Finanzierung absichern Erfolge planen: Erfolgreich selbstständig machen

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Viele Existenzgründer gehen eher blauäugig an die Selbstständigkeit heran und versuchen, aus eigenen Mitteln möglichst viel zu finanzieren. Das ist zwar löblich, jedoch nicht unternehmerisch gedacht.

Idee und Kapital finden

Wichtig: Wer finanzielle Hilfe bei der Umsetzung seines Geschäftsvorhabens braucht, sollte sich vor Beginn der selbstständigen Tätigkeit über mögliche Darlehen und Fördergelder informieren. Denn wer Fördergelder für die Gründung in Anspruch nehmen möchte, darf bei vielen Programmen nicht zu weit vorgearbeitet haben. Viele Gründer möchten bei den ersten Beratungsgesprächen möglichst viel vorweisen, wollen dem Berater bereits erste Ergebnisse präsentieren. Das Gewerbe ist angemeldet, vielleicht sind schon erste Kunden gefunden.

Ein Fehler, wie diese Gründer im Beratungsgespräch feststellen müssen, denn einige Förderprogramme richten sich nur an die Gründer, die tatsächlich erst an den Start gehen. Wer bereits am Markt vertreten ist – auch wenn er noch keine wirklichen Gewinne einfährt -, kann keine Gelder als Startunterstützung mehr erhalten. Eigentlich logisch, dennoch leider vielen nicht bewusst.

Ein anderer Fehler besteht darin, möglichst lange vom Eigenkapital zu leben. Der Existenzgründer, der vielleicht keine teuren Maschinen und Anlagen finanzieren muss, lebt vom eigenen Geld. Kauft damit Büromaterialien, setzt Werbemaßnahmen um und muss nebenbei noch die Miete und den Lebensunterhalt bezahlen.

Das mag einige Zeit gut gehen, erweist sich aber spätestens dann als Fehler, wenn die Einnahmen nicht wie geplant fließen. Ein unternehmerisches Denken ist das nicht, denn Firma und Privates sollten getrennt voneinander sein, was auch die finanzielle Seite betrifft. Um die Gründung zu finanzieren, sollte daher nur ein gewisser Prozentsatz des Eigenkapitals eingesetzt werden. Besser ist es, sich einen Tag X als Frist zu setzen: Sind bis zu diesem Tag die Einnahmen aus dem Unternehmen nicht deutlich gestiegen, wird das Vorhaben beendet und für gescheitert erklärt. Alles andere bedeutet einen finanziellen Ruin, mit dem niemand glücklich wird.

Video: Erfolgreich in die Selbständigkeit – Teil 3: Die Finanzierung

Hobbys und Talente in die Selbstständigkeit einbringen

Nicht alle Menschen haben das Glück, das eigene Hobby zum Beruf machen zu können. Wobei dies natürlich ideal ist:

  • Sie üben die Tätigkeit freiwillig und mit Spaß aus.
  • Sie sind motivierter und leistungsbereiter.
  • Sie bringen die nötige Fachkenntnis mit.
  • Sie sind innerhalb der Branche bzw. des Interessenzweiges bereits vernetzt.

Fazit: Wer sein Hobby zum Beruf macht, kann aus dem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen, kommt der Tätigkeit gern nach und erreicht durch die große Motivation deutlich mehr. Allerdings kann die Geschäftsidee auch fernab eines Hobbys liegen, wobei Sie immer das Augenmerk auf der fachlichen Eignung haben sollten. Das heißt auch, dass Sie einen Profi hinzuziehen sollten, wenn Sie keine Ahnung haben: Steuern und Buchhaltung sind oft Bücher mit sieben Siegeln, müssen aber von jedem Selbstständigen bewältigt werden. Ein gutes Steuerbüro hilft Ihnen dabei, den Zahlen- und Verpflichtungsdschungel zu durchschauen und senkt gleichzeitig das große finanzielle Risiko beim Eintritt in die Selbstständigkeit. Warum? Weil Sie von Anfang an genau wissen, wo Sie finanziell stehen und weil eine dritte Person weniger blauäugig (oder auch blind?) an die Sache herangeht.

Voraussetzungen für die Selbstständigkeit Wer sich selbstständig machen möchte, muss ein wahres Allroundgenie sein. Auch wenn Sie die Buchhaltung abgeben können: Sie sollten ungefähr wissen, wovon Ihr Buchhalter spricht. Das heißt, Sie müssen kritisch an Ihre eigene Situation herangehen. Das erfordert ein gewisses Maß an Disziplin: Motivieren Sie sich ständig, Ihren Weg weiterzuverfolgen, sehen Sie aber auch rechtzeitig die Grenzen Ihres Vorhabens.

Sie sollten überzeugen können: Überzeugen Sie Ihre (künftigen) Kunden davon, dass Ihr Produkt oder Ihre Leistung kaufenswert ist. Überzeugen Sie Geschäftspartner, mit Ihnen zusammenzuarbeiten und überzeugen Sie die Bank, Ihnen das benötigte Darlehen oder die Fördergelder zu geben. Dazu gehört ein hohes Maß an Selbstbewusstsein sowie die Fähigkeit, überzeugend zu argumentieren, Wege aufzuzeigen und willensstark aufzutreten.

Außerdem wichtig: Sie müssen nicht nur andere überzeugen können, sondern auch selbst davon überzeugt sein, dass Sie jetzt in dem Moment genau das Richtige machen, das beste Produkt  oder die beste Leistung offerieren. Seien Sie sich Ihrer Talente bewusst und nutzen Sie diese im besten Fall für die Selbstständigkeit.

Nie werden Sie leistungsfähiger sein, als wenn Sie das machen, was Sie gern tun. Seien Sie kreativ und finden Sie Ihren eigenen Weg, Ihre eigene Nische und eine Möglichkeit, besser als die Konkurrenz zu sein. Geht das nur mit einem Partner an der Seite, sollten Sie sich einen solchen suchen. Denn schon so manche Selbstständigkeit ist durch f alschen Stolz und den unbedingten Willen, alles allein zu schaffen, gescheitert!

Versuchen Sie, vorab herauszufinden, ob Sie Erfolg haben könnten. Dafür ist eine „Felduntersuchung“ nötig, in deren Rahmen Sie mit zukünftigen Geschäftspartnern und Ihrer potenziellen Zielgruppe kommunizieren. (#01)

Versuchen Sie, vorab herauszufinden, ob Sie Erfolg haben könnten. Dafür ist eine „Felduntersuchung“ nötig, in deren Rahmen Sie mit zukünftigen Geschäftspartnern und Ihrer potenziellen Zielgruppe kommunizieren. (#01)

Erfolge ausloten

Versuchen Sie, vorab herauszufinden, ob Sie Erfolg haben könnten. Dafür ist eine „Felduntersuchung“ nötig, in deren Rahmen Sie mit zukünftigen Geschäftspartnern und Ihrer potenziellen Zielgruppe kommunizieren. Gehen Sie dabei davon aus, dass Sie auf Ihre schriftliche Anfrage nicht von jedem Unternehmen eine Antwort bekommen werden und dass man Sie auf der Straße einfach stehen lässt, wenn Sie Passanten um ihre Meinung bitten.

Die Antworten auf die folgenden Fragen sind für Sie relevant:

  1. Haben Sie Interesse an …?
  2. Welche Erwartungen haben Sie an … und was wünschen Sie sich von …?
  3. Was ist Ihnen persönlich wichtig (günstige Preise, hohe Qualität, höhere Preise bei sehr guter Qualität akzeptabel etc.)?
  4. Wie oft würden Sie … kaufen?
  5. Welche Shops würden Sie besuchen, um … zu kaufen?
  6. Welcher Preis wäre Ihr persönlicher Maximalpreis?

Sicherlich ergibt sich daraus keine vollständige und allumfassende Kundenbefragung, doch wenn Sie nur wenige Antworten erhalten, lässt sich daraus eventuell bereits ein Trend erkennen.

Wichtig: Fragen Sie in Unternehmen besser schriftlich an, denn mündlich werden Sie nicht an die relevanten Stellen gelangen, die wirklich auskunftsfähig sind.
Eventuell lassen sich die Ergebnisse ähnlicher Umfragen für Sie anwenden, daher lohnt sich ein Blick auf die einschlägigen Statistik-Seiten im Internet.

Testen Sie den Wettbewerb und finden Sie darüber Ihr eigenes Alleinstellungsmerkmal. Das heißt, dass Sie ein Produkt der Firma xy erwerben sollten, den Service des Verkäufers testen und nach Bewertungen im Internet suchen. (#02)

Testen Sie den Wettbewerb und finden Sie darüber Ihr eigenes Alleinstellungsmerkmal. Das heißt, dass Sie ein Produkt der Firma xy erwerben sollten, den Service des Verkäufers testen und nach Bewertungen im Internet suchen. (#02)

Positionieren Sie sich

Testen Sie den Wettbewerb und finden Sie darüber Ihr eigenes Alleinstellungsmerkmal. Das heißt, dass Sie ein Produkt der Firma xy erwerben sollten, den Service des Verkäufers testen und nach Bewertungen im Internet suchen. Informieren Sie sich so gut wie möglich zu Ihrem künftigen Wettbewerb und entdecken Sie die Lücke, die für Sie wichtig sein könnte. Ob das eine Nische im Vertrieb ist, ein besonderer Service oder eine Zusatzfunktion bei dem Produkt selbst, muss im Einzelfall entschieden werden.

Sicherlich ist der Kauf bei der Konkurrenz nicht in jedem Falle möglich, schon allein aus Kostengründen müssen Sie sich eventuell auf Anfragen und die Einsicht von Bewertungen beschränken. Dennoch sollten Sie zwingen versuchen, eine eigene Nische zu finden und so bei der Zielgruppe, die mit der der Konkurrenz identisch ist, zu punkten.

Video: Geld verleihen: So werdet ihr eure Freunde blitzschnell los

Finanzierung über Privat?

Kommen wir noch einmal auf das Thema der Finanzierung zurück. Viele Gründer kehren erfolglos von der Bank zurück – sie haben das benötigte Darlehen nicht bekommen. Was nun? Das Vorhaben aufgeben? Das wäre zu früh! Wenn Sie davon überzeugt sind, dass Ihre Geschäftsidee funktionieren kann, dann sollten Sie nach anderen Finanzierungswegen suchen. Ein Weg führt über das Business Angels Deutschland Netzwerk. Dort können Sie ein Formular ausfüllen und Ihr Vorhaben skizzieren.

Viele Privatpersonen oder auch Geschäftsleute bekommen hier Zugang und kommen eventuell als Investor infrage. Sie treten lediglich einen Teil der Geschäftsanteile ab – achten Sie aber darauf, immer noch mindestens 51 Prozent und somit die Mehrheitsanteile zu halten. Läuft das Unternehmen gut, gehen viele Investoren auch auf einen Rückkaufwunsch ein und Sie können Ihre Anteile wieder erwerben. Da das aber noch Zukunftsmusik ist, sollten Sie erst einmal versuchen, ausreichend Geld für den Start zusammenzubekommen.

Ein Tipp zum Schluss: Gründen Sie sich besser aus der Arbeitslosigkeit heraus und kündigen Sie nicht Ihren Job, wenn Sie Gründungskapital, den Gründungszuschuss oder das Gründercoaching bek ommen wollen. Diese Vergünstigungen gibt es nämlich nicht für jemanden, der eine bezahlte Stelle zugunsten der Selbstständigkeit aufgibt und dann Geld für den Start braucht. Auch von Bekannten oder Verwandten können Sie ein Darlehen erhalten. Schließen Sie aber auch im Privatkreis immer einen schriftlichen Vertrag, das sichert im Streitfall alle Beteiligten ab.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: fizkes  -#01: Billion Photos  -#02:  JuneChalida

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