Die Video-Branche zeigt, wie Erfolg funktioniert: Mit einer starken Kundenorientierung und innovativer Technik etablieren sich Start-ups auch in anderen Branchen
Mit Video-Streaming Umsatz machen
Bis zu 50 Neueinsteiger pro Jahr gibt es in der Branche der Video-Plattformen. Trotz der großen Anbieter, die diesen Markt anführen, haben auch die Start-ups eine Chance. Ob diese Herausforderung zum Erfolg führt, hängt von der Aufstellung des Existenzgründungsplans ab und von dem Gesamtkonzept. Ebenso wie bei anderen Firmengründungen geht es darum, sich von der Konkurrenz abzuheben und den Kunden etwas Neues zu präsentieren. Hier stellt sich die Frage nach der geeigneten Unternehmensform, nach geeigneten Marketingmaßnahmen und nach einer genauen Zielgruppenanalyse.
Auch wenn Video-on-Demand inzwischen keine Neuheit mehr ist, können sich einige Start-ups durchsetzen. Das liegt unter anderem an der hohen Nachfrage: Im Jahr 2016 lag die Zahl der deutschen Video-on-Demand-Kunden bei rund 24 Millionen. Von den Internetnutzern in Deutschland nutzen 43 % die Video-on-Demand-Portale
Video-Streaming: Ein stark umkämpfter Markt
Die Umsatzzahlen sind enorm schnell angestiegen. 2015 lagen die VoD-Unternehmen bei einem Gesamtvolumen von etwa 423 Millionen Euro und bei den bisherigen Zahlen rechnen die Marktforscher wie Goldmedia damit, dass die Milliardengrenze im Jahr 2021 in greifbarer Nähe ist.
Die Marktführer waren im Jahr 2016 folgendermaßen sortiert:
- Amazon mit 32 %,
- Netflix mit 17 %,
- Sky mit 12 %,
- Maxdome mit 11 %,
- Google Play mit 8 %,
- iTunes mit ebenfalls 8 %.
Im detaillierten Vergleich der Video-Streaming Dienste zeigen alle Anbieter ihre Stärken aber auch einige ihre Schwächen. Ebenso wie bei anderen Unternehmen muss man bestimmte Unterschiede berücksichtigen: So gibt es beispielsweise reine Abo-Dienste oder Leih-Dienste ohne Grundgebühr. Bei anderen Anbietern sind beide Dienste möglich, sodass die Kunden wahlweise eine Flatrate vereinbaren oder auf einzelne Leih-Videos zugreifen können.
Wie Video-Streaming Dienste ihre Kunden zufriedenstellen
Ein gutes Angebot orientiert sich an dem Bedarf der Kunden. Das fällt bei den Anbietern von Video-on-Demand deutlich auf. Einige haben sowohl ein Flatrate-Abo als auch Leih-Videos in ihrem Aktionsprogramm. Die Vielnutzer profitieren von dem Abo-Tarif, während andere Kunden bevorzugt die Leih-Angebote nutzen, wenn sie nur gelegentlich Videos sehen möchten.
Als starker Marktführer positioniert sich Amazon klar vor den anderen Video-Anbietern. Doch auch Netflix, Sky und Co können überzeugen. Sie richten sich mit ihrem Angebot an spezielle Zielgruppen und punkten beispielsweise durch besondere Aktionspakete. Die nachfolgende Tabelle zeigt, welche Kriterien für die Video-Dienste besonders wichtig sind: Die Bandbreite der Filme und TV-Serien, die Eignung für verschiedene Endgeräte und die Möglichkeit eines Abos.
Video-Anbieter | verfügbare Filme und Serien | Kompatibilität/Eignung | Probe-Abo | Offline-Modus |
Maxdome | 16000 | für Browser, Windows 8, Windows Phone, Android, iOS, Playstation 3 und 4, Xbox One, Chromecast | 30 Tage | Ja |
iTunes | 13000 | für Windows, AppleTV, macOS, iOS | Nein | Ja |
Amazon Prime Instant Video | 12000 | für Browser, Smart-TV, Android, iOS, Amazon Fire, Playstation 3 und 4, Xbox 360, Xbox One, Wii, Wii U | 30 Tage | Ja |
Videoload | 7500 | für Browser, Smart-TV, Telekom Entertain | Nein | Ja |
Videobuster | 5000 | für Browser, Smart-TV, Chromecast, Nexus Player | Nein | Nein |
Sony E.N. | 4000 | für Sony-TVs, -Smartphones, Playstation 3 und 4 | Nein | Nein |
Netflix | 1500 | für Browser, AppleTV, Smart-TV, Windows Phone, Android, iOS, Playstation 3, Xbox 360, Wii, Wii U, Chromecast | 30 Tage | Nein |
Netzkino | 1500 | für Browser, Windows 8, Windows Phone, Android, iOS, Kindle Fire, Amazon FireTV | Nein | Nein |
Sky Ticket | 800 | für Browser, Smart-TV (nur Samsung), Android (nur Samsung-Smartphones und -Tablets), iOS, Xbox One, Chromecast, Sky Online TV Box | Nein | Ja |
Die Kundenwünsche bei Video-Streaming und in anderen Bereichen
Beim Video-Streaming und auch in anderen Branchen geht es darum, Pluspunkte bei den Verbrauchern und auch bei den Testern zu sammeln. Das gelingt den Video-Anbietern durch ein stets aktuelles Angebot, dass Serien und Filme schnell zur Verfügung stellt. Desweiteren muss die Qualität von Bild und Ton perfekt sein. Die Eignung für möglichst viele Plattformen, die gute Bedienung und die Nutzung im Offline-Modus sind ebenfalls für viele Kunden interessant.
Zudem geht es um die Vertragsgestaltung. Wer bei den Kunden positive Reaktionen hervorrufen möchte, der sollte wissen, was die Zielgruppe wünscht. Auffällig ist, dass trotz der nur befriedigenden Ergebnisse der Video-Streaming Anbieter die Dienste sehr gefragt sind. Selbst der Marktführer erfüllt nicht alle Vorstellungen, dennoch ist es anscheinend auch dann möglich, den Unternehmenserfolg weiterzuführen.
Die Bewertung der Video-Streaming Angebote
Bei den Bewertungen der Kunden steht oft der Preis im Fokus. Amazon hält mit seinem Dienst Instant Video den günstigsten Abo-Tarif bereit, der monatlich nur 4,08 Euro kostet (Stand 2016). Ein Blick auf die AGB zeigt jedoch, dass nicht alle Vertragsdetails optimal geregelt sind. Aus diesem Grund hat Maxdome mit der Gesamt-Testnote 2,8 eine bessere Bewertung. Hier haben die Kunden zusätzlich zum Abo-Angebot auch die Option, einzelne Videos zu leihen. Allerdings ist die Bedienbarkeit am Smart-TV und Tablet nicht zufriedenstellend.
Bei Netflix ist die Auswahl des Endgeräts besonders groß, dafür ist Sky immer sehr aktuell und zeigt zahlreiche TV-Serien zum gleichen Zeitpunkt wie im Herkunftsland. Sky ist mit seinem kompletten Entertainment & Cinema Paket mit 24,98 Euro monatlich jedoch sehr teuer.
Video-Streaming: Alte und neue Filme
Ein Blick auf das jeweilige Angebot zeigt, wie stark die persönlichen Interessen die Entscheidung für einen Video-Dienst beeinflussen. Für Filmklassiker sind beispielsweise die Portale Amazon und iTunes gut geeignet. Wer jedoch nur niedrige Internet-Raten nutzen kann, der profitiert von dem guten Bild, das Google liefert. Zudem geht es darum, den eigenen Bedarf einzuschätzen. Für das gelegentliche Ausleihen von Filmen ist grundsätzlich kein Abo erforderlich, sodass die Entscheidung auf Videoload fäll.
Hier gibt es keine monatliche Grundgebühr, sondern man bezahlt nur die Ausleihe selbst. Wie diverse andere Anbieter liegt Videoload bei der Testnote aber auch nur in Bereich von 3,2. Welcher Dienst letztendlich für die eigenen Zwecke am besten geeignet ist, hängt also von den filmischen Vorlieben ab, von der Häufigkeit der Nutzung, von dem Internetzugang und von dem Endgerät, das man hauptsächlich verwendet.
Video: Amazon Prime Video 4K / Ultra HD Streaming in Deutschland (Samsung 40HU6900)
Video-Streaming: Übertragung des Erfolgskonzepts auf andere Branchen
Die Video-Dienste zeigen auf, welche Basis nötig ist, um bei der Firmengründung und bei der späteren Entwicklung keine Einbußen zu haben.
- Eine Spezialisierung ist sinnvoll, um sich von den Konkurrenten abzusetzen und die Profitchancen zu erhöhen.
- Der Content steht im Mittelpunkt, also das Produkt oder die Dienstleistung.
- Die Einnahmemöglichkeiten müssen richtig eingeschätzt und gegebenenfalls erweitert werden, damit die Liquidität nicht verloren geht.
- Partnerprogramme können bei der Bewältigung der Arbeit und bei der Finanzierung helfen.
- Zuverlässige, moderne Technologie stellt eine einwandfreie Verbindung zum Kunden sicher.
Beim Video-Streaming spielt die Technik eine besonders große Rolle, denn sie sorgt für die nötige Upload-Geschwindigkeit. Zudem setzen einige kleinere Anbieter auf Sponsoren und Affiliate Marketing, um die Liquidität aufzubessern.
Kontinuität im Geschäft von Video-Streaming und in anderen Branchen
Die kontinuierliche Ausrichtung auf das aktuelle Angebot ist eine wesentliche Grundlage für die Beliebtheit der Video-Dienste. Hier ist es wichtig, sich optimal vorzubereiten, damit man in regelmäßigen Abständen neue Videos – oder eben andere Produkte – präsentieren kann. Darum darf man nicht nachlassen, sondern muss immer wieder auf dem aktuellen Stand sein, also was gerade gefragt ist. Das gilt für die Video-Streaming Dienste ebenso wie für eBook-Verleiher oder für Start-ups, die ihre Kunden mit den neusten Modetrends versorgen möchten.
Eventuell hilft die Zusammenarbeit mit einem Partnerunternehmen. Dabei handelt es sich häufig um einen Werbepartner, der sich in der Branche auskennt und das junge oder bewährte Unternehmen gerne finanziell unterstützt. Eine solche Partnerschaft stärkt die Präsenz einer Firma und ist damit eine solide Grundlage, sich dauerhaft zu etablieren.
Die Hardware und weitere Voraussetzungen
Video-Streaming ist ein gutes Geschäftskonzept, auch wenn es bereits viele Dienste in diesem Bereich gibt. Darum wandeln die Start-ups die Grundidee inzwischen oft leicht ab und konzentrieren sich auf Nischen, die bisher von den anderen Anbietern vernachlässigt wurden. Unabhängig von der Branche ist es wichtig, die eigene Geschäftsidee Schritt für Schritt umzusetzen. Dazu gehört vor allem die Planung der „Hardware“, also eine Übersicht über die Räumlichkeiten und Anlagen.
Eine gründliche Finanzplanung ist für ein Start-up unverzichtbar. Diese wird auch als Businessplan bezeichnet. Auf der Basis der individuellen Planung lässt sich das Startkapital berechnen, bei dem man auch die Marketingmaßnahmen berücksichtigen sollte. Die Ausrüstung und die Geschäftsidee alleine machen noch nicht den Erfolg, das Unternehmen muss auch Präsenz zeigen.
Die Kundenorientierung
Bei den Video-Streaming Diensten zeigt sich die Kundenorientierung in den verschiedenen Ausrichtungen und Angebotspaketen. Hier wird die Grundidee ersichtlich: Teilweise möchten die Anbieter eine Nische finden und beispielsweise speziell die Klassiker in Erinnerung bringen oder vor allem Dokumentationen präsentieren, in anderen Fällen geht es darum, das Spektrum möglichst breit zu fächern.
Eine genaue Zielgruppenanalyse macht es möglich, die potenzielle Kundschaft besser kennenzulernen und das Angebot darauf anzupassen. Bei den Video-Diensten bezieht sich das zum Beispiel auf die direkte Nachfrage nach bestimmten Filmtypen, bei anderen Unternehmen steht die Frage im Raum, inwieweit die eigenen Produkte verbessert werden können oder ob eine komplette Neuentwicklung und Priorisierung sinnvoll ist. Letztendlich steht der Kunde im Fokus, der rundum zufrieden sein soll, damit er nicht zur Konkurrenz geht.
Die richtigen Kontakte für Video-Streaming und andere Branchen
Oft befasst man sich schon vor der Existenzgründung intensiv mit der Thematik und lernt dabei wichtige Personen und Firme kennen. Auf diese Weise lassen sich die ersten Kontakte knüpfen, sodass man später darauf zurückgreifen kann. Bei einem kleinen Start-up kann das die vorübergehende Zusammenarbeit mit einem Freelancer sein, bei größeren Unternehmen ist es eventuell eine Partnerschaft oder ein Sponsorenvertrag.
Die enge Verbindung zu erfahrenen Fachkräften ist eine gute Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg. Außerdem kann man durch eine bessere Liquidität, wie sie durch Sponsoren erreicht wird, flexibler agieren. Durch die richtigen Ansprechpartner fällt es außerdem leichter, sich auf das eigentliche Geschäft zu fokussieren und bestimmte Aufgaben zu delegieren.Wright Studio
Die aktuelle Marktsituation beobachten
Die erfolgreichen Video-Streaming Dienste zeigen beispielhaft, wie man sich kontinuierlich auf den oberen Plätzen hält: Sie bieten jederzeit die aktuellen Serien und Blockbuster an, sodass die Kunden nicht lange warten müssen. Auch in den anderen Branchen ist es wichtig, so schnell wie möglich auf eine veränderte Marktsituation zu reagieren.
Ob man Videos verleiht oder Fotogeschenke produziert, ob man eine kleine Boutique eröffnet oder ein anderes Geschäft ins Leben ruft: Ohne ständige Anpassungen und eine kontinuierliche Beobachtung der Kundenentwicklung ist ein dauerhafter Erfolg kaum möglich. Genau hier dienen die Video-Anbieter als perfektes Beispiel. Mit ihrer Fähigkeit, das Kundeninteresse schon im Voraus zu ahnen, gelang es den Diensten, die Nutzerzahl von 2014 bis 2016 auf 24 Millionen zu verdoppeln. Dieser enorme Aufschwung ist zwar nicht in jedem Bereich zu schaffen, doch er lädt die Start-ups dazu ein, es zu versuchen.
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