Ladungssicherung für Anhänger: Alles andere als eine Bagatellangelegenheit

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Wenn eine fehlende Ladungssicherung Anhänger, Zugfahrzeug und Menschen gefährdet, gilt das als Ordnungswidrigkeit. Hier erfahren Sie, was Sie beachten müssen, damit Sie unfall- und straffrei mit dem Anhänger fahren.

Ladungssicherung für Anhänger: Oft unterschätzte Angelegenheit

Wenn Sie Ihre Waren oder Lieferungen mit Speditionen innerhalb Deutschlands versenden, brauchen Sie sich nicht um das Thema Ladungssicherung zu kümmern. Der Logistikpartner sorgt dafür, dass Ihre Lieferungen heil ankommen und dass weder der Transporteur noch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Dennoch ist es gut zu wissen, was das Thema Ladungssicherung für den Anhänger ausmacht, was es mit der Containersicherung auf sich hat und was Sie selbst beachten müssen, wenn Sie privat mit einem Anhänger unterwegs sind.

Viele Autofahrer gehen davon aus, dass sie nicht haftbar gemacht werden können, wenn sich Teile der Ladung lösen und zur Gefahr auf der Straße werden. Allerdings bedenken sie dabei nicht, dass die geltenden Gesetze nicht nur für die Profis auf den Straßen gelten, sondern auch für den Privatverkehr. Außerdem sollte allen bewusst sein: Eine ungesicherte Ladung gefährdet nicht nur andere Menschen, sondern auch den Fahrer bzw. die Insassen des Zugfahrzeugs selbst.

Dabei sollte das Hauptaugenmerk nicht nur darauf liegen, dass die Ladungssicherung für den Anhänger und Verkehrsteilnehmer schützt, sondern auch, dass die Gesamtlänge des Fahrzeugs berücksichtigt wird und dass wirklich alle Anhängerteile geschützt werden. Achsenverteilungen und zulässiges Gesamtgewicht spielen ebenfalls eine Rolle bei der Beladung eines Anhängers.

Jeder, der mit dem Anhänger unterwegs ist, sollte die geltenden Gesetze bezüglich der Zuladung und Beladung von Anhängern sowie Fahrzeugen kennen. Das gilt nicht nur, wenn Sie professionell einen Tieflader beladen oder fahren!

Jeder, der mit dem Anhänger unterwegs ist, sollte die geltenden Gesetze bezüglich der Zuladung und Beladung von Anhängern sowie Fahrzeugen kennen. Das gilt nicht nur, wenn Sie professionell einen Tieflader beladen oder fahren! (#01)

Ladungssicherung für Anhänger: Gesetzliche Regelungen und Grundlagen

Zuladung und Beladung von Anhängern sowie Fahrzeugen kennen. Das gilt nicht nur, wenn Sie professionell einen Tieflader beladen oder fahren! Der wichtigste Passus ist dabei in der Straßenverkehrsordnung zu finden, hier steht sinngemäß in § 22 Abs. 1: Ladungen sind so zu sichern, dass sie bei einer Vollbremsung nicht verrutschen können und dass sie auch beim Ausweichen gesichert bleiben. Ladungen dürfen nicht rutschen oder umfallen, müssen gegen Rollen und Herabfallen gesichert werden. Außerdem dürfen Ladungen keinen unnötigen Lärm verursachen.

Wichtig für den Führer des Fahrzeugs mit Anhänger: Die Ladung darf laut § 23 die Sicht des Fahrers nicht beeinträchtigen und muss generell so verstaut ein, dass sie die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt.

Die Behörden finden die Straßenverkehrsordnung allerdings nicht ausreichend und daher kommen zusätzlich die Richtlinien des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) zum Tragen. Diese Richtlinien richten sich zwar an diejenigen, die professionell Lieferungen fahren, doch sie gelten auch für Privatpersonen, die einen Anhänger beladen und damit im Straßenverkehr unterwegs sein wollen.

Wichtiges Detail: Nicht nur der Fahrer, sondern auch der Fahrzeughalter, der Versender der Waren und der Verlader sind für die Einhaltung der Ladungssicherheit zuständig! Dem Fahrer obliegt es jedoch, eine letzte Kontrolle der Sicherung vorzunehmen und auch auf die Verteilung der Lasten zu achten.

Der Fahrer muss eventuell während der Fahrt Lastenverteilungen vornehmen und muss sich an das veränderte Fahrverhalten seines Fahrzeugs anpassen sowie dieses bei Aktionen im Straßenverkehr berücksichtigen. Das heißt, wenn der Fahrer ein Geschwindigkeitsschild passiert und dieses eine niedrigere Geschwindigkeit vorgibt, darf er nicht einfach auf die Bremse treten, sondern muss den längeren Bremsweg seines Fahrzeugs berücksichtigten. Hier kommt es in besonderem Maße auf das vorausschauende Fahren an, sodass Gefahrensituationen rechtzeitig erkannt werden.

Hier noch einmal die zu berücksichtigenden Gesetze im Überblick:

  • Straßenverkehrsordnung
  • Straßenverkehrszulassungsordnung
  • Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz für die EU
  • Vorschriften der Berufsgenossenschaften
  • Gefahrgutrecht
  • VDI-Richtlinien
  • Handelsgesetzbuch
  • DIN EN 12195 ff

Die Sicherungsmittel, die im Rahmen der vorgeschriebenen Ladungssicherung für Anhänger und Zugfahrzeug sowie den gesamten Straßenverkehr schützen sollen, reichen vom Zurrmittel über Abdecknetze und Abdeckplanen bis hin zu Sicherungsmöglichkeiten für einzelne Teile der Ladung. Noch einmal: Den Ladungssicherungspflichten unterliegen alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen, sie gelten nicht nur für den professionellen Speditionsverkehr oder für die Beförderungen von gefährlichen Ladungen.

Die Kräfte, die im Rahmen eines Transports auf die Ladung und damit auf den Anhänger sowie auf das gesamte Fahrzeug wirken, sind oft unvorstellbar hoch und werden in den meisten Fällen deutlich unterschätzt.

Die Kräfte, die im Rahmen eines Transports auf die Ladung und damit auf den Anhänger sowie auf das gesamte Fahrzeug wirken, sind oft unvorstellbar hoch und werden in den meisten Fällen deutlich unterschätzt. (#02)

Ladungssicherung für Anhänger: Gewicht übertrifft Reibungskraft

Die Kräfte, die im Rahmen eines Transports auf die Ladung und damit auf den Anhänger sowie auf das gesamte Fahrzeug wirken, sind oft unvorstellbar hoch und werden in den meisten Fällen deutlich unterschätzt. Dabei merkt aber jeder Fahrzeugführer beim Bremsen, wie sich die Ladung bemerkbar macht und wie sich das Bremsverhalten des gesamten Fahrzeugs ändert.

Ein Beispiel: Ein Sack mit Erde wiegt 50 Kilogramm. Er wird mit nur 40 km/h transportiert und kann bei einer Vollbremsung mit zwei Tonnen wirken. Wer sich nun vorstellt, dieser Sack wäre nicht gesichert und würde auf das Fahrzeug oder einen Verkehrsteilnehmer treffen – die Auswirkungen wären verheerend. Die Reibungskraft, die beim Bremsen entsteht, wird hierbei um ein Vielfaches übertroffen und der Sack wird zu einem nicht mehr zu kontrollierenden Geschoss.

Wer meint, einfach vorsichtig zu fahren und dann würde schon nichts passieren, irrt sich gewaltig, denn die genannten 40 km/h sind nicht wirklich schnell und lassen dennoch furchtbare Auswirkungen beim Bremsen entstehen. Die Physik lässt sich nicht

 

aushebeln! Daher schützt die Ladungssicherung Anhänger und Fahrzeug, Leib und Leben und die Grundlagen für die Ladungssicherung müssen jedem Verkehrsteilnehmer bekannt sein.

Experten empfehlen, immer und generell die Ladungssicherung Anhänger vorzunehmen und auch bei kleineren Anhängern auf Zurrpunkte zu setzen.

Experten empfehlen, immer und generell die Ladungssicherung Anhänger vorzunehmen und auch bei kleineren Anhängern auf Zurrpunkte zu setzen.(#03)

Diese Möglichkeiten kommen bei der Ladungsicherung eines Anhängers zum Einsatz

Experten empfehlen, immer und generell die Ladungssicherung  für den Anhänger vorzunehmen und auch bei kleineren Anhängern auf Zurrpunkte zu setzen. Diese befinden sich in den Ecken der Bodenplatte und helfen, Zurrmittel gut zu befestigen. Zurrgurte bewirken, dass die Ladungssicherung im Anhänger kraftschlüssig wird. Hilfreich ist zudem der Einsatz von Antirutschmatten, damit die Ladung gar nicht erst ins Rutschen kommen kann. Schwere Gegenstände gehören nach unten, leichtere nach oben, dies wird als „formschlüssige Ladungssicherung“ bezeichnet. Ebenfalls wichtig ist, die Ladung lückenlos auf den Anhänger zu bringen.

Denn: Wenn ein Teil der Ladung genug Spiel hat und rutschen kann, zieht er einen anderen Teil mit, die gesamte Ladung wird instabil und unsicher. Ist die Ladung aber lückenlos, können keine Gegenstände rutschen oder einzelne Teile der Ladung auf andere fallen. Für die Ladungssicherung an der Stirnwand des Anhängers empfehlen Experten, besser auf Leerplatten zu setzen, wenn die Beladung nicht anders möglich sein sollte. Die formschlüssige Ladungssicherung sorgt dafür, dass ein großer Teil der vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen bereits abgedeckt ist.

Für die Befestigung der Ladung im Anhänger stehen zum Beispiel Zurrgurte zur Verfügung. Diese helfen dabei, die Ladung niederzuzurren und setzen zusätzlich auf Zurranker. Eine Nachrüstung mit Zurrankern ist möglich, sie sind häufig nicht in der Grundausstattung enthalten. Die Nachrüstung ist leicht und wird von jeder Werkstatt durchgeführt. Wer regelmäßig fährt und dabei Zurrgurte einsetzt, sollte diese häufig genug austauschen. Oft zeigen sie Schwachstellen, die sich im Laufe der Zeit zu Rissen erweitern. Das kann im Straßenverkehr zu sehr gefährlichen Situationen führen!

Auch die folgenden Hilfsmittel kommen bei der Ladungssicherung Anhänger zum Einsatz:

  • Abdecknetze für sperrige Güter und Gegenstände
  • Abdeckplanen für Schuttgüter
  • Aufbauten zur Erhöhung der Ladewand

Es gibt genügend Möglichkeiten, um Anhängerteile und die Ladung zu sichern, sodass weder das nächste Geschwindigkeitsschild zum Problem wird noch die Vollbremsung, die wegen eines plötzlichen Wildwechsels nötig wird.

Wichtig ist, dass die zulässige Gesamtlänge des Fahrzeugs nicht überschritten wird und dass bei einer überstehenden Ladung nicht nur auf die Sicherung derselben geachtet wird, sondern auch auf die Kennzeichnung mithilfe einer roten Fahne oder eines roten Tuchs.

So wissen Hinterherfahrende, dass das Ende des Fahrzeugs nicht dort ist, wo die Rücklichter zu sehen sind.

Wenn die Polizei ein Gespann kontrolliert, darf sie dieses bei Nichtbeachten der Vorschriften sogar vor Ort stilllegen.

Wenn die Polizei einen LKW kontrolliert, darf sie dieses bei Nichtbeachten der Vorschriften sogar vor Ort stilllegen.(#04)

Ladungssicherung für Anhänger: Diese Strafen drohen

Wir alle kennen das: Wir nehmen eine Situation billigend hin und hoffen einfach auf das Beste. Das ist in den meisten Fällen, dass nichts passieren wird. Leider gibt es auch Einzelfälle, in denen doch etwas passiert und nicht selten sind diese so verheerend, dass die Nichtbeachtung der Vorschriften im Nachhinein sehr dumm erscheint. Und selbst dann, wenn nichts passiert, sind die Strafen oft hoch. Dabei können im Rahmen der Ladungssicherung für Anhänger und alle Verkehrsteilnehmer leicht geschützt werden, denn die Sicherungsmaßnahmen sind so vielfältig, dass sie für jede Situation passend sind.

Ob Sie nun einen Tieflader sichern wollen oder ob die Containersicherung ansteht, ob Sie einen kleinen Pkw-Anhänger sichern möchten oder einen Anhänger für den Traktor: Mit Abdeckplanen und Zurrgurten sowie den vielen weiteren Möglichkeiten stehen Ihnen alle Wege offen, um sicher und heil durch den Straßenverkehr zu rollen.

Wenn die Polizei ein Gespann kontrolliert, darf sie dieses bei Nichtbeachten der Vorschriften sogar vor Ort stilllegen. Kommt es gar zu einem Unfall durch nicht ausreichend gesicherte Ladung und kommen dabei Menschen zu schaden, droht sogar eine Freiheitsstrafe. Die Haftpflichtversicherung reagiert gern mit einer Verweigerung der Zahlung und schon steht der Fahrzeugführer ganz allein mit dem Schaden und den oft immens hohen Kosten da.

Die folgende Übersicht zeigt, welche Strafen in welchem Fall drohen können:

Vergehen Höhe des Bußgeldes Punkte
Überschreiten der zulässigen Fahrzeughöhe von vier Meter 20 Euro
Überschreiten der Höhe von 4,20 Meter auf Kraftfahrstraßen 70 Euro 1
Überschreiten der zulässigen Breite 20 Euro
Keine ausreichende Ladungssicherung im Lkw 60 Euro 1
Keine ausreichende Ladungssicherung, zusätzliche Gefährdung 75 Euro 1
Keine ausreichende Ladungssicherung und Unfall 100 Euro 1
Keine ausreichende Ladungssicherung im Pkw 35 Euro
Keine ausreichende Ladungssicherung, zusätzliche Gefährdung 60 Euro 1
Keine ausreichende Ladungssicherung und Unfall 75 Euro 1
Keine Sicherung gegen vermeidbaren Lärm 10 Euro

Fahrverbote werden hierbei noch nicht verhängt, doch die Bußgelder für diese Ordnungswidrigkeit sind teilweise recht hoch. Vor allem reagieren die Behörden schnell mit der Einschätzung, dass eine Gefährdung des Straßenverkehrs vorlag, was wiederum mit einem erhöhten Bußgeld und Punkten in Flensburg einhergeht.

Somit ist allen Fahrzeugführern zu raten, die Ladung im Anhänger stets ausreichend zu sichern und die Sicherungsmaßnahmen vor Fahrtantritt nochmals zu kontrollieren. Wer während des Fahrens ein schlechtes Gefühl hat, sollte lieber anhalten und eine zusätzliche Kontrolle vornehmen, das schützt nicht nur vor Strafen, die vermeidbar gewesen wären, sondern auch vor Unfällen.


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