Unternehmen gründen: die 10 wichtigen Schritte bei der Unternehmensgründung

1

Oftmals werden Unternehmen aus einer Vision heraus gegründet. Diese Idee gilt es umzusetzen. Dabei ist es für Existenzgründer von großer Bedeutung, sich vorher umfassend mit den notwendigen Formalitäten und Ämtergängen zu befassen. Die Gründung eines Unternehmens stellt Menschen vor schwierige Herausforderungen und erfordert Durchhaltevermögen. Um diesen Weg zu erleichtern, werden im Nachfolgenden die zehn wichtigen Schritte vorgestellt, die bei einer Unternehmensgründung unbedingt beachtet werden müssen.

Unternehmen gründen in zehn Schritten

Wie schon oben beschrieben entwickeln sich Unternehmen meist aus einer bestimmten Idee. Deswegen gilt es zunächst, diese Vision zu konkretisieren und in einem Businessplan zu formulieren. Danach können die praktischen Schritte der Unternehmensgründung erfolgen. Die folgenden zehn Punkte zeigen, worauf es bei der Unternehmensgründungwirklich ankommt und was alles zu beachten ist.

1. Schritt: Zulassungen und Genehmigungen

Der erste Schritt beinhaltet das Einholen von Genehmigungen und Erlaubnissen. Je nachdem, in welcher Branche die Selbstständigkeit erfolgen soll, sind bestimmte Zulassungen und Genehmigungen sowie gegebenenfalls auch der Nachweis über bestimmte Qualifikationen notwendig, um das Unternehmen zu gründen.

Um diese Bescheide zu erhalten, müssen bestimmte Behörden, wie beispielsweise das Bau – oder Gesundheitsamt, kontaktiert werden. Darüber hinaus muss sich der Existenzgründer informieren, ob für die Anmeldung des Unternehmens eine Sachkundeprüfung oder eine Unterrichtung durch die IHK erforderlich sind.

Da die Formalien einen hohen Aufwand an Bürokratie bedeuten und zudem einen guten Durchblick erfordern, ist es sinnvoll, sich bei der Unternehmensgründung unterstützen zu lassen. Dabei steht in jedem Bundesland ein Ansprechpartner zur Verfügung, der bei den Formalien Hilfestellung gibt.

2. Schritt: welche Versicherung braucht der Gründer?

Im nächsten Schritt muss sich der Existenzgründer mit dem Thema Versicherungen auseinandersetzen. Generell schützen Versicherungen vor nicht beeinflussbaren Risiken, wodurch wiederum finanzielle Bedrohungen vermieden werden können. Einige Versicherungen, wie beispielsweise die Krankenversicherung, sind dabei Pflicht. Der Existenzgründer sollte im Voraus prüfen, ob für ihn oder sie die gesetzliche oder eine private Krankenversicherung infrage kommt.

Dazu ist es sinnvoll, die Tarife der privaten Krankenversicherungen mit denen der Gesetzlichen gegenüberzustellen, damit ein Vergleich möglich ist und die richtige Wahl getroffen werden kann. Dazu kann ein kostenloser und unverbindlicher privater Krankenversicherungsvergleich erstellt werden. Darüber hinaus ist eine Bedarfsanalyse sinnvoll, um herauszufinden, welche weiteren Versicherungen für die jeweilige Branche gebraucht werden.

3. Schritt: Wahl der Rechtsform vor der Unternehemnsgründung

Der dritte Schritt beinhaltet die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Unternehmensformen. Diese sollten im Voraus gründlich geprüft und herausgefunden werden, welche für das eigene Vorhaben die richtige ist, da diese für viele Fragestellungen, wie beispielsweise der Besteuerung, relevant ist. Aus diesem Grund ist die Wahl der passenden Unternehmensform sehr wichtig. Außerdem wird diese für den Gesellschaftsvertrag sowie den Gang zum Notar zwingend gebraucht.

4. Schritt: Verträge & Vorlagen

Für eine Unternehmensgründung sind zahlreiche Verträge, Rechnungen und Briefe notwendig. Dabei ist es zeit- und arbeitssparend, für Formalien bestehende Vorlagen zu verwenden und diese an die spezifischen Gegebenheiten anzupassen. Neben Verträgen kann auch bei Rechnungen und Musterbriefen auf Vorlagen zurückgegriffen werden.

5. Schritt: Anmeldung des zu gründenden Unternehmens

Der fünfte Schritt ist die tatsächliche Anmeldung des eigenen Unternehmens. Je nachdem, um was für eine Existenz es sich handelt, müssen verschiedene Ämter aufgesucht werden. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass sich der Gründer im Voraus gründlich informiert, bei welchen Ämtern oder Behörden den Meldepflichten nachgegangen werden müssen.

So muss je nach Unternehmen beispielsweise das Gewerbeamt, die IHK, die Handwerkskammer oder das Handelsregister angesteuert werden. Darüber hinaus kommt es darauf an, ob sich der Existenzgründer als Einzelunternehmen, Kaufmann, als GbR, GmbH oder Freiberufler selbstständig machen möchte.

6. Schritt: die richtige Finanzierung

Da die Finanzen und Steuern ein umfassendes Thema darstellen, befasst sich der sechste Schritt mit dessen Aspekten. Dabei geht es nicht nur um die Finanzierung der Unternehmensgründung, die ohne Frage von immenser Bedeutung ist, sondern auch um die Beschaffung von Fördermitteln und Kapitalgebern für die Unternehmensgründung, die Eröffnung eines Geschäftskontos , die Buchführung des Existenzgründers sowie die Steuern für den Selbstständigen nach der Unternehmensgründung.

Zunächst muss der gesamte Kapitalbedarf ermittelt werden. Wie viel Geld tatsächlich für das Unternehmen benötigt wird, geht aus dem Businessplan hervor. Dabei ergibt sich die Berechnung für den Kapitalbedarf aus allen für den Kapitalbedarf relevanten Bereichen. Dazu zählen die Gründungskosten, wie beispielsweise Kosten für den Notar, Beratung, Anmeldegebühren, Gründungsinvestitionen, beispielsweise für die Website, ein Auto, das Lager, eventuelle Umbaukosten sowie die Einrichtung und weitere Investitionen.

Darüber hinaus muss noch genügend Kapital für die ersten Monate mit einberechnet werden, in denen das neu gegründete Unternehmen in der Regel Verluste macht. Zusätzlich ist es sinnvoll, einen Puffer für schlechte Zeiten mit einzurechnen. Aus diesen Kosten ergibt sich der gesamte Kapitalbedarf, der für eine Existenzgründung notwendig ist.

Die Kapitalbeschaffung kann durch Eigen – oder Fremdkapital erfolgen. Das Eigenkapital hat den Vorteil, dass es nicht zurückgezahlt werden muss. Allerdings ist jeder Eigenkapitalgeber gleichzeitig auch Miteigentümer. Fremdkapital wird für eine bestimmte Zeit mit Verzinsung geliehen.

7. Schritt: die Standortwahl

Die Wahl des Standorts berücksichtigt unter anderem Fragen der Verkehrsanbindung. Wichtig und interessant sind aber auch Hebesätze der Kommunen und Gemeinden für Steuern und Standorte von Partnern und Kunden. Auch können öffentliche Förderprogramme an bestimmte Standorte gebunden sein. Den Unternehmensstandort am Wohnort des Gründers zu belassen, ist sicher nicht immer die beste Wahl.

8. Schritt: Reputation und Außenauftritt

Künftige Kunden bewerten den neuen Geschäftspartner nach dem, was von ihm bewertbar ist. Dies ist am Anfang vor allem der selbstverordnete Außenauftritt. Dazu gehören neben der Webseite vor allem die in der Kommunikation benutzten Visitenkarten und das Briefpapier – aber auch die Ergebnisse erfolgreicher Pressearbeit: Artikel über das Startup, den Gründer, die Geschäftsidee, erste Erfolge.

9. Schritt: Schutzrechte sichern

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Beachtung der Schutzrechte bei der Unternehmensgründung. Vor der Gründung des Unternehmens muss geprüft werden, welche Schutzrechte für die Produkte, Erfindungen und auch das eigene Logo geltend gemacht werden können. Auch die Domain und der Firmenname sollten gesichert werden lassen.

Um einen reibungslosen Unternehmensstart zu gewährleisten, müssen viele Fragen geklärt und Entscheidungen getroffen werden. So gilt es auch, einen idealen Standort zu finden, der sich nach der jeweiligen Branche richtet.

So ist es sinnvoll, einen Laden oder ein Restaurant zentral zu eröffnen, während ein Büro auch etwas außerhalb eingerichtet werden kann. Auch der Außenauftritt muss wohl überlegt sein, dazu zählen die Gestaltung, die Kommunikation, Preisangaben, Rechnungen sowie Verträge und die AGBs.

Darüber hinaus muss eine Geschäftsausstattung bestellt werden, welche die Büroeinrichtung, Hard- und Software sowie Leasing und unter anderem Firmenwagen beinhaltet. Außerdem ist es von großer Bedeutung, auch für das Gelingen und bestehen des Unternehmens, die passenden Mitarbeiter auszuwählen und anzumelden.

Da die Gründung eines Unternehmens so viele spezielle Herausforderungen mit sich bringt, ist es durchaus sinnvoll, sich von Profis Unterstützung zu holen. Dabei können je nach Branche Designer, Gründercoaches oder Marketingberater eine große Hilfe darstellen.

10. Schritt: den Businessplan abarbeiten

Der zehnte und letzte Schritt, der bei einer Unternehmensgründung beachtet werden muss, bezieht sich auf die erste Zeit nach der Gründung: dann gilt es, weitere Aufgaben zu bewältigen, den Businessplan Schritt für Schritt umzusetzen, Krisen zu meistern und Wachstum anzupeilen. Dabei muss sich der Gründer stets damit auseinandersetzen, wie er oder sie sein Unternehmen führen möchte.


Bildnachweis: © morguefile.com – Seemann

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Content-Marketing-Agentur schwarzer.de. Als Marketer, Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de und industry-press.com. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatrioten dabei „ausgefallene“ Ideen und technische Novitäten besonders am Herzen.

1 Kommentar

  1. Step 1 ist jedoch immer sich genug informieren auf verschiedene Quellen. Denn wie heißt es so schön? Wissen ist Macht. Der zukünftige Unternehmer erfährt so vieles interessantes. Unter anderem auch wie er z.B. Gelder einsparen kann, wie die Gewinne höher ausfallen können usw. Eine Möglichkeit wäre z.B. den Hauptsitz des Unternehmens nicht in Deutschland sondern in einem anderen Land zu melden. Warum? Um Steuern zu sparen. Jedes Land bietet dem Unternehmer andere Vorteile. Eine schöne Auflistung welches Land welchen Vorteil zu bieten hat habe ich auf den Seiten der gruendungskanzlei.eu gefunden. Einfach mal stöbern.

Lassen Sie eine Antwort hier