PDF, HTML5, OFIP, XML – die Dateiformate im Cross Media Publishing decken jeden Bedarf ab. Jedes Format hat seine eigenen Vor- und Nachteile, sodass Publisher stets eine für sie am besten geeignete Lösung finden. Unsere Checkliste hilft dabei.
Von .folio bis XHTML: eine Übersicht
Gewusst, wie – diese Devise gilt bei der Dateiauswahl im Cross Media Publishing umso mehr. Software-Hersteller wie Woodwing tragen dazu entscheidend bei, denn die Vielzahl an Formaten und Programmen erlaubt das Zusammenstellen einer möglichst individuellen CMP-Ausstattung. Diese ist die Voraussetzung für sämtliche Arbeitsabläufe im modernen Publizieren und macht den Unterschied zwischen großen und noch größeren Erfolgen.
Startups mit Fokus auf eine starke Medienpräsentation sind deswegen gut beraten, sich die Formate bereits im Zuge der Gründung genau anzusehen und potenzielle Lösungen zu extrahieren:
- .folio: Das .folio-Dateiformat stammt aus dem Hause Adobe und wird seit seinem Erscheinen als Nachfolger des PDF-Formats gehandelt. Das Potenzial dazu ist jedenfalls vorhanden: Mit .folio können Inhalte passend zum jeweiligen Endgerät portiert werden.
Elektronische Zeitungen wie ePaper, aber auch alle anderen Arten von digitalen Magazinen, können mit .folio-Dateien in kurzer Zeit mit vorher erstellten Inhalten ausgestattet werden; ob die Ausgabe auf einem 24-Zoll-Monitor, einem iPhone oder auf einem Tablet erfolgen soll, kann frei entschieden werden. Die einfache Handhabung beginnt mit der Erstellung in nur vier Schritten und endet bei den Möglichkeiten, das Format mithilfe von Publishing Suites auch zur Verwaltung einsetzen zu können.
- Auch das PDF-Format ist nach wie vor weit verbreitet. Es existiert bereits so lange, dass seine Stärken und Schwächen hinreichend bekannt sind. Es hat sich in vielen Bereichen als alternativloser Standard etabliert und macht es neuen Formaten wie .folio schwer, die Wachablösung einzuleiten. Sowohl eBooks als auch beispielsweise Uni-Skripte, Produkt-Manuals, Lebensläufe und Online-Rechnungen werden als PDF erstellt.
Das PDF ist mit allen Betriebssystemen kompatibel, die Struktur des Dokuments bleibt unabhängig von System und Endgerät stets erhalten – und diese Stärke kann zugleich auch als Nachteil ausgelegt werden, denn PDFs lassen sich, sobald sie erstellt wurden, nicht mehr ohne Weiteres verändern. Diese mangelnde Flexibilität wird von Kritikern als wenig zeitgemäß ausgelegt, auch wenn die Regentschaft des PDFs vermutlich noch eine Weile anhalten wird.
- OFIP: Hier ist der Name bereits Programm.
Denn OFIP bedeutet „Open Format for Interactive Publications“, und in dieser Beschreibung sind die zwei wichtigsten Eigenschaften enthalten:
- OFIP ist seit 2011 ein offenes Format. Es ist folglich kostenlos nutzbar und darf von der Community ohne Einschränkungen weiterentwickelt werden
- OFIP zielt auf interaktive Publikationen ab
OFIP wurde von Woodwing speziell zur Standardisierung des Tablet-Publishings entwickelt. Der primäre Zweck von OFIP liegt somit in der Erstellung von interaktiven Tablet-Publikationen; OFIP ist damit ein Spezialist, der seine Aufgabe bis heute erstklassig erfüllt.
- Die „eXtensible Markup Language“, Kurzform XML, ermöglicht die Strukturierung von Textinhalten in Baumform. XML ist eine Art „Austauschformat für Dateien“ und verkörpert den Grundgedanken des Cross Media Publishings wie kaum ein anderes Dateiformat. Mit XML muss der Inhalt lediglich einmal eingegeben und kann in der Folge auf beliebig vielen Kanälen passend publiziert werden. Exporte und Importe gehen problemlos von der Hand, zu den weiteren Vorteilen gehört die Möglichkeit der zentralen Datenspeicherung, außerdem werden sowohl statische als auch dynamische Systeme unterstützt.
- HMTL ist bekanntlich die „Kernsprache“ des Internets, HTML5 ist die fünfte (und aktuellste) Ausbaustufe der Sprache. HTML5 bezieht sich nicht bloß auf die Darstellung von Inhalten, sondern ist das Rückenmark der meisten Webseiten der Welt. Auch im Publishing eröffnet HTML5 viele Möglichkeiten, etwa die Erstellung von Frameworks oder Skripten, mit denen die Funktionalität entscheidend verbessert werden kann.
- XHTML basiert auf demselben Fundament wie XML und weist auch zu HTML große Ähnlichkeiten bzw. Gleichheiten auf. XHTML ist somit der kleinste gemeinsame Nenner aus HTML und XML; da XHTML die Struktur von XML beinhaltet, können Publisher mit XHTML Frame-Sets erstellen, mit denen Inhalte hierarchisch und stets passend auf dem jeweiligen Endgerät erscheinen.
Web First: Erwähnung überhaupt noch nötig?
Die Checkliste macht deutlich, dass sich jede Content-Strategie zielgenau umsetzen lässt. Ein wachsender Teil aller Inhalte wird für digitale Medien erstellt und auch dort publiziert; das Motto „Web First“ muss im heutigen Cross Media Publishing jedoch nur bedingt wörtlich genommen werden.
Denn da die genannten Dateiformate im Zusammenspiel mit unterstützender Software die jeweils passende Darstellung auf allen Geräten und Systemen erlauben, ist es gar nicht nötig, die digitale Publikation stärker zu gewichten – die Portierung erfolgt schließlich für alle Medienkanäle auf demselben hohen Niveau.
Cross Media Publisher können somit aus dem Vollen schöpfen; gerade KMUs profitieren von den vielen offenen Formaten, die auch kostenmäßig eine perfekte Ergänzung zu bestehenden IT-Elementen wie Kundenmanagement-Software oder Buchhaltungs-Lösungen sind.
Dank der Format-Vielfalt ist das Publizieren effizienter und handlicher denn je, und das sprichwörtliche „Content First“ kann umso besser umgesetzt werden.
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