – damit könnte Marokko doppelt soviel Solarenergie nutzen wie Deutschland. Ein Milliardenmarkt in einem geografischen Raum, der zum Leben viel zu heiß und trocken ist. Genau diese Flächen, die nahezu unbewohnbar sind, können nun für Kraftwerke und die Erzeugung von sauberem Strom genutzt werden.
Solarthermie Aktien: Der Energiebedarf wächst
Die Wirtschaft wächst und mit ihr der Energiebedarf. Der Bedarf an Strom steigt Jahr für Jahr höher und das nicht nur in den Schwellenländern. Um dem Problem zu begegnen, wird allerorts in regenerative Energien investiert, so auch in Südmarokko, wo bis 2020 mehr als zwei Milliarden Euro eingeplant sind, um einen Solarkomplex zu errichten.
Privatinvestoren aus Saudi-Arabien sowie öffentliche Geldgeber investieren hier in die Photovoltaik, wobei im gesamten Land noch vier weitere derartige Großkraftwerke geplant sind. Die geplante Leistung, die hier erzeugt werden soll, liegt bei rund 2000 Megawatt – so viel erbringen drei große Kern- oder Kohlekraftwerke. Die gleiche Menge Strom soll noch einmal durch die Windenergie produziert werden.
Dieses Ziel verfolgt aber nicht nur Marokko, sondern auch andere Länder wollen in saubere Energiequellen investieren. Die dafür nötigen Investitionen stellen allerdings ein Problem dar, denn die meisten Staaten sind eher klamm und können die Neubauten nicht finanzieren. An dieser Stelle kommt der Klimaschutzfonds ins Spiel, aus dem es ab 2020 pro Jahr etwa 90 Milliarden Euro geben soll.
Die USA sind an dieser Stelle nach der Wahl des neuen Präsidenten im Hinblick auf eine finanzielle Unterstützung wieder außen vor, doch die übrigen Industriestaaten werden die nötigen Finanzen aufbringen. Bereits jetzt ist erkennbar, wie sich der Markt entwickeln wird – momentan scheint es sich um einen Wachstumsmarkt zu handeln, der seinesgleichen sucht.
Spiegelkraftwerke sorgen für Energie
Die Investition in Aktien, die die Solarthermie stützen, ist die eine Möglichkeit. Wer fördern und Geld anlegen möchte, kann auch in Spiegelkraftwerke investieren bzw. in Unternehmen, die sich damit befassen. Derartige Kraftwerke entstehen vor allem in Ländern, in denen besonders heiße und trockene Zonen gegeben sind – was auf viele Entwicklungs- und Schwellenländer zutrifft. Die Flächen für ein Spiegelkraftwerk müssen sehr groß sein, außerdem ist natürlich die Sonne immens wichtig.
Momentan sind Chile, China und Südafrika Vorreiter derartiger Bauvorhaben, auch in Saudi-Arabien könnte bald etwas Ähnliches entstehen. Der deutsche Hersteller von Spezialspiegeln „Flabeg“ wurde in 2014 von der saudischen Acwa-Gruppe übernommen und lieferte rund eine halbe Million Spiegel für das geplante Vorhaben der Anlagen zur Nutzung der Solarthermie. Das Novum der Spiegelkraftwerke: Sie funktionieren wie oben bereits bei dem marokkanischen Kraftwerk beschrieben, was eine indirekte Stromerzeugung darstellt. Wird mit Photovoltaik gearbeitet, erzeugt die Sonne direkt den Strom in den integrierten Solarzellen – der Umweg über das Erhitzen des Öls wird nicht genommen.
Einige solcher Kraftwerke arbeiten auch in Spanien, doch vor einigen Jahren wurden hier die öffentlichen Förderungen eingestellt. Damit brach dieser Wirtschaftszweig zusammen, wodurch unter anderem die „Solar Millennium AG“ aus Erlangen in den Ruin getrieben wurde. Aktien brachten damals nur noch Verluste ein – die Anleger erinnern sich mit Grausen daran.
In den letzten Jahren sind die Kosten für Spiegelkraftwerke immer weiter gesunken, was sie natürlich für Anleger und Investoren interessanter werden lässt. Wichtig ist lediglich immer, dass die Anlagen groß genug dimensioniert sind, ansonsten können sie nicht wirtschaftlich genug arbeiten. So wie in Marokko, dessen neue Anlage dreimal so viel Leistung bringt wie die Anlagen in Spanien.
Solarthermie Aktien: Profitabler durch geringe Kosten für Solarstrom
Die Kosten für den Strom aus der Sonne liegen bei rund zwölf Cent pro Kilowattstunde – einst war der Preis dafür doppelt so hoch. Damit sind die Kosten zwar immer noch deutlich höher als bei einem Kohlekraftwerk (dort kostet die Energie nur rund drei bis vier Cent), dennoch ist die Wettbewerbsfähigkeit in jedem Fall gegeben. Konventionelle Neubauprojekte, die nicht auf „solar“ setzen, sind deutlich teurer. Außerdem ist es möglich, den Strom zu steuern bzw. den Zeitpunkt, wann er zur Verfügung stehen soll. Ein Spiegelkraftwerk kann dafür sorgen, dass der Strom in den Abendstunden bereitsteht, wenn die höchsten Verkaufspreise zu erzielen sind. Hier zeigt sich der große Vorteil der Kraftwerke, die auf „solar“ bauen: Sie besitzen einen Speicher, was bei Windpark- und Photovoltaik-Anlagen nicht der Fall ist.
Um wieder bei dem Beispiel aus Marokko zu bleiben: Dort wird nicht nur das Öl erhitzt, welches die Turbine zur Stromproduktion antreibt. Gleichzeitig erhitzt die Sonnenkraft und damit das Öl auch rund 45.000 flüssiges Salz, das in zwei riesigen Tanks gelagert wird. Dieses gibt seine Energie ab, wenn die Sonne untergeht und produziert auf diese Art und Weise Strom. Das ist die derzeit günstigste Variante, um Strom längerfristig zu speichern, sagen die Marokkaner.
Derartige Salze werden unter anderem durch die BASF angeboten, was natürlich enorme Gewinnchancen für das Unternehmen darstellt. Auch Sociedad Quimica y Minera aus Chile profitiert davon, wobei dieser Konzern für seine Lithium-Batterien bekannt ist. Und noch ein deutsches Unternehmen wittert beste Zukunftschancen – Leoni aus Nürnberg stellt spezielle Kabel und Stecker her, welche in Spiegelkraftwerken eingesetzt werden. Die Zulieferer gehen davon aus, dass der Markt noch am Anfang steht.
Energy an der Börse: Solarthermie Aktien auf dem Vormarsch
Welche Firmen, die an der Nutzung der regenerativen Energiequellen beteiligt sind, sind derzeit an der Börse vertreten? Wer kann Anlegern empfohlen werden, wenn die eigenen Finanzen aufgestockt werden sollen? Im Folgenden stellen wir einige Firmen vor, die jede Geldanlage bei der Bank verblassen lassen und die im Bereich Solarthermie Aktien Erfolg versprechend sind:
1. BASF
Die BASF liefert Flüssigsalze und baut diesen Bereich kontinuierlich weiter aus. Außerdem bietet der Konzern so genannte Beratungspakete mit an, was allerdings eher untypische für den Energieriesen ist. Schon jetzt profitiert die BASF vom Markt der Spiegelkraftwerke – Solarspiegel werden gar als Boom gehandelt. Die jüngsten Zahlen sprechen für sich und lassen die Solarthermie Aktien noch attraktiver werden.
2. Innogy
Energy voran, pardon: Innogy voran: Der Ableger des Konzerns RWE besitzt eine internationale Erfahrung im Bereich der Solartechnologien. Das Debüt an der Börse spricht für sich, einem internationalen Wachstum steht nichts mehr entgegen. Die Aktien haben durchaus Potenzial!
3. Leoni
Wie bereits erwähnt wurde, profitiert die Firma aus Nürnberg enorm von den Spiegelkraftwerken und der Solarthermie. Allerdings rühren rund ¾ des Umsatzes des Konzerns immer noch aus der Automobilbranche, die regenerativen Energien sind nur eine Ergänzung des Portfolios. An jedem Kraftwerksprojekt setzt Leoni rund fünf bis zehn Millionen Euro um – Solarthermie Aktien mit Potenzial und eindeutiger Kaufempfehlung!
Neben diesen drei großen Unternehmen werden in naher Zukunft sicherlich noch weitere Firmen für die Investition in Solarthermie Aktien infrage kommen. Der Markt wächst gerade erst und wird sich zwar rasch entwickeln, dennoch dürften die Anleger durchaus Empfehlungen ihrer Bank für eine Investition in die Branche bekommen. Wer seine Finanzen gut und gewinnbringend anlegen will, ist mit Solarthermie Aktien gut beraten.
Positiv ist dabei anzumerken, dass mit den drei genannten auch deutsche Firmen auf den Zug aufspringen konnten. Noch in 2010 sah es so aus, als wenn sie den Anschluss an den chinesischen Wettbewerb verlieren würden. Auch wenn die Branche hart umkämpft ist und sicherlich jeder ein Stückchen des Kuchens abbekommen möchte, so ist die Investition über Solarthermie Aktien dieser Firmen doch eine gute Wahl und verspricht akzeptable und vor allem sichere Gewinne.
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